Anwesenheitserkennung einmal anders

Liebe Gemeinde,

ich befasse mich mal wieder mit dem Thema Anwesenheitserkennung. Schalter an der Tür ist natürlich das Sicherste eine Automatik ala Tonis Bluetootherkennung ist auch nicht schlecht, man muss nur dran denken auf den Schalter zu drücken oder Bluetooth zu aktivieren.

Eine technische Lösung z. B. RFID ist mir zu aufwendig/teuer. Eine Schleuse mit zwei Weitbereichsempfängern je Eingang ist eigentlich ganz schick, bei drei Möglichkeiten ins Haus zu kommen aber wirklich nicht ganz billig.

Jetzt zur eigentlichen Idee: Mein IPS hat (wie wahrscheinlich die meisten anderen) ein ganze Menge Sensoren, aus denen man vielleicht die Anwesenheit bestimmter Personen ableiten kann.

Einige Sensoren/Messwerte sollten KO-Kriterien sein. Beispielsweise Laptop der Frau an oder Waschmaschine gerade angeschaltet bedeutet Frau da (für die beiden Geräte hat sie Exklusivrechte).

Aus anderen wollte ich einen Score errechnen, der die Wahrscheinlichkeit angibt wer gerade zu Hause ist. Hier könnte z. B. so etwas wie Wasserkocher wird benutzt gibt ein paar Punkte auf den Score für die Frau, Kaffeemaschine an gibt ein paar Punkte für mich.
Meine Frau ist Teetrinkerin, ich Kaffeetrinker aber beides nicht ausschließlich.

Oder die Länge eines Duschvorgangs, die kann man recht gut über einen HMS T/F ermitteln und die ist für jede Person im Haushalt erstaunlicherweise überwiegend immer gleich.

Ich glaube, wenn man ausreichend „Sensoren“ zu einem Score kombiniert bekommt man bei zwei oder drei Personen recht genau deren Anwesenheit heraus (u. U. sogar auf bestimmte Gebäudeteile eingegrenzt).

Das Ganze ist bis jetzt nur eine Idee, mir laufen solche indirekten Messungen in meinem Beruf recht häufig über den Weg, warum sollte sich so etwas nicht in einer Haussteuerung umsetzen lassen.

Hat jemand so etwas schon einmal probiert und ein paar Tipps zur Umsetzung?

Oder hat jemand ein paar Ideen für weitere indirekte Messgrößen?

Ich bin mal gespannt

wango


Alles über die Nase im Gesicht Nordfrieslands
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Hmm, nunja.

Wenn du mitr einer gewissen Unschärfe leben kannst dann geht das schon.
Kannst du das ?

Das etwa DMAX erst dann freigegebne wird nachdem du dir ein kühles Bier außm Kühlschrank geholt hast und die Temperatur ni der Garage um 5 Grad gestiegen is.
Oder deine Frau erst dann Licht im Bügelzimmer bekommt wenn sie vorher den Herd eingeschaltet hatte und die Telefonnummer ihrer Mutter gewählt wurde.

Naja ich weiß nicht recht.

greez
bb

da leg ich dir eine Kombination aus AKM und Keymatic ans Herz. AKM kostet nicht die Welt, damit solltest du starten. Wenn du das noch mit deinen Besipielen kombinierst solltest Du zu einer praktikablen Lösung kommen.

Hallo bbernhard,

das waren ja schon die ersten Tipps, an das Telefon als Sensor hatte ich ja schon gedacht, aber der Fernseher fehlte mir noch.

Die Anwesenheitserkennung ohne Personenbezug funktioniert bei mir schon seit Jahren.

Der erste Schnellschuß die Idee mit Personenbezug umzusetzen läuft seit knapp zwei Wochen und bringt auch schon ganz gute Ergebnisse, ich schätze mal zu über 80 % liegt IPS schon richtig. Ich denke, wenn man da noch etwas feilt kommt man auf knapp 100 % und das ist wahrscheinlich so gut wie die Taster-am-Eingang-Lösung, den vergisst man auch zweimal im Jahr zu drücken. :wink:

wango

P.S.: Eine technische Lösung ala AKM ist zwar ein netter Tipp, aber ich habe mich schon für diese Lösung entschieden. Ich bin nur noch auf Ideensuche um die Unschärfe zu minimieren.


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HI Wango,
nette Idee. Ich glaub auch über Dusche, Fernseh, etc. kann man nach ner Zeit feststellen wer im Haus ist, aber wie findest raus, wenn einer das Haus verlässt?
Also sprich, wie findest du Abwesenheit raus?

Gruß

Kai

Das mit der Abwesenheit ist eigentlich ganz einfach. Die Aktionen (Bewegungsmelder, Telefon, PC angeschaltet, manuell die Temperatur verstellt, duschen,…) setzen einen Timer zurück auf 30 min. D.h. wenn 30 min. nichts passiert und die letzte Aktion der Bewegungsmelder an einer Aussentür war geht IPS auf Abwesend.

Gruß

Wango


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Hallo,

So etwas ähnliches mit einer Kombination an Sensoren habe ich auch mal probiert, da ich auch bei mir alle funkenden Geräte der Familie überwache (WLAN, Bluetooth,…). Das ist alles nicht zuverlässig (TV bleibt häufig an, Laptop bleibt angeschlossen und funkt weiter, Waschmaschine in Abwesenheit laufen gelassen, Telefon zu Hause vergessen…) und ich nutze jetzt nur mehr die Bewegungsmelder. Ich habe auch den Timer auf 20-30 mn gesetzt.

Es hängt natürlich davon ab, was Du mit der Anwesenheitsinformation machen willst. Für z.B. ein automatisches auf- und absperren des Hauses, ist eine Wahrscheinlichkeit von 99% noch immer nicht genug. Da habe ich lange experimentiert und mir ist schon einiges peinliches passiert (bezüglich WAF :o). Bei anderen Anwendungen wie Heizungsteuerung ist ein Fehler weniger kritisch.

Mit den Bewegungsmeldern kann ich zumindest Anwesenheit zu 100% bestimmen, Abwesenheit jedoch nicht. Aber das ist für meine Anwendungen nicht kritisch.

An die Dusche hatte ich jetzt nicht gedacht. Das bringt für die Anwesenheitserkennung nicht viel mehr aber bringt mich auf andere Ideen :wink:

Gruß,
Zapp

meiner Meinung und Erfahrung nach ist das Verhaltensforschung und mit herkömmlichen Mitteln nicht zu machen. Man versucht anhand von Verhaltensmustern Individuen zu erkennen. Da müssten die Verhaltensmuster immer gleich sein um mit den wenigen, zur Verfügung stehenden Sensoren erfassbar zu sein, bei mehreren Personen im Raum wird die Differnzierung von 2 und mehr Personen (fast) unmöglich etc etc… ich halte das für eine Sackgasse.

Ich glaube auch, dass der Aufwand exponentiell mit der Anzahl der Personen steigt. Bei zwei Personen, die dauernd vor Ort sind sollte das aber funktionieren.

Wenn wir hier 5 Personen mit zwei Hunden wären würde ich mich da auch nicht rantrauen.

Zum Einwand von zapp mit der Zuverlässigkeit: Die Idee hinter dem Algorithmus ist keinen 1:1 Zuordnung zu verwenden (wenn Waschmaschine an ist, dann muss Person y da sein) sondern mit Wahrscheinlichkeiten zu arbeiten.

Zum Zeitpunkt des Anschaltens der Waschmaschine ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Person y da, das gibt 90 Punkte für Person y, da aber auch x ganz selten mal die WM anschaltet bekommt er auch 2 Punkte.

Je mehr Sensoren in diesen Wahrscheinlichkeitsfaltor eingehen, desto genauer wird das ganze.

Die eigentliche Hirnarbeit steckt in der Wahrscheinlichkeitsverteilung und in der zeitlichen Gültigkeit der ermittelten Zahl. z. B.: Wenn Person y beim Duschen identifiziert wird, dauert es mind. 40 min bevor sie das Haus veläßt, wenn sie aber beim Teekochen „erwischt“ wird, kann sie schon nach 5 min abwesend sein.

Klar hat das etwas mit Verhaltensforschung zu tun, in anderen Arbeitsgebieten funktioniert so etwas aber richtig gut.

Nur mal so als Idee wie das in meinem beruflichen Umfeld funktioniert, da würde man ein selbstlernendes System aufbauen. In der Lernphase kommt der Anwesenheitsschalter an die Tür und das System baut aus der manuell eingegebenen Information wer da ist und allen Sensorzuständen in Abhängigkeit von der Zeit ein Clustermodell, mit dem man nachher (wenn die Lernphase vorbei ist und der Schalter wieder in der Bastelkiste liegt) genau rausbekommt wer da ist.

Gruß

Wango


Alles über die Nase im Gesicht Nordfrieslands
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Zu den genialen Vorschlägen möchte ich nur anmerken, dass jegliche Visualisierung der Anwesenheitssimulation zu echten (familieninternen) Problemen führen kann.

Die Erfahrung habe ich bereits mehrfach erleben dürfen. Sei es Uhrzeit und Datum der letzten Fensteröffnung im WFE oder wie letztens mein neuer Receiver, der nach dem Einschalten des TV erstmal angezeigt hat, welche Telefonanrufe es zwischenzeitlich gab, natürlich mit automatischer Rückwärtssuche und Adressangabe.

Kommt nicht wirklich gut an. Da halfen auch tiefseriös vorgetragene Beteuerungen nichts, dass diese Funktionen nur testweise installiert sind, um die Funktionalität zu ermitteln. Kein Gedanke an Überwachung. (wie wahrscheinlich bei den meisten von uns).

Big Brother is watchin us. :cool:

wie? sind deine Küken schon im puberterären Alter (die Tochter mit neuem Lover im eigenen Zimmer und dann IPS-überwacht???)?
:D:D:D

Nee, die eine grübelt noch darüber nach, wie denn die Babies nun in den Bauch kommen und die andere kann sich noch nicht verständlich artikulieren - aber vielleicht grübelt sie ja auch schon darüber. Nie war ein zweizahniges Lächeln schöner. :stuck_out_tongue:

Das ist wie beim Bundestrojaner: Man sollte sauber programmieren und sich nicht erwischen lassen :wink:

Eine komplette Visualisierung kommt in dem Zusammenhang auch nicht gut…

Gruß

Wango


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mmh, also ich muss sagen, dass die einmalige Erklärung, warum Wlan am Handy zuhause an sein sollte, weil es Akku spart etc. mir diese ganzen Sorgen erspart, denn die Überwachung per Wlan ist so super und fast fehlerfrei… und individueller geht es ja fast nicht mehr.

@Boui: Das kenn ich, aber glauben DIE denn wirklich, dass nur weil man es nicht visualisiert, man es nicht nachgucken könnte ?? Ich mein, als ich meiner Frau zeigte, dass sie bequem von überall die entgangenen Anrufe der Fritzbox auf dem Handy angucken kann, war die Reaktion wahrscheinlich ähnlich wie bei dir, aber wenn man es wollte könnte man es natürlich immer noch… tssss
Aber getreu dem Motto: Was man nicht weiss…

Mit einem „Machine Learning“ Algorithmus für die Anwesenheitskontrolle zu experimentieren ist natürlich toll. Mit den Kindern wäre jedoch die Lernphase unendlich lang. Mein Ältester bewegt sich so schnell, dass ich seine Position nicht mit Sicherheit zu jedem Zeitpunkt bestimmen kann und kein logisches Muster im Cluster identifizierbar wäre :wink:

Zum Thema Überwachung. Das war bei mir am Anfang auch ein schwieriges Thema. Wenn das System aber nur ein mal seine Effizienz in Sachen Sicherheit oder Geld sparen gezeigt hat, kann die Überwachung dann langsam wieder aus dem Versteck geholt werden :smiley:

Gruß,

Zapp