Netzspannung von 200/210 auf 230/240 V wandeln?

Hallo zusammen,
ich habe eine vermutlich etwas seltsame anmutende Frage an die Elektro-Versteher hier im Forum.
Unser Häuschen in Spanien hat vom Transformatorenhäuschen, in dem auch die Zähler und Hauptsicherungen der umliegenden Häuser untergebracht sind, eine private Zuleitung von ca. 300 m Länge.
Bedingt durch Länge und die vom Vorbesitzer gewählten Leitungsquerschnitte haben wir einen Spannungsabfall, d.h. es kommen je nach Last nur ca. 210-220 Volt an.
Das macht sich bei den Elektrogeräten nicht bemerkbar - nur anscheinend bei der Klimaanlage. Die will nicht richtig, und der Monteur meint, das liege daran, dass die Spannung zu niedrig sei (er meint allerdings viel, wenn der Tag lang ist, und vieles von dem, was er meint, liegt auch arg daneben…).
Nun meine Frage: Gibt es eine Möglichkeit, die Spannung für die Zeit, bis wir eine neue Zuleitung bekommen, hausseitig irgendwie hochzutransformieren? Entweder für das ganze Hausnetz oder nur für die Klimaanlage?
Wenn Ihr mit Lachen fertig seid, würde ich mich über eine Antwort freuen :slight_smile:
Viele Grüße
Martin

Ich bin ja schon etwas aus dem Geschäft und daher auch gespannt, was denn hier so zum Thema für Beiträge aufkommen werden.

Laut EN 50160 liegt Dein Spannungsabfall ja noch innerhalb der Toleranz, die den EVUs zugestanden wird, daher würde es mich wundern, wenn es an der etwas niedrigeren Spannung liegt, dass das Gerät nicht funktioniert.
Eine Transformation würde das System zusätzlich belasten und je mehr Du das Kabel belastest, desto weniger kommt hinten raus. Meiner Meinung nach kann das Problem sinnvoll nur durch eine Leistungsanpassung, -begrenzung oder -minderung gelöst werden.

Hallo,
na dann fange ich mal an!

  1. hast Du Drehstrom? Dann könnte man einen Trafo nehmen (380/230VAC)

  2. Denkbar wäre ein Trafo 230V/230V mit Spannungsanpassung (zB.+/- 7,5%)

aber bei der benötigten Leistung wird das nicht preigünstig.

  1. Sinus Wechselrichter 12V/24V oä. auf 230V 3000W ( ca. 1000€ +) zgl- 12/24VDC Netzgerät mit ca. 250/125ADC.

  2. Generator (Diesel)

  3. Trafo vom EVU umlaschen (ob das EVU das macht, mal anfragen ob dies möglich ist)
    Deine 300m Zuleitung ist auch ganz schön lang, weisst Du wie hoch der Spannungsabfall ist?

unterm Strich, keine Preisgünstige Lösung, ob sich das lohnt?

Wäre noch zu klären ob die Klimaanlage wirklich nicht mit 210V läuft, kann ich mir kaum vorstellen.
Wir prüfen elektrische Anlagen auf Funktion mit ca. 80% Unenn.

Aber mal sehen was noch für Ideen kommen.

Gruß
Christian

Hallo,

Suchst du vielleicht so etwas hier: Spannungskonstanthalter

Gruß Erwin

Nein, normaler Wechselstrom, die Zuleitung ist zweiadrig. Ich hatte auch schon darüber nachgedacht, ob man statt einer komplett neuen Leitung nicht eine dritte Ader verlegt und auf Drehstrom umstellt - weiß aber nicht, ob dann auch unser gesteigerter Leistungsbedarf abgedeckt wird.

Deine 300m Zuleitung ist auch ganz schön lang, weisst Du wie hoch der Spannungsabfall ist?

Leider nicht genau, kann ich aber beim nächsten Besuch herausfinden. Der Elektriker sagte, dass die Spannung unter Last (Klima) fast auf 200-210 Volt abfalle.

Wäre noch zu klären ob die Klimaanlage wirklich nicht mit 210V läuft, kann ich mir kaum vorstellen.
Wir prüfen elektrische Anlagen auf Funktion mit ca. 80% Unenn.

Das ist der Punkt, den ich mir auch nicht so recht vorstellen kann, denn wie gesagt: Alles andere im Haus läuft problemlos (Küchengeräte, IPS ;), Homematic, HDMI Switches usw.).
Das Klimagerät, ein 3MXS52E von Daikin (bzw. zwei davon), Nennleistungsaufnahme im Kühlbetrieb 1,22 KW, ist im deutschen Prospekt mit 230 V, im spanischen mit 220 V angegeben. Ich denke eigentlich auch, dass das laufen müsste. Werde versuchen, dazu ein Statement von Daikin zu bekommen.

@Erwin: Ja, eigentlich hatte ich an genau so etwas gedacht. 1.600 Euro für das 3,5 KW Gerät ist zwar nicht ganz billig, aber immer noch viel billiger als eine komplett neue Leitung zu ziehen. Würde ich sofort kaufen, wenn ich wüsste, dass die Probleme der Klimageräte wirklich mit der zu niedrigen Spannung zu tun haben. Die gibt es ja offensichtlich auch mit etwas mehr Leistung, als Reserve.
Viele Grüße
Martin

Es gibt ja nicht nur Normen, die die EVUs zwingen auch die Gerätehersteller müssen sicherstellen, dass Ihre Geräte in einem gewissen Spannungsbereich problemlos arbeiten. Ich lese hier in diesem Zusammenhang die EN 60950.

Auf Ihren Datenblättern lese ich 220 - 240V. Wenn Du nun schon vom ersten Beitrag 210V - 220V auf 200V - 210V runter gehst, dann kann das mehr als eng werden. :eek: irgendwann ist ja mal gut. Auf amerikanischen Sheets fand ich Angaben ab 208V aber im 60Hz Netz.

Wenn ich dann lese:

Ich hatte auch schon darüber nachgedacht, ob man statt einer komplett neuen Leitung nicht eine dritte Ader verlegt und auf Drehstrom umstellt
dann ist mein Tag wieder gerettet. :D:D Herrlich.

Meinst Du die? Gehört eine Klimaanlage tatsächlich zu den „Einrichtungen der Informationstechnik“? Man lernt nie aus.

Auf Ihren Datenblättern lese ich 220 - 240V. Wenn Du nun schon vom ersten Beitrag 210V - 220V auf 200V - 210V runter gehst, dann kann das mehr als eng werden. :eek: irgendwann ist ja mal gut.

Die 200 können eintreten (sofern ich die Erklärung des Elektrikers richtig in Erinnerung habe), wenn halt zusätzlich noch der Warmwasserbereiter oder die Pool-Pumpe o.ä. anlaufen.
Wenn die Klimaanlage allerdings wirklich mit 80% des Nennstroms noch laufen sollen, wie von Hamerheat in den Raum gestellt, wäre die „Grenze“ für 220-240 V ja erst bei 176-192 Volt?

Wenn ich dann lese: dann ist mein Tag wieder gerettet. :D:D Herrlich.

Die Drehstromnummer war eine Anregung eines spanischen Elektrikers, ich glaube allerdings, er sprach in diesem Zusammenhang von 4 Adern…

Könnte evtl. eine USV helfen die „Unterspannung“ auszugleichen?

Viele Grüße
Chris

Na knapp daneben ist auch vorbei. Aber die generelle Aussage stimmt schon. Ich könnte ja einfach ein paar Meter gehen und einen Kollegen fragen, der geschätzt die komplette VDE Reihe in seinem Bereich vorrätig hat und viele Arten von Geräten abnehmen darf und abnimmt. Aber leider schmolle ich sehr schnell. :smiley:

Das ist ja klar. Schalte alles bis auf einen kleinen Verbraucher ab und oh Wunder der Physik wirst Du volle Spannung messen.

Ach ja. Bleibt trotzdem witzig. Ok, bei uns sind meistens die Erdarbeiten das Teure. Da scheint ihr wohl günstiger dranzukommen als an die Kabel. :stuck_out_tongue: Schade, dass mein Meister nicht mehr lebt. Das Gesicht hätte ich gerne gesehen. Meister, ich leg mal noch schnell einen Draht dazu.

(Nicht ärgern, ich mach mich ja nicht über Dich lustig. Du bist ja nur Opfer)

In Spanien wachsen die Kabel an Bäumen, zumindest bei unserer Zuleitung… bzw. hängen an Masten durch die Lüfte :smiley:

(Nicht ärgern, ich mach mich ja nicht über Dich lustig. Du bist ja nur Opfer)

Bau mal ein etwas kompliziertes Haus in Spanien. Da ärgerst Du Dich so schnell über nichts mehr. Ich könnte Stories erzählen…

Aber ernsthaft und zusammenfassend:

  1. Es ist aus Eurer Sicht denkbar, dass die Klimaanlage wegen zu geringer Spannung nicht richtig arbeitet (laufen und blasen tut sie ja, nur halt nicht kalt…)?
  2. Wenn dem so wäre: Könnte man das mit dem von Erwin erwähnten Spannungskonstanthalter beheben?
    Grüße
    Martin

Wenn die Lüfter sich drehen, warum sollte der Kompressor nicht laufen, bzw. der Verdampfer nicht kühlen?

Wäre ev. mal gut einen Klimaanlagentechniker zu befragen.

Ich kann mir auch nicht denken, dass eine Minderspannung in DEM Haus in Spanien einzigartig ist.

Das wäre mein Tipp, so ganz ohne Normen…

Gruß Helmut

Ich frag mal morgen einen unserer Klimaspezialisten. Die machen den ganzen Tag nicht anderes als Klimaanlagen grundinstandsetzen.

Wie sieht denn das Fehlerbild aus?

Wenn Sie wegen Unterspannung nicht läuft gibts doch bestimmt eine Störmeldung (rote LED?)!
Evtl. kann man da was auslesen, ist doch eine Dakin und nicht irgend ein Schrott.
Einfach mal Dakin anrufen und fragen was die Anlage bei Unterspannung macht, sie wird doch nicht kommentarlos weiterlaufen, wenns auch nur der Lüfter ist.
Ist den genug Kältemittel drin?

Werden mal auf Arbeit einen Kollegen fragen, seine Dakin ging nach dem Umzug auch nicht mehr. Warn Druckschalter oä.

Gruß
Christian

Sorry, die Abteilung ist unbesetzt wegen Urlaub und Krankheit. Ich konnte niemanden fragen. Bleibe aber dran.

Gibts in Spanien nicht auch so (Bau)maschinen Verleihdienste?
Mal nen Diesel mit genügend Bumms ausleihen und die Klima damit laufen lassen.

Dann weiss man zumindest schon mal sicher, ob es wirklich die Spannung (bzw. deren Abfall) ist oder nicht was ganz anderes wie die Klima selber…

Ist bestimmt günstiger als in was zu investieren, was es dann gar nicht behebt…

Gruss
Chris

Hallo,
& vielen Dank für Eure Hilfe. Ich habe bei Daikin nachgefragt. Antwort:

der mögliche Spannungsfall kann im ersten Moment keine Probleme verursachen und das Klimagerät ohne Problem arbeiten, aber der erlaubte Spannungsabfall in Europa beträgt ±3% von der Nennspannung (hier 6,6V bei 220V Nennspannung). Dieser Wert muss aus diesem Grund eingehalten werden, da bei fallender Spannung automatisch die Stromaufnahme des Außengerätes ansteigt ( U = R * I, Widerstand bleibt gleich) und dadurch die Sicherung des AG schneller auslöst. Es ist hier auf keinen Fall zu empfehlen die Sicherung größer zu wählen damit diese „später“ auslöst, da durch die erhöhte Stromaufnahme mit einer erhöhten Temperatur der Stromleitung zu rechnen ist und dies im schlimmsten Fall zum Brandfall kommen kann. Dieses Thema ist schwer zu beschreiben, aber zusammengefasst sage ich Ihnen, das es nicht sicher ist die Anlage so zu betreiben da viele Faktoren (Verschmutzung des Verflüssigers, Außentemperatur, direkte Sonneneinstrahlung, usw.) hier eine große Rolle spielen.

Der Herr hat mir dann für Rückfragen seine Handy-Nummer angegeben, und ich habe mit ihm gesprochen. Auf meine klare Frage, ob eine Unterspannung von 200-210 Volt dazu führend könne, dass die Anlage zwar läuft, aber nicht kühlt, hat er bejaht.

Fehlerbild ist:

  • Anlage läuft an
  • Keine Fehlermeldungen im Display
  • Gebläse bläst, aber kühlt nicht (bei den allerersten Versuchen hat das Kühlen noch funktioniert, aber da ließ er sie immer nur kurz laufen). Der Installateur hat die Temperatur direkt am Austritt gemessen - zu hoch.
  • Der Installateur meint, dass eine der drei Außeneinheiten zu laut sei (aber die beiden anderen kühlen auch nicht).

Außer jemand sagt etwas Gegenteiliges, wird mir also nichts anderes übrig bleiben als den Fehler mit Generator oder Spannungskonstanthalter einzukreisen - oder?

Man(n) könnte den Kompressor mit einem Frequenzumformer mit erweiterten Eingangsspannungsbereich versorgen.

So teuer sind die Dinger auch nicht mehr.

Wird ein wenig Anpassung in der Steuerung sein, ev. mit Freigabesignal arbeiten, aber sollte machbar sein.

Schon die „Normalen“ haben Eingangsbereiche von 200/210Volt.

Darüber weiß ein Solaranlagenbauer sicher mehr.

Gruß Helmut

Das mit dem Freuqenzwechselrichter klingt interessant, auch wenn das, was Du schreibst, jenseits meines Kenntnishorizonts liegt (und ich fürchte auch den spanischen Elektriker überfordern würde).
Letztlich ist all dies natürlich auch eine Kostenfrage. Für ca. 4.500 Euro könnte ich eine neue 300 Meter lange Zuleitung mit größerem Kabeldurchmesser installieren lassen, was das Problem definitiv so lange lösen würde, bis der Stromversorger selbst sein Projekt realisiert. Daher möchte ich nun natürlich nur ungern größere Summen in ein möglicherweise wackeligeres Provisorium investieren. Wichtig ist mir - neben den Lösungsansätzen - zu wissen, ob das Nicht-Funktionieren der Klimaanlagen tatsächlich mit der Unterspannung erklärbar ist - wg. Reklamation bzw. Garantie. Der Daikin-Mann bejahte dies zwar, aber so recht erklären oder begründen konnte er das auch nicht. Eher so ein Ja - aber - möglicherweise…

Irgendwie scheinen Die überall überfordert zu sein.

Ich persöhnlich kann es, aus meinen Erfahrungen mit Kälteanlagen, nicht einsehen warum der Kompressor nicht das Kältemittel bewegen kann,
ohne Fehlermeldung, die Lüfter sich aber drehen.

Einen Frequenzumrichter Powermässig anzuschließen werden Die wohl schaffen.
Ihn zu parametrieren… da sehe ich black, so wie ich Deine Infos lese.

Wieviel Leistung und was für Anschlußbedingungen hat das Gerät denn.

Gruß Helmut

Ich weiß nicht, ob der Kompressor das Kältemittel bewegt, ich vermute aber schon. Die vagen Erklärungsversuche des Elektrikers gehen eher in die Richtung, dass die Elektronik der Anlage wegen Unterspannung nicht richtig funktioniert (Regelung?). Laienhaft stelle ich mir das z.B. so vor, dass der Thermostat fälschlicherweise „denkt“, es sei viel kälter als es tatsächlich ist o.ä.

Wieviel Leistung und was für Anschlußbedingungen hat das Gerät denn.

Inneinheiten
1 x FDBQ25B
5 x FBQ35C

Außeneinheiten

2 x 3MXS52E
Nennleistungsaufnahme im Kühlbetrieb: 1,22 KW
Nennleistungsaufnahme im Heizbetrieb: 1,42 KW
Nennspannung: 220 – 240 V

1 x RXS35G
Nennleistungsaufnahme im Kühlbetrieb: 1,00 KW
Nennleistungsaufnahme im Heizbetrieb: 1,08 KW
Nennspannung: 220 – 240 V

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