IPS Server: atom D510 vs N2800?

Als IPS-Server habe ich ein Atom D510 MiniITX, das seit 2 Jahren ununterbrochen und problemlos läuft (24/7). Ich würde etwas mehr Geschwindigkeit wünschen, will aber nicht den Stromverbrauch in die Höhe treiben. Macht es Sinn, auf Atom N2800 MiniITX upzugraden?

Wenn ich mir die Systembenchmarks anschaue, dann lohnt sich das keinesfalls.
Schau lieber mal nach i3.

Ja klar. Aber die Frage ist: wo liegt der „sweet spot“ zwischen Leistung und Stromverbrauch? Vor 2 Jahren lag es eindeutig beim Atom D510.

Am Atom mag ich, dass es in einer sehr kleine, unhörbar leise Box läuft (Antec ISK 300-65). Ich nehme an, dass mit dem i3 eine solche „minimalistische“ Box nicht möglich ist?

Doch ist es - Durch meine Suche nach Equipemnt für mein HTPC habe ich Youtube FVideo gesehen, dass dieses Gehäuse mit i3 zeigt.

Was verbraucht dein Atom denn derzeit? Mein Atom 330 hat ca. 18Watt verbraucht. Genau das verbraucht mein i3-2100T System auch…

ich glaube 6.5W

Rein die CPU ja. Teste mal ein i3 System und Du wirst staunen. Mein i3 System hat deutlich mehr Power bei gleichem Verbrauch in der Praxis (teilweise sogar weniger).

Als Anregung: Ich bin mit dem AMD E-450 ganz zufrieden. Vorteile ggü. den aktuellen Atom-Prozessoren: Die Grafikfähigkeiten sind enorm und er kann wohl auch (EDT: anders als die Atom) im Idle runtertakten = „Strom sparen“. Liegt im Benchmark auch vor allen Atom mit Ausnahme des D2700.

Preis für Komplettsystem: ca. 250 EUR.

Grüße
galleto

Das ist natürlich der große Vorteil.
Natürlich hat der i3 mehr Dampf, dafür kostet das System in der Anschaffung auch das Doppelte.
Der Brazos von AMD ist nichts für mich, da ich die RADEON Grafikengine nicht mag.
Ich nutze lieber die NVIdia ION Platform mit den ATOM’s.

Ich bin mit der Grafikleistung auch sehr zufrieden und solange IPS keine HD-Videos aus den Messdaten generieren kann, reicht die Leistung voll aus…

Wenn sich die Frage stellt, ein langsames System abzulösen, dann würde mir die Antwort nicht wirklich schwer fallen.

Das ist interessant. Hast Du denn Daten zur Wärmeabgabe eines i3-Boards? Die Wärmeabgabe ist letztlich 1:1 gleich der Stromaufnahme.

Ich kann auf keinem Fall den Stromverbrauch erhöhen, weil der Server in einer thermisch ungünstigen Umgebung liegt (ineffiziente Wärmeabfuhr). Der D510 hat nie Probleme gemacht, und so muss es bleiben!

Weil es ein Server ist, sind die Graphikeigenschaften komplett irrelevant. Hingegen sind I/O und Prozessoreigenschaften schon wichtig.

Noch ne Frage. Gibt es einen Adapter um so ein MiniITX board auf eine DIN-Hutschiene zu montieren? Ich meine die Hauptplatine direkt, ohne Gehäuse. Meine Ueberlegung ist natürlich die thermische Optimierung…

Hi,

ich war auch mal ein Atom Fan. Seit iX ist das aber vorbei.

Zum Vergleich (beide BS WHS2011):
Atom Gigabyte D525
2GB DDR3
2,5" 7200 500GB Boot Platte
3,5" 5400 2TB WD Datenplatte
300W 80+ Bequit Netzteil
Verbrauch 34 Watt wenn Datenplatte Idle 29 Watt

Asus SanyBridge Z68 Board
i7-2600
8GB DDR3
3,5" 2TB WD Boot&Datenplatte
350W 80+ Bequit Netzteil
Verbrauch 32 Watt Platte schaltet nicht Idle da BS drauf.

Wenn man noch überlege, das Berechnungen oder Datensicherungen und Kompimierungen beim Atom Stunden dauern und der I7 in Minuten Fertig ist, geht die Entscheidung nochmal zum i7.
Der i7 schaltet nicht benutze Kerne automatisch ab.
Dadurch der geringe Verbrauch.
Zu beachten ist aber, das es beim i7 auch mal 100 Watt und mehr sein kann.
Je nach dem wie stark die CPU belastet wird.
Das System sollte Thermisch so ausgelegt sein, auch mal über eine längere Zeit mehr Leistung benötigt.

Es muß ja nicht unbedingt ein i7 sein, i5 und i3 gibt es auch noch.
Aus Kostengründen würden auch die kleinen G850 etc. reichen.

Eingangssleistung = Verlustleistung wie im vorherig Beitrag beschrieben stimmt so nicht. Zum Glück.
In der Regel (Qualitätabhängig) kann man von 20 - 40% Verlustleistung = Wärmeleistung ausgehen. Diese wird in BTU (British Termperatur Unit) angegeben. Ein 80+ Netzteil bedeutet, das es einen Wirkungsgrad von mindestens 80 % bei voller Leistung hat. Somit eine Verlust von 20%. Achtung die Angaben gelten bei min. 50 der max. Leistung. Bei einer Leistungabnahme von 50 Watt aus einem 300 Watt Netzteil liegt der Wirkungsgrad meist bei 60-70%.

Fazit:
Vorteil Atom.
Konstante Leistungsabnahme fast unabhängig von CPU Belastung.
Geringe Kosten.

Nachteil
Geringe Leistung / Watt
Lange Rechnzeiten.

Einen Atom gegen einen Atom oder vglb. tauschen lohnt m. E. nicht.

Gruß
MCS-51

mein lieber MCS

vielen Dank für Deine aufschlussreiche Erklärung, welche für mich sehr nützlich ist. Nur bei der Thermik bin ich etwas verunsichert.

Mein (wahrscheinlich falsches) Verständnis: ein Netzteil mit 80% Effizienz saugt z.B. 100W auf, gibt 80W an CPU, HDD, etc. ab, und konvertiert 20W direkt in Wärme. Die 80W werden aber von den Komponenten letztlich auch in Wärme umgewandelt, oder? Schliesslich gilt der erste Hauptsatz der Thermodynamik in einem geschlossenen System - oder nicht?

Hi,

also das mit dem Netzteil hast Du richtig verstanden.
100 Watt Leistungsaufnahme, 80 Watt Leistungsabnahme = 20 Watt Verlustleistung = Wärmeleistung.

Was Unterscheiden die Elektronik im Netzteil von der im PC?
Nichts.

Man kann fast das gleiche Ansetzten. Auf dem Mainboard gibt es auch ein Netzteil welches aus dem 12V Strang die 3,3 bzw. 1,8V für die CPU erzeugt.
Einige Mainboards brauchen dazu 5 andere 7 Regler.

Die 80 Watt werden definitiv nicht 1:1 in Wärme umgesetzt. Es gibt eine rotierende Festplatte. D. H. Energie in mechanische Wandlung. Ebenso gilt es für Lüfter.
Selbst das schlechteste Geräte das es gibt (Osram Glühlampe) hat einen Wirkungsgrad von 3%. 97% Wärme 3% Licht.

Wenn man auf der sicheren Seite sein möchte, nimmt einen Wirkungsgrad von 50% an.
Leider gibt kein Baugruppen Hersteller die realen Werte angibt, da diese schwer zu bemessen sind, Aufwändig und somit teuer. Zudem die meisten eh nicht brauchen.

Industrie PC (Workstation und Server) werden die Wärmeabgaben angegeben. Bedingt dadurch, daß die Klimaanlage berechnet werden muß.

Sprich in Deiner Beispielrechnung wird am MB 40 Watt in Wärme umgesetzt.

Gruß
MCS-51

Verstanden, aber nicht ein-verstanden! In einem geschlossenen System (keine Masse geht rein oder raus) wird alle aufgenommene Energie letztlich in Wärme verwandelt - sonst läge ein Perpetuum Mobile vor, was bekanntlich nicht sein darf. Auch die Bewegung der Festplatte und die Luftumwälzung verpuffen in Wärme.

Das ist keine Haarspalterei. Mein Server steht in einer relativ grossen, jedoch luftdichten Metallkiste - also einem geschlossenen System (angenähert). Mehr als 60W kriege ich durch (durchaus reelle und gar nicht ineffiziente) Wärmedissipation nicht raus, ohne dass die Temperatur in der Kiste auf >50°C steigt…

Bin jetzt erst nach Hause gekommen. Ich kann nur sagen, dass der Stromverbrauch zum 330er Atom nicht gestiegen ist und wenn das 1:1 ist, dann sollte ja der umgekehrte Rückschluß auch auf die Wärmeabgabe möglich sein. :wink:
Ich habe allerdings bewußt zum Zeitpunkt der Entscheidung auf einen G620T gesetzt. Prozessorauswahl ist halt ne Momententscheidung.

also wenn Du schon nach Fremdworten googelst dann wende sie auch richtig an:
Dissipation ist der Übergang von irgendeiner Energieform in Wärme. Die Energie aus der (geschlossenen) Kiste zu bekommen ist profane Wärmeleitung :wink:

Sorry, deutsch ist nicht meine Muttersprache (habe nicht gegoogelt - deswegen mein Fehler). Wärmeabfuhr war gemeint - egal profan oder religiös.

Aber was die Physik betrifft, „I stick to my guns“! Wenn ich den i3 mit einem 60W-Netzteil schadlos betreiben kann, werde ich zuschlagen. Wenn ich auf die integrierte Graphik (die es hoffentlich gibt?) zugreife und eine SSD ansschliesse, könnte das doch gehen, oder?