Heizungssteller Th. Abgleich

Hallo,

Ich habe an meiner Heizung einen Abgleich durchführen lassen.

Früher war es so, dass der Heizkörper bei einer Ventilöffnung von 10% gut geheizt hat. Durch den Abgleich reicht dieser Wert nicht mehr. Das Ventil müsste viel weiter aufgehen, damit überhaupt ein nennenswerter Durchfluss zu verzeichnen wäre.

Die Frage ist nun, wie bekomme ich die Ventilsteuerung bzw. das HM-Thermostat dazu neu zu lernen? Das Teil muss sollte doch eigentlich nach 3 Tagen verstanden haben, dass man mit 9% keine 1,3 Grad Temperaturdifferenz aufholen kann.

???

Gruß
Heiko

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Meiner Erfahrung nach reichen 3 Tage nicht - eher 2 - 3 Wochen. Ferner kommt es auf die Firmwareversion an. Die unterscheiden sich teilweise im Regelverhalten.

Wozu hast du überhaupt abgleichen lassen ???

Thermischen (oder hydraulischen) Abgleich brauchst doch nur wennst KEINE inteligenten Heizkörperventile hast.
Dann wird nämlich das ganze Haus per Vorlauftemperatur geregelt. Der abgleich sorgt dafür das zwischen allen Räumen an mehr oder weniger konstantes Temperturverhältnis herrscht.

Sobald du aber mit einem aktiven Stellglied an einem Heizkörpern eingreifst ist das beim Abgleich eingestellte Verhältnis sowiso gestört .
Besser die Rücklaufbegrenzung ganz dann kann der Regelalgorythmus ordentlich arbeiten.

Las dir das Geld zurückgeben.

rguß
bb

Das war auch mein erster Gedanke. :smiley:

Was meinst du mit ganz?

Gruß
Heiko

Aufdrehen, damit hier nicht schon begrenzt wird.

Na super, da hab ich oben wieder was zusammengetippselt.
Etwa 10 Fehler in 5 Zeilen muß man auch erst mal schaffen.

schäm
bb

Hi,

ich muss einen Abgleich machen, damit ich KFW Förderung für meine Heizung bekomme.

Sehe ich das richtig, dass der Abgleich bei einer Steuerung der Ventile eher kontraproduktiv ist?

Gruß,

ernie

Servus

Kontraproduktiv nicht, aber es bringt dir auch nichts da ja wie wir erörtert haben der „Abgleich“ durch die automatischen Ventile wieder überschrieben wird.

gruß
bb

Nein, der hydraulische Abgleich sogt dafür, dass an den Heizkörperventilen viel weniger zu regeln ist. Im Normalfall sind alle Ventile voll geöffnet. Das entlastet die Umwälzpumpe und verhindert Strömungsgeräusche.
Wenn vor dem Abgleich die Ventile nur 9% geöffnet sein mussten um die notwendige Wärmemenge durchzulassen, war die Vorlauftemperatur viel zu hoch. Nur mit einem hydraulischen Abgleich kann die Vorlauftemperatur minimiert werden, was wiederum die Grundvoraussetzung für wirklich sparsames Heizen ist.
Extrem wichtig ist das bei Brennwerttechnik, die nur mit niedrigsten Temperaturen funktioniert, sowie mit Wärmepumpen.

Wer einen hydraulischen Abgleich für rausgeworfenes Geld hält, hat offenbar die grundlegende Technik nicht verstanden…

Ich glaube eher, Du hast moderne Regeltechnik nicht verstanden. :eek:
Wenn ich Einzelraumregelung machen möchte, bringt Dein Abgleich gar nichts. Wenn ich sowieso alle Ventile voll aufdrehe und über den Vorlauf das Haus regele, benötige ich keine Stellglieder.

Danke Boui

@roby: Man muß immer das ganze System sehen.
Natürlich gibt es viele Fälle wo der Abgleich Sinn macht. Nämlich immer dann wenn nur eine dumme oder gar keine Regelung im Einsatz ist.

Im Falle des Fragestellers und dem typischen Anwenderprofilen hier hier aber eher nicht.

Im übrigen kann hydraulischer Abgleich (oder nennen wir es korrekterweise Offsetteinstellung der einzelnen Heizkörper) auch bei Einzelraumregelungen (von wir hier reden) Sinn machen. Und zwar dann wenn man aus irgendwelchen Gründen (die hier nicht definiert wurden) das ganze System in einen bestimmten Arbeitspunkt zwingen möchte.

gruß
bb

Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun.
Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass das System mit geringstmöglicher Vorlauftemperatur betrieben werden kann und trotzdem alle Räume warm werden.
Ob das Ventil am Heizkörper per Thermostat, per Handrad oder per Stellantrieb betätigt wird, ist dabei völlig nebensächlich. Allerdings reduziert sich der Regelbedarf bei erfolgtem Abgleich an den Heizkörperventilen deutlich.

Ob man in dem hier beschriebenen Fall von Einzelraumregelung von einem intelligenten System sprechen sollte, ist angesichts der ursprünglichen Fragestellung eine völlig andere Geschichte…

Genau das ist der springende Punkt.
Wenn nämlich das HM Ventil am Morgen aufmacht, hast wenig Reserven um den Raum auch relativ schnell warm zu bekommen. Da ja die der die Vorlauftemperatur so wie du schreibst aufs Minimum gedrückt wurde.

Nochmal: der Abgleich ist doch nur für eine Ventilstellung korrekt. Sobald wir mit den HM Ventilen zusätzlich eingreifen stimmt der ja sowiso nimmer da sich die Wassermenge zwischen den Räumen je nach aktuellem Verhältnis der Ventilstellungen ( HM Ventil + Rücklaufverschraubung + Rohrdurchflußwiderstand) laufend verändert.

gruß
bb

Der Abgleich per Rücklaufverschraubung ist seit vielen Jahren überholt. Aber Du hast natürlich recht: Die Strömungswiderstände ändern sich. Dreht man ein Ventil zu, wird der entsprechende Raum nicht mehr warm. Das ist der Sinn der Sache.
Beim hydraulischen Abgleich geht es aber um das Heizen, nicht das Nichtheizen. Man stellt die Strömungsverhältnisse exakt so ein, dass jeder Raum die benötige Wärmemenge/Wassermenge erhält.

Ich weiß wie du das meinst, das ist die typische „1.Oktober machen wir die Heizung an, und am 31.März wieder aus“
denkweise der Heizungsbauer. Die VL Kommt über Außentemperatur/Heizkurve und zentralen Regler. Da paßt das dann und macht wie ich auch oben schon mal geschrieben habe Sinn.

Wir wollen aber aktiv eingreifen, und die Heizung an unsere Lebensgewohnheiten anpassen. Ein wesentliche Punkt ist dabei einzelne Räume bei Bedarf schnell warm zu kriegen. Dazu brauchts Reserven. Sprich auch mal eine Vorlauftemperatur die höher liegt als zum Warmhalten eines Raumes benötigt. Will oder kann man in die VL nicht aktiv eingreifen kommts zu der oft gehörten Klage: „FHT / HM heizt so langsam“.

Ob und was unterm Strich effektiver ist, das ist ein ganz anderes Thema und oft gefochtener Glaubenskrieg.
Und das hängt dann wieder ganz wesentlich vom verwendeten Heizsystem und der Lebensgewohnheiten ab.

  • eigentlich müßten wir jetzt nach OffTopic, oder womöglich sogar ins rosarote Forum vom HT-Dialog umziehen. Aber dann sind wir wirklich bald im Glaubenskrieg. Ein Glück das es hier keine usernamen mit „ME.“ als Päfix gibt.

gruß
bb

Und genau darum bin ich auch nicht wirklich auf diesen Zug mit aufgesprungen. Diesen Glaubenskrieg kann ich mir ebenfalls schenken, zumal Du dort nur Standardantworten bekommst, da viele entweder nicht über den Tellerrand blicken oder nicht blicken wollen. Ich durfte so manchen Fachmann schon in der Praxis erleben. Nur ein Beispiel: Fettes Zusatzgewicht (dicke Mutter) an der motorgesteuerte Nebenluftklappe befestigt, so dass die Motorsteuerung gar nicht griff. O-Ton: „Machen wir immer so.“ :smiley:

Hallo!

Aus dem täglichenLeben:
Doppelhaushälften identisch gebaut von Meister A die linke Hälfte und Meister B: die rechte Hälfte

Meister A:
Kunde: Heizung im EG und OG wird nicht richtig warm:
Meister: Kähn Problem: Heizkreispumpe von Stufe 1 auf 2 erhöht. (1 Woche später)

Kunde: Heizung im OG wird nicht richtig warm.
Meister: Kähn Problem: Heizkreispumpe von Stufe 2 auf 3 erhöht. (2 Wochen später)

Kunde: Aaaaber jetzt rauschts an manchen Heizkörpern stark.
Meister: Kähn Problem: Vorlauftemperatur erhöht (Steilheit), Heizkreispumpe von 3 wieder auf 2 reduziert. (1 Woche später)

Kunde: Heizung rauscht immer noch wird nicht schnell genug warm.
Im Heizraum wird die Raumtemperatur ungemütlich hoch.
Meister: Kähn Problem: Vorlauftemperatur erhöht .
Gegen das Rauschen müsse man geräuschärmere Ventileinsätze montieren.
Heizungsraum Temp. Zu hoch:
Meister: da müssen wir noch besser isolieren…………. (2 Wochen später)
Jetzt reichts aber….!

Meister B:
Hydraulischen Abgleich gemacht damit jeder Heizkörper sein berechnetes Heizwasser bekommt. (zu viel Wasser und zu heißes Wasser nützt gar nichts)
Heizkreispumpe auf 1 eingestellt.
Vorlauftemperatur normal eingestellt (wegen Komfort schneller heizen im Bad) leicht angehoben, früher anfangen im Bad zu heizen.
Alles O.K.

Ohne Hydraulischem Abgleich:
Der nächstgelegene Heizkörper nimmt sich fast das ganze Heizwasser = Kurzschluss im System. Heizt aber auch nicht besser weil er ja nur je nach Größe seine z. B. 2000 Watt „kann“.
Wasser orgelt im EG OG bekommt noch nichts ab.
Irgendwann wird es warm genug im EG der Regler fängt an zu schließen.
Der Regler macht fast ganz zu weil die Vorlauftemperatur viel zu hoch eingestellt wurde.
Folge : Rauschen oder pfeifen am Ventil.
Regelgenauigkeit leidet. Stellgrösse zwischen 0-5%, Heizkörper wir nur die ersten 10-20 cm oben warm. Strahlungswärme entfällt weil nur eine kleine Fläche heiß ist.
Jetzt ist der nächste Heizkörper dran - bekommt auch genug Wasser und kann endlich auch heizen.
Im OG ist das noch schlimmer der kriegt den Rest Heizwasser den die im EG übriglassen.
So setzt sich das „Spiel“ den ganzen Tag fort - bis die Nachtabsenkung das Spiel beendet.

„Abhilfe“ schafft ein „cleverer“ Heizungsexperte indem er einfach den Volumenstrom in der Anlage erhöht von Stufe 1 auf 2 oder 3 - irgendwann passt das schon. Wird ja warm.
Wenns nicht langt kann man ja ganz bequem die Vorlauftemp. erhöhen.

Mit Hydraulischem Abgleich:
Die Heizkreispumpe steht auf Stufe 1.
Die Vorlauftemperatur ist gemässigt

Hydraulischer Abgleich der Heizung - YouTube

Das schlimme an der ganzen Sache ist dass das fast keiner merkt.
Mein Nachbar A:
Superheizung macht warm………………

Hydraulischer Abgleich muss sein.
Wenn man nicht genug und gleichmäßig Heizwasser zur Verfügung stellt kann man auch nichts heizen-regeln.
– Außer man fährt seine Heizung stets auf „Vollgas“.

Schönen Gruß:)
Egon