Überlegungen Wago SPS und Dali

Hallo zusammen,

ich bin gerade an der Planung für die Renovierung unseres Einfamilienhauses. Da die komplette Verkabelung erneuert werden muss bieten sich hier natürlich unendliche Möglichkeiten :confused:

Aktueller Stand ist eine Sternverkabelung mit einer Wago 750-881 über die dann (teilweise) per Relais Steckdosen und Licht geschaltet werden sollen. Taster werden nur mit 24v Verkabelt.

Hier und in anderen Foren wird immer wieder auf das Thema Dali für Licht hingewiesen. Nach einigen Recherchen stellt sich mir aber die Frage wo hier der Vorteil von Dali liegt? Schalten, Dimmen, Sensoren kann ja auch alles über die Wago laufen. Ok, Dali muss nicht sternförmig verkabelt werden… Mehr Vorteile sind mir bisher nicht unter gekommen.

Die Preise für die Komponenten sind ja auch nicht ganz ohne.

Pro Raum und Tasterfeld 1 mal Gruppenkontroler ca 100 Euro

  • 1 mal Dali Spannungsversorgung
  • 1 mal Wago Dali Klemme.

ok, Gruppencontroller könnte man weg lassen wenn man alles über die Wago steuert…

Sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht?

Schöne Grüße
Stephan

Moin,

setzen auch Dali + Wago ein. Ein Gruppen Controler brauchst Du nicht. Wago Dali Scheibe + 24V => 18V Scheibe von Wago für die Dalistromversorgung und die klassischen Taster.

Der Vorteil ist das Du die Leuchten individuell dimmen und ansteuern kannst. Auch dynamisch!

Wir haben bei uns einen Besprechungsraum der geteilt werden kann. Mit Hilfe eines Magnetkontaktes stelle ich die Trennung fest und die DaliGruppen werden entsprechend aufgeteilt. Das heißt Du steuerst in jedem Raumteil das Licht individuell. Wird die Trennwand geöffnet, werden beide Gruppen angesprochen und gemeinsam vom Taster angesteuert.

Das ist natürlich auch mit normalen Systemen herstellbar. Aber Dali macht es da sehr einfach. Insgesamt haben wir 2 Linien mit je 50 Leuchten im Einsatz. Stromschienen im Ausstellungsraum div. Besprechungsräume und mehr.

Für Privat ist es halt ne Frage, ob das alles Sinn macht :smiley: Dali ist halt neben DMX sehr verbreitet in der Lichtindustrie.

Gruß

Hallo Bastian,

ob konventionell mit Relais oder über Dali spielt bei Deiner Planung keine grundsätzliche Rolle, falls Du folgende Punkte beachtest.

  1. Gesamtlänge laut Handbuch:
    Die maximale Leitungslänge zwischen zwei verbundenen Systemteilnehmern darf 300 Meter nicht überschreiten.
    (* Beneidenswert wer mehr im EFH erreicht *)
  2. Überall schön mindestens NYM 5x1,5 verwenden und keine Telefon/Bus-Leitung wie JY(ST)Y 2x2x0,8

und Handbuch der DALI-org vor Installation lesen
http://www.dali-ag.org/c/manual_germanlanguag.pdf

Der große Vorteil von DALI aus meiner Sicht ist das Du bis zu 16 Gruppen bei 64 Betriebsgeräten (z.B. EVG-Leuchten) bilden kannst ohne eine Umverdrahtung am System vorzunehmen. Das ist jederzeit ohne Riesenaufwand zu parametrieren.
Der zweite Vorteil maximal 16 Szenen sind je Linie auf den einzelnen Betriebsgeräten programmierbar. Je Betriebsgerät entscheidest Du den Beleuchtungs-Wert der bei dem jeweiligen Szeneaufruf angenommen werden soll.
Ein weiterer Vorteil ist falls Du irgendwann mal eine Leuchte nachrüsten willst, ist diese in der Dali Linie auch einzeln ansteuerbar sprich via Gruppe, Szene oder Gerät.
Da der Dali Standard sich weiter entwickelt, gibt es mittlerweile auch Präsenzmelder und Luxfühler für die Dali Linie die sich jetzt mit einplanen lassen oder später nachrüstbar sind. (Hier aber bitte die Herstellerangaben beachten).

Erwähnenswert sind die Standby Verbräuche, jedes Betriebsgerät verfügt über einen Mikrocontroller und ein wenig Elektronik, da kann je nach Hersteller pro Betriebsgerät im Standby ein Wert zwischen 0,2W und 3W möglich sein.

Fazit:
Also ob Du nun über ein 5x1,5 Dali fährst oder drei Beleuchtungsgruppen mit Relais schaltest bleibt Dir überlassen, aber Deine Planung lässt eben beides zu.

Hallo und vielen Dank für euer Feedback,

Handbuch etc. hab ich gelesen.

Das Dali ein gutes und brauchbares System ist sehe ich ein :wink:

Einen großen Nachteil bei Dali sehe ich in der Notwendigkeit für jede noch so kleine Lampe (selbst eine Lampe mit 20W 230V) benötigt einen eigenen per Dali ansteuerbaren Aktor. Selbst wenn ich die Lampe nur aus/an schalten möchte. Da fängt es dann an richtig teuer zu werden. Da ist halt ein Relais im Schaltschrank deutlich günstiger. Der Verkabelungsaufwand bzw. die Mehrkosten für eine Sternförmige Verkabelung halten sich ja auch in Grenzen.

Schöne Grüße
Stephan

Hallo,

und schon tut sich hier die nächste Frage auf:

Passt die Wago in einen normalen Zählerschrank?

Wie z. B. diesen hier?:

Hier findet man ja die unterschiedlichsten Aussagen… :confused:

Schöne Grüße
Stephan

Moin,

in einem 200er Schank eher schlecht als recht. Ich empfehle einen 400er Schrank mit versetzbarer Tragschiene, so passt die Wago hinter die Abdeckung.

Bei einem 200er musst du komplett auf die Abdeckung verzichten. Problematisch ist auch die Größe des verwendeten Netzteiles. Wie nutzen die 10A Netzteile von Phönix oder Block. Die allein nehmen schon viel Platz in der Tiefe ein.

Gruß

24V 10A ist aber für ein EFH, wenn man nur SPS + Dali nutzt, überdimensioniert.
Hier reicht auch ein 2,5A Siemens Logo-Netzteil und das passt gut in nen Verteiler

Gruß
Dieter

Hallo Stephan,
habe auch überlegt, ob DALI für mich Sinn macht, aber die Kosten sind mir da zu hoch.
Ich würde eher auf DMX setzen, wobei mir da noch die Anbindung an die Wago fehlt.
Es wurde eine Lampe 20W/230V erwähnt. Würde man sowas heute noch installieren, oder ist es letztendlich eine LED 10W/12V?
Beim Thema Verteilerkasten schließe ich mich Bastians Meinung an, der kann nie zu groß sein.
Gruß Jens

Der LAN-DMX STAGE-PROFI arbeitet problemlos mit der Wago. Bei Wago gibts irgendwo eine Beispielanwendung mitsamt Bibliothek, die nahezu ohne zusätzlichen Programmaufwand auskommt.

Moin,

ja DMX4All LanStage Adapter kann mit der Wago kommunizieren.

Haben wir schon mal testweise zum laufen bekommen!

Gruß Bastian

Kann man denn einen beliebigen Schaltschrank verwenden wenn da z.B. auch der offizielle Stromzähler rein soll? Stichwort TAB2000 und Vorgaben der Energiekonzerne…

Oder ist ein eigener Kasten für die wago sinnvoller? Also einen Zählerschrank mit Sicherungen, Relais etc. Und einen separaten Schaltschrank mit der Wago. Dann müsste man ja nur die Steuerleitungen zu den Relais rüber ziehen…

Schöne Grüße
Stephan

Moin,

also die Wago passt auf eine Hutschiene also jeder hutschienenfähige Schrank funktioniert ;-). Beim Zählereinbau natürlich die TAB beachten. Aber das ist wirklich nicht besonders schwer!

Je größer Deine Wago wird umso mehr empfehle ich einen separaten Schrank zu verwenden und wie Du schon geschrieben hast die Steuerleitungen zu den Relais zu führen.

Ich mein wir haben zum Teil die Wago’s in Kleinverteiler als Slaves für die Fußbodenheizung in Nischen untergebracht und zum anderen einen ganzen Schaltschrank dafür gestellt. Von daher alles möglich. Ich kann mal morgen ein paar Bilder zeigen wie es gehen könnte.

Gruß

Moin,

anbei die versprochenen Bilder.


Hier der geschlossene Schrank. die Wagon versteckt sich hinter der Abdeckung.

Ohne Abdeckungen.

Hier die Installation unserer FBHZ Verteiler

Wie man sieht alles ist möglich!

Moin,
Danke für die Bilder!
Verstehe ich das jetzt richtig das die Wago theoretisch in einen normalen Zählerschrank passt? Von der Höhe…

Sagt mal, wie habt ihr denn z.b. ein 5x1,5 Kabel (3 separat schaltbare Steckdosen) auf eine Sicherung gelegt? Vorher alles einzeln auf topjob Reihenklemmen und dann jeweils 3 Klemmen gebrückt (mit Kammbrücker) und dann auf den Automaten?

Schöne Grüße
Stephan

Ja wird wohl reinpassen!

Also 5x1,5qmm … Wir nutzen nur 5x2,5qm bei einer maximalen Absicherung von 16A. Zurück zu Deiner Frage. Ich würde am Schaltgerät brücken, also am Relais bzw. Schütz. Also von der Sicherung abgehen. Dann an den 3 Schützen brücken, z.B mit einer Doppeladerendhülse und dann 3phasig auf Klemme gehen und dort das Installationskabel (5x1,5) auflegen. So kannst Du im Schrank mit flexibler Leitung verkabeln und hast alle Iinstallationskabel im oberen Feld auf Klemme liegen.

Deine Lösung wäre auch denkbar. Aber ich finde man sollte im Schrank eine Verkabelungslinie fahren. Ist nicht immer ganz einfach. Da kann ich aus Erfahrung sprechen. Spätestens dann wenn man noch einmal nachrüstet.

Also mein Verkabelungsfavorit:

Oberes Feld Reihenklemmen für die Installationsverkabelung. Nächste Feldes die Schütze bzw. Relais darunter die Sicherung, darunter die Vorsicherung. Einspeisung auch von unten. So wäre der Stromfluss logisch aufgebaut und nachvollziehbar.

Aber das ist leider alles Geschmacks- und vorallem auch eine Platzsache!!!

Hallo zusammen,

ich bin gerade quasi mitten drin und will die Tage die ersten 24V LED Spots und Stripes über DALI in Betrieb nehmen :slight_smile:
Und wollte nur mal hören wie es bei euch gelaufen ist :wink: Der Thread hat ja inzwischen ein paar Jahre auf dem Buckel :smiley:
Aber wollte einfach nur aus Interesse hören wie es bei euch gelaufen ist und wofür sich da8ter entschieden hat.

Viele Grüße
RuFF

Was genau möchtest du wissen?

Viele Grüße
Stephan

Der Elektriker der mir die meissten Sachen im Schaltschrank aufgelegt hat und eingerichtet hat, also Rollos usw. weil ich einfach keine Zeit habe…, hat leider keinen Plan von DALI.

Hab mich noch nicht wirklich damit beschäftigen können, aber werde mir dieses WE Zeit nehmen!

Habe bisher alles im WZ usw. angeschlossen und es funkltioniert auch sowei… Mit dem DALI Tool konnte man alle EVGs sehen und auch ein und ausschalten. Hab also alles richtig verdrahtet und die Consta LED (Stripes und Spots) sahen mega aus :slight_smile:

Aber ich hab noch keine Ahnung wie ich die von Wago Seite und von Symcon Seite ansprechen soll.

Reichen diese DALI Funktionsbausteine? Ich will so sachen machen wie abhängig von der Uhrzeit die Farbtemperatur setzen usw. wenn man Licht einschaltet. Hab keine DALI Taster sonder nur serh viele standard Taster mit 24V auf DI der Wago.
Oder muss man für jeden Anwendungsfall eine Szene definieren und diese dann einfach per Parameter aufrufen?

Der Elektriker weiß auch nicht wie man das Dimmen programmieren sollte… Eigentlich müsste ich doch die steigende Flanke sehe und auch die Zeit messen können die die Flanke anhält oder nicht?

Stehe noch am Anfang und mag es eigentlich nicht gaaanz unwissend Fragen zu stellen ^^

Viele Grüße
RuFF

Hallo

wenn du die 647 Dali Karte von Wago hast, gibt seinen eigenen Konfigurator wo du alle Geräte wenn sie in Betrieb sind auslesen kannst, dann adressieren und in Folge zu Gruppen und Szenen zusammenführen. dann brauchst du nur mehr eine Konfigurationsdatei für Codesys exportieren die du dann in Codesys einliest. dort gibt es wiederum Bausteine die Dimmen können verschiedene Szenen starten und so weiter Anwendungshinweis

und hier sind die Baustein für Dali aber auch die anderen Gebäudeautomationssachen(Jalousien, Enocean Heizung …

ich würde in Wago Modbus Adressen setzen und die mit Ipsymcon ansteuern oder auslesen Beispiel

sg

Wolfgang

Vielen Dank eagle :slight_smile:

Super Leitfaden :wink:
Nur um sicher zu sein das ich das richtig verstehe:

Taster wird getätigt -> Wago reagiert und wertet aus (Dimm Baustein) -> Symcon sieht das und setzt die Modbus Adressen in der Wago für die Dali Komponenten?

Ich will z.B. Uhrzeitabhängig bei einfachen einschalten (Taster einmal drücken) Dimmlevel und Lichttemperatur setzen. Das sollte ich dann aber auf Symcon Seite implementieren und nicht in der Wago… Oder?

Hab schon mal ein bisle rumgespielt und ein paar Gruppen und Szenen definiert… Bin schwer begeistert :smiley:
Auch von den Spots und Stripes (ConstaLED CRI >90) Meine Frau findets auch toll :slight_smile:
Auch dass die ganzen einzelnen EVGs so wunderbar gleichzeitig reagieren als wäre es eine Lampe^^

Liebe Grüße
RuFF