Heizperiode bestimmen

Ich bin gerade am überlegen, wie ich unabhängig vom System sinnvoll bestimmen kann, ob gerade überhaupt Heizbetrieb stattfinden soll oder nicht.

Anfangs hatte ich einfach eine Heizgrenztemperatur im Webfront, bei deren Überschreiten die Anlage auf „Sommer“ geht und also den Heizbetrieb einstellt. Das führte dann aber dazu, dass sobald es Nacht wurde und die Außentemperatur fiel, die Anlage wieder los legte, was nicht erwünscht war.

Also habe ich es dahingehend verändert, dass auch eine erwartete Tageshöchsttemperatur einbezogen wird (vom Yahoo Wetter-API). Wenn dieser oder die aktuelle Außentemperatur größer als Heizgrenze, dann Sommerbetrieb.

Das klappte ein paar Tage gut. Neulich war das aber auch mal zwischendurch nicht erfüllt (pessimistische Wettervorhersage) und gegen Abend legte wieder die Therme los. Da die Heizkörperthermostate zum Teil auf waren (Raum-IST 20.2°C < Raum-SOLL 21.5°C), bullerte das ganze ordentlich los, übersteuerte natürlich dabei zunächst auch ein bisschen und der WAF ging gegen -100. Fenster wurden aufgerissen und Energie flog zu selbigem hinaus.

Nun frage ich mich, wie ich dieses System verfeinern kann. Wir haben hier in Hamburg durchaus solche Wetterumschwünge, dass ich gern ein automatisches System hätte anstatt eines stupidem Schalters.

Jemand Ideen? Wie macht ihr das?

Ich halte es ganz einfach: wenn eines der Heizkörperventile mehr als 5 Prozent geöffnet ist, schalte ich die Anlage auf Winterbetrieb, sonst ist „Sommer“.

Das hat den positiven Nebeneffekt, dass auch in der Nacht die Heizung öfters ausgestellt ist.

Gruß

Burkhard

Und was macht die Heizung, wenn der wöchentliche Stellmotortest läuft?

Ich habe das bei mir Uhrzeit abhängig gemacht.
Wenn es Tagsüber zwischen 12 und 20 Uhr mehr wie 18°C Aussentemperatur sind dann wird auf Sommer geschaltet.
Wenn es Tagsüber (12 - 20 Uhr) unter 16°C sind wird auf Winterbetrieb umgeschaltet. Ich hatte auch das Problem das Nachts ab und zu die Heizkörper eingeschaltet haben obwohl die Raumtemperatur noch angenehm war.

Meiner Erfahrung nach wird der Test nicht übertragen. Habe dies zumindest noch nicht beobachtet.

Nette Idee, aber das geht bei uns nicht wegen Pfusch an unserer (Miet-)Wohnung. Der Schornstein ist derart verwinkelt gebaut, dass bei niedrigen Außentemperaturen der Zug nicht mehr reicht und die Therme dann beim Wiederanlaufen eine Sicherheitsabschaltung macht. Also muss bei Kälte draußen das Ding eh durchlaufen, sonst darf man jeden morgen das Fenster aufreißen, manuell neu starten und hoffen dass es klappt :mad:

Klingt vernünftig, darüber werde ich nachdenken. Danke für den Hinweis.

Hallo zusammen,

Ich habe es in meiner Steuerung so geregelt, das ich
die Abschalttemperatur für die Heizung für Tag und Nacht getrennt vorgebe.

Daß heißt tagsüber schaltet die Heizung bei z.B. 18 Grad ab und Nachts bei 14 Grad.

zusätzlich vergleiche ich noch die Soll und Ist Temperaturen jedes Raumes.
Sind alle Räume über Soll-Temperatur wird die Heizung samt Pumpen auch ausgeschaltet.
Zusätzlich addiere oder subtrahiere ich noch einen kleinen Anpassungswert bei jedem Raum.
So sind meine Fußbodenheizungen durch die PWM-Regelung immer kurz unter dem Sollwert.
Da ziehe ich dann noch 0,3 Grad ab damit IPS dieses als warm genug erkennt.

Dieses Script frage ich alle 30min ab damit es nicht ständig schaltet. Wenn jemand den Sollwert
an einem FHT oder HM-Thermostat verändert, wird das Script sofort gestartet.

Hat den schönen Nebeneffekt das gerade in der Übergangszeit die Heizung spätestens
um 22.00 Uhr wenn die Nachtabsenkung kommt auch ausgeht und bis in die Morgenstunden aus bleibt.

Man könnte das ganze auch noch perfektionieren, wenn man z.B. einen Merker setzt sobald die Temperatur
am Tag einmal über dem Grenzwert war und dann eine niedrigste Temperatur für die Räume hinterlegen bei der die Heizung aus bleiben darf. Am besten getrennt für Tag und Nacht.

Wenn dann einer der Räume unter diesen Wert sinkt geht die Heizung wieder an und löscht den Merker.

Trotzdem habe ich aber noch einen zusätzlichen Sommer-Schalter im Webfront, der mir die Heizung ganz ausschaltet
damit diese nicht wenn es einen Tag mal kühler ist trotzdem die Heizung anschaltet.

Wie ihr ja wisst, überheizen die FHTs dann gerne und man hat dann das Problem mit den zu warmen Räumen.

Gruß Udo

Ich hab’s jetzt erstmal simpel versucht mit einem Toleranzbereich in dem nicht geschaltet wird. Als Kriterium ziehe ich immer noch die aktuelle Außentemperatur heran oder die erwartete Tageshöchsttemperatur, je nachdem welche höher ist.

Gestern hatten wir einen kühleren Tag, da gingen dann die Fußbodenheizungen und im Wohnzimmer die Heizkörper an, heute morgen ist die Heizungsanlage aber wieder aus, weil es am Tag 22°C werden soll. Das ist bislang genau so wie ich es mir wünsche.

Das mit der Wettervorhersage einbinden ist auch
ein netter Ansatz.

Das werde ich auch mal mit in die Überlegung einfließen lassen wenn
ich wieder an der Steuerung programmiere.

Vielleicht könnte man da noch einen Schalter integrieren, der
auf Wunsch die Heizung, bis zum nächsten Ereignis was die Heizung
ausschaltet (Außentemperatur, Wettervorhersage etc.),
einschaltet falls es einem doch mal zu kühl wird.
Oder für die Dauer eines Zeitraumes von, sagen wir mal, z.B. 2 Std.

Oder wenn die Vorhersage sagt es wird warm, die Räume aber
morgens zu kühl sind, daß dann die Heizung für einen kurzen
Zeitraum anspringt.

Gerade in der Übergangszeit ist es morgens ja noch recht frisch
obwohl es tagsüber warm genug wird.

Würde den WAF deutlich erhöhen.

Wenn ich meiner Freundin sagen würde, die Heizung bleibt aus weil der
Computer der Meinung ist das die nicht nötig ist, würde die mir den Kram
um die Ohren hauen.:confused::confused::confused:

Möglichkeiten gibt es wohl hunderte, dieses zu lösen, Wobei natürlich für die
geeignete Lösung viele äußere Aspekte eine Rolle spielen. Geografische Lage,
Isolierung des Hauses, Fremdaufheizung durch Fenster etc.
Bei mir werde ich wohl nie die hundert Prozent perfekte Lösung finden, da ich
ich sowohl Altbau als auch Neubau mit unterschiedlichen Materialien heizen muss.

Gruß Udo

Es hat ja erstmal nichts mit dem Computer oder dessen „Meinung“ zu tun, sondern vielmehr mit der Abwägung Wohlfühlfaktor vs. Energieeinsparung. Wenn mir der Wetterbericht jedenfalls 23°C ansagt, ertrage ich gern dass es morgens nicht sofort mollig warm ist. Es wäre aber auch keine Sünde, zu sagen dass man dann trotzdem kurz aufheizt, wenn es einem arg zu kalt ist. Die Meinung, was im Zweifel wichtiger ist, sollte aber Mensch haben - und dann dem Computer als Regel einprogrammieren.

Genau so sehe ich das auch.

Es ist zwar toll das der Computer sich drum kümmert weil es ja auch Energie einspart
die Heizung nicht unnötig laufen zu lassen.
Früher habe ich immer gedacht morgen schalte ich die Heizung auf Sommerbetrieb.
wenn es dann morgen was kälter ist, dann warten wir halt noch einen Tag usw.

Letzten Endes hat man dann, nicht zuletzt auch durch die Tatsache das es ja auch
im April schon ein paar schöne warme Tage geben kann die Heizung viel länger laufen lassen
als es nötig ist.

Aber trotzdem sollte immer die Möglichkeit da sein den Wohlfühlfaktor vor den Computer zu stellen.

Udo