Hi,
ich war vor ca. 3 Jahren genau an der gleichen Stelle wie Du. Ich hatte damals schon einen Stall mit vermutlich 50 Homematic Komponenten und damals noch die CCU1 die ich eher als Schmerzverstärker sah, als Teil der Lösung. Damals konnte man auf dem Teil vor allem aufgrund der nicht vorhandenen Performance nicht wirklich was machen. Auch gab es immer mehr Einschränkungen, wenn man etwas aus der Reihe machen wollte (ja es gab die HM Script Sprache, aber doll ist die nicht).
Ich habe dann auch Homeputer und die damals verfügbaren Lösungen ausprobiert, aber Homeputer war zumindest damals nur ein wenig besser als Homematic und ich landete bei IPS und bin seitdem dabei und zu 100% überzeugt davon (habe auch schon 3 Freunde überzeugt und die sind auch glücklich)!
Zuerst mal zu Deinen Fragen … dann noch zu meinen Erfahrungen:
Ist IPS in für meine Zwecke eine sinnvolle Lösung?
JA … aber siehe unten „die Eindrücke eines Umsteigers“
Lassen sich wichtige Daten (Kanäle, Kanalnamen, Gewerke, Räume, Systemvariablen) aus der CCU2 übernehmen?
Ich glaube es gibt ein Script welches etwas in diesem Bereich macht, aber am besten fängst Du bei 0 an. Die Komponenten kommen schnell in IPS und können importiert werden, aber am Ende ist IPS nicht HM. Somit macht ein Neuanfang sinn … Scripte etc. sind eh neu anzulegen.
Bietet die Programmierung in IPS das ab, was man auch in der CCU2 Programmlogik kennt (Datenereignisse, Zeitereignisse, Iterieren über Gewerke, Räume usw.)?
Ja und viel mehr. Durch das PHP Backend sind nur Deine Fantasie und Kenntnisse ein Limit. Es gibt meines Erachtens nichts was IPS nicht kann, aber es ist NICHT „klickie-bunti“. Du kommst nicht um den Editor herum und wirst programmieren müssen. Aber da es eigentlich für alles ein Beispiel im Forum gibt und Du auch alle Frage ziemlich flott beantwortet werden kommt man schnell voran. Man muss sich aber damit beschäftigen und es ist nichts für „Anfänger“ der IT.
Ich fürchte, ich kenne die Antwort, aber gibt es von der IPS Version 3.4 eine Demo (für Windows)?
Hier bin ich mir nicht sicher … Frage Dich lieber ob du Programmieren kannst/willst. Die Infos auf der Website und dem Wiki geben einen guten Eindruck wie man mit IPS umgeht. Technisch gibt es m.E. keine Limits, vor allem nicht in Bezug auf HM.
Besteht die Möglichkeit - ähnlich wie bei Homeputer - die Logik auf einem Clienten (Windows) zu erstellen und dann auf einen Controller (CCU2, oder anderes System) zu laden? Das wäre eine super Sache.
Ja - die Konfiguration findet über die Konsole statt - die greift remote auf den Server zu (du musst verbunden sein.
Zu meinen Erfahrungen
Ich bin IT-ler im technischen Vertrieb für Middlewareprodukte, also technisch versiert, aber eben kein Programmierer! Ich kann mir aus Schnipseln etwas zusammenbauen, aber ein leerer Editor stellt für mich ein Hindernis da. Wenn Du mit IPS anfängst, sei Dir bewusst das es a) nicht über Nacht zum laufen kommt und Du b)programmieren musst!!! Hier gibt es keinen Wizard der mal schnell was erstellt. Am Anfang war ich enthusiastisch und wollte mal schnell unsere 18 Rollläden anbinden … so wie bei HM, aber schnell ging das nicht und es gab auch Momente wo ich IPS gerne in die Tonne treten wollte. Heute steuert IPS u.a. die Rollläden basierend auf Zeit, Sonnenstand, Temperatur, Wind etc., aber der Weg dahin war vor allem am Anfang steinig, wenn man kein Programmierer ist.
1. Resume: IPS ist in meinen Augen ein professionelle Middleware die unendlich viel kann, aber nicht für den Casual User geeignet ist!
Das nächste was man bedenken sollte ist das man recht schnell in den Bereich der Professional Lizenz kommt vor allem, wenn man erstmal Spass daran gefunden hat! Die Anzahl der Komponenten entspr. nicht der Anzahl der Variablen. Ein Rollladenaktor verschlingt, wenn man die Maintenance einbindet auch mal schnell 8 Variablen … bei Deiner Anzahl an Komponenten kann Du direkt mal die Professional einplanen. Dann noch einen Server (vermutlich vorhanden) und los gehts. Dann noch Softwarewartung, die ihr Geld wirklich wert ist da Minor und Major Updates dabei sind und Fehler auch behoben werden.
2. Resume: IPS kostet Geld und das evtl. mehr als auf den ersten Blick vergleichbare Lösungen - das sollte man einplanen, aber es funktioniert, ist flexibel und wird gewartet.
Was ich einfach nur klasse finde ist die hohe Flexibilität. Neben einer Vielzahl an HM Komponenten steuert es auch unsere Sonos Landschaft, Webcam via FTP Uploads und einige andere Dinge. Ich glaube es gibt hier nur wenige die nur eine Hardware am IPS System betreiben. Im Normalfall sind diverse Komponenten miteinander kombiniert - eine Art „Best of Breed Ansatz“.
3. IPS kennt als Limit oft nur die Programmierkenntnisse des Anwenders!
Ich kann sagen das IPS bei uns ein wichtiger „Teil“ unseres Hauses ist und hier nicht mehr wegzudenken ist. Der WAF ist wenn man es richtig macht hoch (setzt aber auch Arbeit voraus). Ich würde IPS als eine professionelle Anwendung bezeichnen die auch private Anwender mit entspr. Hintergrund nutzen können.
Ich hoffe das hilft Dir.