Ich habe mal eine Frage an alle Haustechniker:
Ich habe vergangenen Sommer einen Pool in Betrieb genommen (ca 19cbm Wasser). Auf meinem Gartenhausdach habe ich ca 6qm Solarmatten, zusätzlich noch eine 7kw Wärmepumpe. Hat alles so gerade gereicht, um den Pool, wenn es warm wurde, in 2-3 Tagen aufzuheizen. Ist auch klar: Für 1000l um ein Grad zu erwärmen, braucht man 1,16kw. Die Solarmatten sind nur teilbeschienen (ca 500W/qm = 3kw) und die WP hat halt 7kw bei 26 Grad AT. Insgesamt also ca 10kw bei Sonne. Mit 10kw kann ich in einer Stunde ca 0,4 Grad aufheizen.
Jetzt stand ich vor der Entscheidung, ob ich mir weitere, hässliche Solarmatten aufs Haus-Dach mache, oder eine andere Lösung.
Es wird jetzt eine Solarthermieanlage (5xWolf Topcon F3-1 Flachkollektoren mit zusammen 11,5qm). Das Dach ist voll beschienen (Süd), so dass ich sicher ca 800w/qm habe, also circa 9kw Heizleistung. Die Anlage soll Brauchwasser wärmen und heizungsunterstützend sein.
Als Hausheizung habe ich eine Gasbrennwert-Heizung mit 15kw und einen Brauchwasserspeicher mit 140l. Das ganze an einer FBH-.
Soweit die Vorgeschichte.
Der Plan ist jetzt, einen 600l oder 800l Pufferspeicher zusätzlich zu installieren. Dieser wird von der Solaranlage erwärmt, und wenn geladen erwärmt er entsprechend den alten 140l Speicher. Sobald beide Speicher geladen sind (im Sommer ist das schnell der Fall) und wenn Solarenergie ansteht, würde über ein 3-Wege Ventil und eine Hocheffizienzpumpe das Wasser aus dem 140l Speicher zu einem 74kw Wasser/WasserWärmetauscher gepumpt, welcher dann das Poolwasser erwärmt.
Diese Schaltung hat den Vorteil, dass ich ggfls. auch den Pool mit der Brennwertheizung heizen könnte, da diese ja direkt den 140l Speicher beschickt.
Da ich kein Fachmann in diesem Bereich bin, würde ich mich freuen, wenn ich viele Meinungen/Beurteilungen zu obigen erhalten könnte. Danke vorab.
Wow! Ganz schöne Aktion, die du vor hast. Bin auch kein Fachmann,bin aber seit einem Jahr am modernisieren und habe mich intensiv mit Heizsystemen auseinander gesetzt. Ich war ursprünglich an einem Mini BHKW interessiert, hat sich aber nicht gelohnt. Kernaussage war immer ; Das lohnt sich nur,wenn das BHKW so viel wie möglich läuft, wenn du nen Pool hättest, wäre das optimal… Wäre das nichts für dich? Effizient mit Gas heizen und nebenbei Strom produzieren? Förderung gibt’s auch noch…
Schöne Sache, therm. Solar rulez.
Ich würde das aber etwas anders machen. Die Poolheizung über den Umweg des Brauchwasserspeichers zu machen finde ich etwas ungeschickt und zu aufwändig. Wenn da die Wärmetausucherpumpe anläuft ist der BW schnell kalt und du hast kaltes Wasser aus der Wasserleitung.
Was mir in den Sinn kommt: Mach zwei Wärmetaucher für die Poolheizung. Einen beschickst mit Solar, einen über die die Gastherme. Damit hast du wenn den Pool per Solar heizt niedrigere Temperaturen im Solarkreislauf was der Effizienz deutlich zu Gute kommt.
Der Puffer ist wohl auch dafür gedacht um in der Heizperiode die Solaranlage als Heizungsunterstützung zu verwenden ? Das ist gut.
Wenn nein, so macht der wenig so macht der wenig Sinn, denn überflüssige Solar-Wärme kannst eh im Pool entsorgen.
Nur fürs Brauchwasser einen Puffer lohnt sich nicht. Damit kannst etwa 2-3Tage Brauchwasserwärmung überbrücken.
Ist viel zu selten das man das braucht. Und wie du selbst sagst hast mit der Fläche die 140ltr. Brauchwasser in etwa 2 Stunden warm.
Ich hab hier übrigens 8 Kollektoren für BW und Heizung. 800ltr Puffer (leider hab ich nicht mehr Platz) und ebenfalls 150ltr. Brauchwasser. Klappt super. Von April bis Oktober ist der Ölbrenner aus. Natürlich alles zu 100% IPS gesteuert.
Die restliche Zeit gibts schöne Zusatzerträge zur Heizung. DEZ/JÄN ist halt mau insbesondere da wir in dieser Zeit hier oft Nebel haben.
Tja und noch was. Versuche so viel wie möglich selbst zu machen, dann lohnt sich das auch. Sobald du einen zertifizierten Rohrverleger anheuerst wirds sehr bald unrentabel. Kupferrohr löten ist gar nicht schwer und auch der Rest ist mit zwei halbwegs rechten Händen leicht selbst zu erledigen.
Erst mal Danke für die Antworten. BHKW fällt wegen Platz aus!
@bbernhard
Die Idee mit dem 2. WT ist natürlich super, aber so ein vernünftiger Plattenwärmetauscher kostet 300€. Und den 1x oder 2x bezahlen…
Wenn ich Deinen Post richtig verstehe, dann hast Du bedenken, dass der Pool den 800l Puffer sofort leer zieht? D.h. ich würde ins takten kommen:
Der Speicher soll bei mir in der Tat auch die FBH Unterstützen. Die Hydraulikschaltung wäre dann:
Solar lädt den-> 800l Puffer lädt den -> 140l Brauchwasser heizt/duscht -> Wenn voll -> Ventil auf zum Poolwärmetauscher -> Wenn 800l Speicher leer -> Ventil zum WT zu
Der Heizunngsmensch sagte, ich solle den Durchfluss durch den Pool-Wärmetauscher über einen Bypass regeln, so dass ich etwa 10K Spreizung zwischen Vor- und Rücklauf am Wärmetauscher habe. Damit müsste das Takten eigentlich weggehen, weil diese 10K ja sicher solarmässig wieder den Puffer laden.
Bin jetzt auch kein Solartechniker - kann aber berichten wie es seit Jahren bei mir gut läuft.
Zur Erklärung:
Habe 1600 Liter Pufferspeicher und 20 m2 Solarkollektoren. Die Kollektoren speisen den Puffer und unterstützen die Heizung im Winter bzw der Übergangszeit. Den Rest besorgt der Pelletsofen - das Warmwasser wird mittels Frischwassermodul (= Tauscher) aus den Puffern bezogen.
In der Zeit in der der Pool außer Betrieb ist, werden die Puffer immer temperaturseitig maximal befüllt.
In der „Schwimmbadzeit“ wird die maximale Puffertemperatur auf 55 Grad gesetzt (was für den Warmwasserbedarf völlig reicht). Es werden also bei Sonnenschein immer die Puffer zuerst bis zu dieser Grenze beladen, damit immer warmes Wasser vorhanden ist. Das geht aber meist sehr schnell.
Ist dies erreicht wird nun der Poolkreislauf aktiv. Es wird die Pufferförderpumpe abgestellt und eine 2. Pumpe (in der Garage auf denen die Kollektoren stehen) wird aktiviert. Diese Pumpe leitet das Wasser vom Dach zu einem 50 kw Wäretauscher des Poolwassers. Ich habe also keine geschalteten Mehrfachweg Ventile…
Gleichzeitig muss natürlich die Poolwasserpumpe in Funktion sein und die Temperatur des Kollektorwassers muss >45 Grad sein damit was vernünftiges im Pool ankommt. Gelichzeitig werden maximale Wassertemperatur Pool etc berücksichtigt.
Du schreibst doch im ersten Post das du den Pool aus de, 140ltr Brauchwasserspeicher beheizen willst. -> Also würdest du diesen ja andauernd Aufheizen/Abkühlen und wirst damit große Temperaturschwankungen des Brauchwassers haben. Ob das so gewollt ist ?
Verzichte soweit als möglich auf Takten !
Sieh zu das du im ganzen System konstant so niedrige Temperaturen als möglich hast. Dann arbeitet nämlich die therm. Solar am effektivsten, da die thermischen Verluste am geringsten sind.
Auch diese komischen Frischwasserstationen sind energetisch betrachtet ziemlicher Unsinn. (du mußt eine relativ große Menge Wasser mit relativ hoher Temperatur vorhalten um eine relativ kleine Menge warmes Brauchwasser erzeugen zu können).
300€ für den zweiten Wärmetauscher klingen vielleicht erstmal viel, allerdings kann sich das schnell wieder relativieren wenn du das den restliche Kosten gegenüberstellst.
Ach ja nochwas: Wenn du mit Heizungsbaueren redest die verbauen viel lieber Pumpen und Rückschlagventile als Umschaltventile. Hängt wohl damit zusammen dies besser in deren steuerungstechnisch beschränkte Gedankenwelt passt. Als IPSler haben wir da einen etwas weiteren Horizont.
Es kommt direkt die Wärmeträgerflüssigkeit von den Sonnenkollektoren zum WT.
Man könnte auch wenn man ein größere Photovoltarikanlage hat einen elektrischen Wärmetauscher in den Poolkreislauf hängen und so heizen - 3 bis 10 kw gibt es diese.
