Leckagenmelder mittels Drucksensor

Ich möchte in meinem Trinkwasserkreislauf per Drucksensor in der Lage sein, Leckagen (tropfender Wasserhahn oder Mikroriss in Rohr) festzustellen. Der verwendete Kaltwasserzähler ist zu träge dafür (1 Impuls/L).

Jetzt stellt sich die Frage nach dem zu verwendenden Drucksensor.

Es gibt Absolutdrucksensoren, Relativdrucksensoren und Differenzdrucksensoren.

Von meinem technischen Verständnis her würde ich auf einen Differenzdrucksensor tippen, professionelle Leckagenmelder scheinen aber einen der beiden anderen Typen zu verwenden.

Beim Relativdrucksensor führt ja auch eine Änderung des Umgebungsdruck (je nach Wetterlage) zu einer Veränderung des gemessenen Wertes wenn ich das richtig verstanden habe. Also würde ich diesen Typ ausschließen.

Also wäre ein Absolutdrucksensor Mittel der Wahl?

Kann mir jemand weiterhelfen?

Am liebsten wäre mir natürlich eine Produktempfehlung, aber auch schon der Hinweis auf den zu verwendenden Drucksensor wäre sehr hilfreich.

Schöne Grüße

Hmm, wie soll das überhaupt mit einem Drucksensor funktionieren ?
Dazu müßtets du ja erstmal den Haupthahn abstellen um einen Druckabfall zu bekommen.

  • oder wie ?
    bb

Mein Verständnis der Vorgehensweise war, dass zB hinter dem Wasserzähler der Druck gemessen wird. Sind alle Entnahmestellen geschlossen misst er zB 6 bar. Ist eine Entnahmestellen geöffnet (bspw. Dusche) beträgt der gemessene Druck nur noch x.x bar.
Je kleiner die Entnahmestelle (bzw Leckage), desto geringer der Druckabfall. Diesen geringen Druckabfall möchte ich messen.

Oder habe ich deine Frage falsch verstanden?

Ja, aber einen tropfenden Wasserhahn oder schleichende Leckage wirst so nicht finden.
Überlege doch mal: Der Hausanschluß hat typischerweise 5/4 Zoll. Wenn da irgendwo tropft juckt das den gar nicht.
Selbst einen komplett offenen Hahn wirst bei optimaler Versorgung nur kaum bemerken.

Irgednwann im Physikunterricht gelernt: Der Druck in ruhenden Flüssigkeiten ist überall gleich.
Ein Druckabfall kann also nur strömungsbedingt nach Engstellen entstehen. Ein tropfender Hahn erzeugt net soooo arg viel Strömung in einem 5/4 Rohr.

gruß
bb

Mhh grundsätzlich verstehe ich deine Argumentation, und Physik war nie meine Stärke :wink: aber wie bereits gesagt, professionelle Geräte arbeiten mit einer Kombination aus Impulszähler und Drucksensor, wobei der Drucksensor für die Leckagenmessung verwendet wird.

Hier gibt es eine gute Übersicht zum Thema:

Schöne Grüße

Die Leckage scheint das Gerät aber nur bei geschlossenen Hauptventil zu erkennen. Das Wasser in dem hausseitigen Rohrsystem steht unter Druck und es kann wegen des geschlossenen Hauptventils kein Wasser vom Zähler nachfliessen. Wenn in so einem geschlossenen System eine geringe Wassermenge entnommen wird, kann dies durch einen geringen Druckabfall detektiert werden.

Bei einem starken Druckabfall (Beispiel: Betätigung der Klospülung) geht das System von einem „normalen“ Verhalten aus und öffnet den Haupthahn. Es lassen sich daher immer Fälle konstruieren, wo das System von einer normalen Wasserentnahme ausgeht und mit dem Hauptventil „Wasser frei“ gibt, obwohl das entnommen Wasser nicht ordentlich in den Abfluss zurück läuft.

Ich würde es einfacher machen. Ein elektrisches Absperrventil, welches bei Abwesenheit den Wasserzulauf hinter dem Zähler sperrt. An neuralgischen Punkten auf dem Boden Feuchtesensoren plazieren, die bei Wasserdetektion auch das Absperrventil schliessen.

Das was du im 1. Abschnitt ansprichst ist eigentlich auch das, was ich vorhabe. Solange keine Entnahmestelle geöffnet ist liegt ein konstanter Druck an. Egal an welcher Stelle im Rohrleitungssystem. Wird zB im Zeitraum von 1 Stunde kein Wasser über eine Entnahmestelle entnommen, registriert dies die Steuerung dadurch, dass der Kaltwasserzähler keinen Impuls sendet. Findet während dieser Stunde aber ein kleiner Druckabfall statt, kann dies als Leckage angesehen werden. So zumindest in meiner Vorstellung. Ich lasse mich aber gerne belehren, deshalb ja auch meine Fragestellung.

Bisher steht die Planung, den Motorkugelhahn dann zu schließen, wenn eine vorher definierte Wassermenge überschritten wird. Bei Status „Abwesend“ wird diese Menge auf evtl. laufende Waschmaschine und Geschirrspüler begrenzt.

An Feuchtesensoren habe ich auch erst gedacht, hierzu ist mir zum einen der Aufwand zu groß, zum anderen wird dadurch weder ein tropfender Wasserhahn noch eine Mikroleckage im Rohr im Mauerwerk erkannt.

Ich will es ja auch nicht übertreiben, aber die Lösung mit dem zusätzlichen Druckmesser schien mir praktikabel.

Das Rohrleitungssystem ist mittlerweile 36 Jahre alt.

Es würde sich immer noch die Frage nach dem Typ des Deucksensors stellen.

Hallo dtm,

wie hier schon geschrieben wurde kannst du die Leckage nur feststellen wenn dein Hauptventil geschlossen ist. So sperrst du quasi den Druck ein. Wenn nun ein Rohr undicht ist entspannst du langsam dein Rohrleitungssystem, und du kannst einen Druckabfall messen.

Mit offenem Hauptventil wirst du nie einen Druckabfall messen. Da die Durchflussmenge viel zu gering ist, selbst wenn du einen Wasserhahn aufmachst wirst du kaum oder gar keinen Unterschied messen. Du regelst halt mit deinem Wasserhahn die Durchflussmenge und nicht den Druck. Man müsste schon sämtliche Wasserhähne aufmachen um einen Unterschied zu messen.

Dies liegt daran weil im Rohrleitungssystem immer ein konstanter Wasserdruck von z.B. 4bar herrscht. Dein Druckminderer versucht halt konstant 4 bar zu halten das ist möglich weil euer Netzdruck z.B. 10bar hat. Wenn du viel Wasser entnimmst wird dein Druckminderer durch eine Feder weiter geöffnet und du hast wieder 4bar anstehen.

Jetzt könnest du das Ventil immer schließen und wenn ein großer Druckabfall gemessen wird, könnte man darauf schließen dass ein Wasserhahn geöffnet wurde. Dann könnte man das Hauptventil wieder öffnen. Diese kann aber zu Schlägen in der Rohleitung führen was für deine alten Leitungen auch nicht gerade gut ist.

Also alles nicht so einfach

Den Drucksensor den du brauchst ist ein Relativdrucksensor und dann auch kein billig China scheiß.

Gruß

Marcel

Hallo Marcel,

Danke für den Beitrag.

Deine Darstellung hört sich für mich als Laien nachvollziehbar an.

Dennoch wundert es mich, dass in dem von mir verlinkten Pdf-File (aktuelle Technik zur Verhinderung eines Wasserschadens) immer wieder der Drucksensor als Mittel der Wahl zur Leckagenmessung angeführt wird, auch bei scheinbar offenem Hauptventil. Nur bei einem der 5 oder 6 aufgeführten Systeme wird automatisch die Wasserzufuhr per Magnetventil sofort nach der Wasserentnahme geschlossen (aufwendiges System + Gefahr der Rückschläge).

Einen Druckminderer habe ich nicht verbaut, wir wohnen auf dem Berg am Ortsrand, der Druck liegt vermutlich zwischen 4 und 6 bar (hatte vor kurzem einen Techniker der städt. Wasserversorgung da.

Den Relativdrucksensor den ich aussondiert hatte ist es n Markenprodukt. Aus eigenem Interesse halte ich mich von Billigprodukten (egal aus welchem Land) fern.

das Gerät funktioniert vermutlich folgendermaßen:

Das Gerät hält die Wasserzufuhr immer abgesperrt.

  • wird ein großer Druckabfall registriert so geht es davon aus das ein Hahn geöffnet wurde und gibt die Wasserzufuhr frei.
    Stopt der Druchfluß beim schließen des Hahnes wird dann wieder abgesperrt.

Nun ist das Hauptventil zu und dadurch kann auch ein kleiner schleichender Druckabfall, wie bei Lekagen detektiert werden.

d.h. mit einem nackten Sensor ist es nicht getan, du brauchst auch noch die passende Steuerungslogik.
Nicht einfach aber möglich. Da du eh schon Hirnschmalz in die Logik investieren mußt ist die Art des Sensors eher zweitrangig.

gruß
bb

Richtig, das eine(!) Gerät funktioniert so, die anderen aber nicht, also muss es eine Lösung geben ohne abgesperrten Haupthahn… steht wie gesagt in dem Pdf-File - ich weiß natürlich nicht ob ihr reingeschaut habt.

Grüße

Das System im pdf File funktioniert auch nur mit geschlossenem Haupthahn hier wird dann nur die Durchflussmenge genutzt um den Hahn wieder zu öffnen. Anstatt eine Druckkurve.

Siehe erste Seite im pdf

„Das Absperrventil ist im Normalzustand geschlossen und öffnet nur auf Grund eines Funköffnungssignals eines Melders.“

Gruß

Vielleicht anderen schreiben die anderen die nötige Komplexität einfach nicht hin :rolleyes:

Wie schon von mehreren gesagt, wenn der Haupthahn auf ist, so wirst du nur mit einem Drucksensor niemals kleine Lekagen erkennen können. Bestenfalls (!) und das auch nur unter Auswertung kurzer Peaks im Druck das plötzliche öffnen oder schließen eines Hahnes.
Aber kleine Tröpferln gehen sicher nicht.

gruß
bb

und dann ist da noch das Überdruckventil im WW-Kreislauf, das tropft bei mir ab und an.

Ok, wenn der Motorkugelhahn nachts um bspw. 24h die Hauptwasserleitung absperrt und um 6h wieder freigibt kann während der 6 Stunden der evtl. Druckabfall gemessen werden (Problematik von Klospülung etc. außen vor), richtig?

Das System was du verlinkt hast, benötigt an jeder Entnahmestelle einen Sensor (Bewegungsmelder im Bad, Durchflussmesser hinter einer Entnahmestelle etc…) um zu erkennen dass die Wasserentnahme berechtigt ist, erst dann öffnet der Zulauf.
Und der Drucksensor ist so lange deaktiv.
Natürlich kannst du dass auch mit IPS nachbauen, wobei z.B. den AquaStop abgreifen wohl dann interessant wird :slight_smile:
Michael

Ja so geht das. Wenn mal jemand in der Nacht raus muß so ist das ja leicht zu erkennen. zb. Bewegungssensor
Eleganter ist natürlich wenn du auswertest in welchem Zeitraum der Druck abfällt.

Innerhalb 2-3 Sekunden -> Klospülung oder Wasserhahn wurde geöffnet. -> Kugelhahn öffnen
wenn es deutlich länger -> irgendwo ein Leck oder Mikroverbraucher

Die benötigten Zeiten oder und Triggerpunkte für die Drücke muß man halt empirisch ermitteln.

gruß
bb

@Michael

Ich weiß, ist nur exemplarisch. Diese Vorgehensweise ist mir zu aufwendig.

@bb

Gute Idee mit dem Zeitraum. Kennst du dich mit Drucksensoren aus? Ich wollte diesen (404 Not Found(0-10bar)) nehmen.

https://www.sensorshop24.de/tpl/download/FME11.pdf