WAGO - Digitale Klemmen

Hallo,

nach langen Recherchen hier im Forum und bei Wago habe ich immer noch einige Fragen.
Ich habe zwar schon viel Dinge begriffen, aber eben noch nicht zu 100%.

Also wenn ich ich eine Digitale-Eingangsklemme benutze kann ich PIRI-Kontakte und Rauchmelder anschließen.

Wenn ich eine Digitale-Ausgangsklemme benutze kann ich ein 24V Relais ansteuern, welches einen 230V Verbraucher
(z.B. Rolladensteuerung, Motor, Lampe, etc.) schaltet.
Habe ich das richtig verstanden?

Wenn die Variante mit dem Relais funktioniert, wie muss ich mir dann den Aufbau vorstellen?
Bringt man das Relais am 230V Verbraucher an, sodass man z.B. vom Sicherungskasten,
wo sich die Wago-Klemme befindet eine 24V-Leitung zum Verbraucher legt.
ODER
Bringt man das Relais auch im Sicherungskasten unter, sodass man eine normale 230V-Leitung zum Verbraucher legt?

Wie lang dürfen die 24V-Leitungen maximal sein?

Gruß
Fabian

Es gibt bei Wago auch Klemmen mit eingebautem 230V Relais, ist allerdings etwas teurer als getrennt. Ich habe die 24V-Relais zentral im Verteiler, sie könnten auch am Verbraucher installiert sein, dann braucht man nur ein „dünnes“ NS-Kabel. Das sehe ich aber eher als Bastellösung wg. Fehlersuche + Reparatur. Die Kabellänge ist unkritisch. Der Spannungsabfall kann bei z.B. 100m nicht sooo groß sein, das das Relais nicht mehr schaltet.

Länger als 10 - 20 m, sind die Längen in fast quasi keinem Haus, deshalb dürfte der Spannungsabfall irrelevant sein bei solchen längen. Bei 100m, naja, da kann es bei spannungkritischen Elementen schon mal Probleme geben.
Deshalb sollte dann auch dafür mindestens ein Querschnitt von 1,5mm² benutzt werden

mfG Franz

Wir sind immernoch bei 24V? :confused: Du wirst Schwierigkeiten haben das auf ne LSA-Schiene aufzulegen… :wink:

Toni

wo habe ich dann LSA geslesen? Ich denke, WAGO Klemmen sind wie Phoenixklemmen und haben einen Lüsterklemmenanschluss.
Diese Minimodule mit Relais für die Schiene haben doch keinen LSA Anschluss ?
Oder irre ich mich da?

Bei 100m und 0,6mm² wird es bei 100m aber schon ein wenig kritisch.

mfG Franz

LSA war eine Schlussfolgerung von mir. Auch ohne LSA ist 1,5² für 24V viel zu viel. ich verwende „Telefonverlegekabel“ mit, ich glaub 0,6².

Bei 230V haste freilich Recht mit 1,5². Alles darunter ist in Deutschland auch garnicht zulässig.

Gruß,

Toni

Hi!

Zum Thema Spannungsabfall…

Da ich mich in letzter Zeit auch damit beschäftigt habe, um den MP-Bus zu den Fensteröffner zu führen.
Ich habe mich bei 40m, 1,4A, 24V dann doch lieber für 1,5mm² entschieden und 100m wären doch ziemlich kritisch.
Also es kommt letztendlich auf den Strom an, der fließen muss, dass hinter auch noch die entsprechenden Spannungsreserven zur Verfügung stehen.

Ich habe dazu eine schöne Seite gefunden, wo man schnell mal nachrechnen lassen kann:
http://www.esomatic.de/Auslegung.asp

Okay, dann ist es auch irgendwann gerechtfertigt, denke ich. Hab das jetzt nicht nachgerechnet. Aber sowohl 40m als auch 1,5A sind, denke ich schon viel…

ich will mal versuchen die Faustformel aus meiner Ausbildungszeit wieder aufzutreiben…

Toni

Genau, das ist das entscheidende !

Ich habe 8 Jahre meines Lebens bei Villeroy&Boch gearbeitet. Da haben wir auch viele Schaltschränke installiert, und einmal hatte ich diesen Fall, dass die Spannung zwar da war, doch nicht mehr genug, ein 24V Relais durchzuschalten.
Und das war ~70m bei 0,75mm² Adern LICIY Steuerkabel.

mfG Franz

Oh Tonic, das geht schnell. Ich sehe das schon bei meiner Beleuchtung im Schlafzimmer. Ich habe da den sogenennten Sternenhimmel installiert, heisst 60x10W Halogen auf 12V per FS20DI22.
Da die Trafos nicht in der Decke installiert werden konnten, mussten sie seitlich an die Wand. Ich sehe da schon mit dem blossen Auge dass die Leuchtstärke (auf nur ein Meter Differenz) schon deutlich schwächer ist bei den Lämpchen, die am weitesten entfernt sind. Ok, ist zwar 12V, doch ein Querschnitt kann schon sehr entscheidend sein.

mfG Franz

Hab sie:


Leitungsquerschnitt = (Strom*0,018*Länge)/tolerierter Spannungsabfall

die 0,018 stehen für den spezifischen Widerstand von Kupfer. Funktioniert also nur mit Kupferleitungen. Umgebungstemperatur spielt auch eine Rolle, ist aber vernachlässigbar.

Beispiel:

(1,4A*0,018*40m)/1,5V=0,672mm²

Das bedeutet, dass man bei nem 0,6mm² starken Kabel nach 40m statt mit 24V noch mit mindestens 22V rechnen kann… wobei 40m am Stück in einem Haus schon echt viel sind… Wenn man dien Spannungsverlust hinnehmen will sollte man sich noch kurz Gedanken um die Wärmeentwicklung machen. Werden die Kabel zu warm (Handwarm ist ansich schon zuviel) sollte man tatsächlich das Kabel eine Nummer größer wählen.

Toni

Okay… aber man mus die Relationen sehen… 60*10 Watt sind 600Watt! Das ist schon bei 230V eine große Leistung. Bei 12V ist der Strom fast 20 mal höher als bei 230V.

Das wäre so als wolltest du mal eben 12000 Watt (12kW) mit 230V Lampen im Wohnzimmer betreiben. Du siehst also, das passiert nicht mal eben schnell… Das Phänomen ist Hausgemacht.

Die Rechnung von oben für 3m Kabel in der Decke mit deinen Werten bedeutet, dass du 2,8mm² Kabel bräuchtest. dabei geht dir dann 1V verloren, was, denke ich, noch vertretbar ist. Das liegt vor allem an deinem wahnsinnig hohem Strom. Wenn dir 20% deiner Spannung fehlen (2,5V), fehlt wesendlich mehr als „nur“ 20% Helligkeit. Denn mit 6V (50%) glimmen sie, wenn überhaupt, bereits nur noch.

Toni

errmmm, hast ja Recht. Ich habe nur nicht alles erwähnt. Es sind drei Stränge da 3 Dimmer, d.h. jeder Dimmer steuert 20 Lämpchen

600W schafft ein FS20DI22 leider nicht, sondern max. 200W
Und ja, tatsächlich verlaufen bei mir 2x2,5mm² Zwillingsleitungen durch die Hohlwanddecke und alle Lämpchen zu speisen

mfG Franz

Vielen Dank für die schnellen Antworten!!!
Jetzt kann ich ja mal rumrechnen:)