IPSymcon auf Ubuntu

Hallo Ihr,
da ich jetzt ein paar Tage schon irgendeinen Hinweis zu IPSYMCON mit mehreren Netzwerken unter Ubuntu suche - jetzt mal de Versuch über das Forum.

Folgender Sachstand:

Nachdem ich der Lizenzpolitik von Microsoft nach einem defekten Motherboard nicht in allen Punkten gutheiße wollte ich mal den Server auf Linux Basis aufsetzen.

Ubuntu 14.04 installiert -> IPSYMCON installiert
System getestet - läuft tadellos. Ich kann das System auch über die Konsole problemlos administrieren.
System ist über WLAN im „normalen“ Alltagsnetz mit dem Internet verbunden.
WLAN: Manuelle IP Konfiguration.

Sobald ich jetzt die anderen notwendigen Netzwerke (2 x LAN) aktiviere (jeweils auch feste IP Adresse in einem komplett anderen IP Bereich spinnt Ubuntu komplett. Kann es sein das Ubuntu nur ein Netzwerk zulässt. Das Routing scheint immer auf das letzte aktivierte Netz zu springen.
D.h. sobald ein LAN Netzwerk aktiviert wird ist der WLAN Internetzugang weg. Das kann doch so nicht gewollt sein?
Habt ein bisschen Nachsicht mit mir - ich bin in der Linuxwelt noch ziemlich frisch unterwegs und war schon stolz auf mich das IPSYMCON sauber läuft. Die Anbindung des LAN Adapters von Homematic ist jetzt das nächste Abenteuer - aber wenn man schon an der „einfachen“ Netzwerkadministration scheitert ist das ziemlich frustierend. Gleiche Konfig lieg unter Windows einwandfrei…

Vielen herzlichen Dank.

Gruß
Thomas

IPSYMCON <-> Beckhoff System <-> Homematic

Zu Ubuntu kann ich dir nicht viel sagen, aber bzgl. LAN Adapter wird das nicht so leicht. Den benötigten BidCos Service gibt es meines Wissens nach nur für Windows. Und die anderen CCU Alternativen sind auf ARM basiert wie z.B. dem RaspberryPi.

paresy

Hallo Thomas,

zeige doch mal bitte auf, wie du das Netzwerk unter Windows konfiguriert hast, mit den wenigen Infos kann man nur spekulieren.
Linux kommt prima mit mehreren Netzwerkkarten klar, du kannst sogar mehrere Netzwerke, VLANs o.ä. auf einer Netzwerkkarte laufen lassen.

Gruß

Also Netz ist (war) wie folgt aufgebaut:

[WLAN]
Allgemeines „Büro“-Arbeitsnetzwerk inkl. Internetzugang über Router und alle Clients (Smartphones etc.).
Die Clients werden per DHCP angekoppelt (Range: 192.168.178.1 - 199)

IPS Server (manuelle IP):
IPv4: 192.168.178.201
Subnet: 255.255.255.0
Gateway: 192.168.178.1

[LAN1]
Netzwerk für die Gebäudesteuerung (in diesem Fall die Beckhoff Komponenten)

IPS Server (manuelle IP)
IPv4: 172.16.17.20
Subnet: 255.255.255.0
Gateway: 172.16.17.1

[LAN2]
1:1 Verbindung zum Homematic LAN - Adapter. Wenn dieser in einem „normalen“ Netzwerk hängt gehen immer mal wieder Pakete verloren. Bekannter Fehler des LAN Adapters

IPS Server (manuelle IP)
IPv4: 172.16.18.20
Subnet: 255.255.255.0

Bei Ubuntu tritt folgendes Problem auf:
Solange nur WLAN aktiv ist funktioniert das System einwandfrei. Internetverbindung ist vorhanden. Client - Zugriff klappt. Ping etc.
Wenn ich jetzt ein LAN Netzwerk aktiviere versucht das System immer über die „vermeintlich“ bessere LAN Verbindung zu routen. Dieses Netz ist allerdings eine Sackgasse - damit ist dann der Server über VNC bzw. TeamViewer / IPS Client nicht mehr erreichbar. Ich habe bei Ubuntu nirgends die Möglichkeit gefunden das System über das graphische Frontend fest über das WLAN zu routen.

Danke.

Gruß
Thomas

Habe zwar nicht die Ahnung von Ubuntu…

Aber warum ist bei LAN1 ein Gateway eingetragen ?
Ich vermute mal das Ubuntu versucht das Gateway am ‚besseren‘ Netz (LAN wird eigentlich immer WLAN bevorzugt) anzusprechen. Und wenn es das nicht gibt bzw. darüber das Ziel-Netz nicht erreichbar ist -> Pech, geht nicht.

Also Gateway auf Lan1 löschen oder Routingtabellen pflegen…damit er weiß welches Gateway wohin zum Ziel führt.

Michael

Es darf nur einen (Default-)Gateway geben. Das ist derjenige über den alle Pakete gehen sollen, die nicht lokal direkt erreichbar sind (wie Internet). Ausnahmen in spezielle Netze, die nicht darüber laufen sollen, muss man mit Host- oder Netzrouten regeln.

Tommi

Meine Vorredner haben vollkommen recht. Was mich da interessieren würde, was macht denn Windows damit, da es dort anscheinend funktioniert? Ich frage das wirklich, denn ich komme eher aus der Linux-Ecke.

Du wirst statische Routen für die einzelnen Netze anlegen müssen.

Linux hat kein Problem mit mehreren Netzwerken, wir haben bei uns Server mit teilweise 6 Netzwerkkarten drin in unterschiedlichen Netzwerken.

EDIT: so nun auch komplett, mit Tapatalk ist das dämlich zu tippen:

sudo route add -net 192.168.178.0 netmask 255.255.255.0 gw 192.168.178.1 dev WLAN
sudo route add -net 172.16.17.0 netmask 255.255.255.0 gw 172.16.17.1 dev LAN1
sudo route add -net 172.16.18.0 netmask 255.255.255.0 gw 172.16.18.1 dev LAN2

WLAN/LAN1/LAN2 mit dem Namen der Netzwerkkarte ersetzen.

Damit mal ausprobieren, wenns geht - müssen die noch Boot-Fest eingetragen werden. Ansonsten sind die nach einem Reboot wieder weg.

Boot-Fest machen:

in /etc/network/interfaces

unter die entsprechenden Interface den Eintrag:

post-up route add -net 10.0.0.0 netmask 255.0.0.0 gw 10.70.201.6

zufügen ( mit den obigen Werten entsprechende )

Angaben ohne Gewähr, ich arbeit fats nur mit RedHat und da ist es etwas anders.

Evtl. muss du dir noch eine Default-route auf das Interface setzen, wo Internet dran hängt.

@Tuxtom007:

So viel muss er bestimmt nicht anlegen, normal werden die Routen auf die einzelnen Subnetze automatisch angelegt wenn IP-Adresse und Subnetz richtig eingetragen sind in /etc/networks/interfaces

Ja, richtig, wenn sie dann richtig angelegt werden.

Eine Ausgabe von
„ip route show“ und „route -n“ währe da ein guter Überblick