Hi Flo,
ich bin Ausbilder mit entsprechender Eignung, habe sowohl eine Ausbildung zum Fachinformatiker als auch ein Studium der Informatik hinter mir und bin im gleichen Alter wie du. Zur Zeit arbeite ich als Systemadministrator mit Verantwortung für Backendsysteme bei einem Mittelständler.
Das erste was ich dir dazu gerne mit auf den Weg geben möchte ist derjenige den ich auch allen anderen Interessenten für den Job gebe: Informatik ist kein Computer spielen! Das ist Business und man möchte damit Geld verdienen, also ist Professionalität oberstes Gebot. Informatik heißt auch, sich kontinuierlich weiter zu bilden, häufig Privat in der Freizeit (in deiner Situation unumgänglich). Nur sehr wenige Branchen entwickeln sich so schnell wie diese.
Denk da bitte vorher drüber nach ob du das wirklich möchtest und bereit bist das zu bringen.
Falls deine Antwort immer noch „Ja“ sein sollte:
Ohne dich persönlich zu kennen und deinen Kenntnisstand in dem Fachbereich zu wissen ist es natürlich schwierig dir zu sagen „du schaffst das“ oder „du schaffst das sicher nicht, lass es lieber gleich sein“. Außerdem ist die Qualität der Ausbildung stark unterschiedlich von Unternehmen/Schule zu Unternehmen/Schule.
Ich habe einige Personen kennengelernt die es nicht geschafft haben, allerdings habe ich auch zwei Beispiele die es geschafft haben - und die sollen dir zeigen, dass es machbar ist und dich motivieren:
Ich habe einen netten fachfremden Kollegen aus der Baubranche bei meinem letzten MCSA/MCSE Kurs kennengelernt. Er hat sich mit der ganzen Thematik sehr schwer getan, es kamen immer mehr Fragen als Antworten auf die ich versucht habe so gut es ging zu antworten. Letztendlich hat er einen Arbeitgeber im IT-Dienstleistungssektor (Außendienst) gefunden der bereit war ihm weiteres Wissen zu vermitteln und sich bewusst ist keinen Spezialisten angeheuert zu haben. Der Kollege ist bisher sehr happy. Er verdient natürlich entsprechend wenig, aber in dem Fall ist es ein Geben und Nehmen.
Ein weiteres positives Beispiel: Quereinsteiger aus der Metallbranche, ohne offizielle Weiterbildung zum Informatiker (Autodidakt) ist er einer der besten Softwareentwickler geworden die ich kenne und arbeitet unterdessen für sehr bekannte Firmen die wir bestimmt alle schon einmal in der Fernsehwerbung gesehen haben.
Am Ende hängt es ganz bei dir, ob du dir das Thema a) zutraust b) kämpfen willst und c) dabei bleiben kannst. Wenn das der Fall ist spricht denke ich nichts dagegen es anzugehen. Einfach wird es aber sicher nicht, und du wirst dich sehr gut verkaufen müssen.
Ob du lieber Software entwickeln willst oder die administrative Schiene fahren möchtest solltest du dir auch gut überlegen, gewisse Schnittmengen gibt es aber in beiden Bereichen.
Wenn du weitere Infos brauchst kannst du dich gerne melden.
Grüße
Daniel