Alte Wohnung "smart" machen: Neu verkabeln, Unterputz-Funk, oder batt. Schalter?

Hallo,

ich habe grundsätzlich Interesse an einem Smart-Home, da ich allerdings in einer gut 35 Jahre alten Wohnung lebe, bin ich mir nicht sicher was überhaupt möglich ist / Sinn macht.
Also es gibt ja ein paar nette „Spielereien“ von etlichen Herstellern, wo man mit dem Smartphone ein paar Geräte genau von diesem Hersteller steuern kann. Das deckt aber oft nur ein paar Bereiche ab und spätestens wenn ich dran denke eine „smarte“ Glühbirne in eine Fassung zu drehen, die nebenbei bzw. eigentlich hauptsächlich mit einem normalen Lichtschalter an- und ausgechaltet wird, ist das für mich nicht mehr so „smart“.

Da wären wir eigentlich eh schon beim Thema: Damit man mal eine ordentliche Basis hat, sollten doch mal sämtliche Schalter für ein System erreich- und steuerbar sein, oder? Nice-to-have wäre, wenn Steckdosen ebenfalls integriert wären, sehe ich aktuell aber nicht so wichtig.
Und da wäre meine Frage jetzt: Kann man sowas bei einer alten Wohnung eigentlich realisieren? Bei Neubauten kann man ja hierfür einfach eine zusätzliche Steuer/Daten-Leitung (oder wie man das nennt) zu den Stromleitungen mitverlegen lassen, aber wie macht man das bei bestehenden Wohnungen? Ich glaube diesen Draht zu sämtlichen Schaltern (und evtl. Steckdosen) nachzuziehen ist fast unmöglich, oder?

Aber gibt’s Alternativen? Gibt’s zum Beispiel ein System, wo sämtliche Schalter (und evtl. Steckdosen) durch smarte Versionen dieser ersetzt werden?
Eine Lösung wäre halt, dass man lauter „smarte“ batteriebetriebene Schalter und „smarte“ Steckdosen in die Steckdosen steckt. Aber da irgendwie denke ich mir, da lass ich es lieber, bevor ich mir das antue. Oder seht ihr das mit den batteriebetriebene Schaltern nicht so kritisch? Halten die Batterien bei den Schaltern durchaus ein paar Jahre durch?

Meine eigentliche Frage: Gibt es Systeme, wo man eine alte Wohnung quasi „smart“ machen kann, die Schalter (und Steckdosen) aber so aussehen wie bisher (Stichwort Unterputz)? (Schalter werden natürlich ein bisschen moderner aussehen, schon klar).
Strom wäre ja überall vorhanden, aber das Problem ist vermutlich, dass man dann für jeden einzelnen smarten Schalter (und Steckdose) auch einen eigenen, integrierten Trafo bräuchte, oder?
Die Kommunikation sehe ich dann nicht so kritisch, die könnte dann ja über irgendeine Funk-Technik passieren, da gibt’s ja ganz zuverlässige und gute Systeme, oder?

Was denkt ihr, ist sowas möglich? Oder soll man es in so einem Fall lieber sein lassen? Ich denk mir halt, dass viele diese Situation haben werden.
Über den Preis muss man sich dann natürlich selbst Gedanken machen, da ist eine Lösung, die bei einem Neubau mitgemacht wird, vermutlich um einiges günstiger, oder?
Falls es solche Unterputz-Lösungen gibt, ist da ein extremer Preis-Unterschied zu batteriebetriebenen Sendern? Denn der Komfort keine Batterien wechseln zu müssen, wäre schon deutlich höher.

Das hängt ganz vom Aufbau der Schaltung ab, wenn mehrere Schalter ein Relais schalten reicht es auch bei dem Relais einen Aktor zu verbauen. Oder wenn mehrere Rollläden z.B. über einen Zentralen Schalter heruntergefahren werden reicht es auch aus den Zentralschalter zu ersetzten. Wenn man letztlich alles einzeln schalten will so kommt man nicht umhin alles was geschaltet werden soll durch Systeme zu ersetzten die sich in eine Hausautomation einbinden lassen.

Das hängt ganz davon ab was man selber machen will. Wenn man das gesamte Haus Wohnung renoviert macht es wohl auch Sinn neue Kabel zu verlegen das ist auf Dauer auch wertsteigernd für die Immobilie. Wenn man möglichst kein Dreck haben will und nur Schalter tauschen dann kann man ja eines der im Markt verfügbaren Funksysteme nutzen wie Z Wave, EnOcean, Homematic, Zigbee usw.

s.o. oder eben Systeme wie Digitalstrom da werden zusätzliche Klemmen in die Stromleitung eingebaut und dann kann man herkömmliche Geräte auch schalten.

Die Batterien halten in der Regel ein paar Jahre durch, wenn Du Dir das mit Batterien gänzlich sparen willst nimm EnOcean, da wird der notwendige Strom selbst beim Tastendruck erzeugt, das System kommt also komplett ohne Batterien aus, da muss auch nichts ausgewechselt werden.

Unterputzaktoren bieten alle Hersteller der verschiedenen Funkstandards an. Wenn Du den ganzen alten Schalter austauschen willst aber das Ãußere, die Wippe, behalten willst, gibt es z.B. von Homematic Adapter für gängige Markenhersteller. Du behältst also das äußere Erscheinungsbild darunter wurde dann der Schalter ausgetauscht.

Da die Systeme ihren Status mitteilen brauchen diese Strom, das kann eine Batterie sein oder es muss in der Dose ein Neutralleiter vorhanden sein, damit man das anschließen kann. Sollte in der Dose selber kein Neutralleiter liegen aber z.B. direkt daneben eine Steckdose sein kann man den Neuralleiter von der Steckdose zur Schalterdose verlegen, das sollte nur jemand machen der Fachkenntnise in der Elektroinstalltion besitzt.

Möglich ist das s.o., das ist aber eine vollkommen individuelle persönliche Entscheidung, wieviel Aufwand will man betreiben, was darf das kosten und vor allem was soll das Endziel sein was soll also wie gesteuert werden. Die Fragen muss man sich selber stellen und für sich beantworten.

Da must Du einfach mal googeln und Preise vergleichen. EnOcean funktioniert ohne Batterie wenn Dir das wichtig ist.
Grundsätzlich lassen sich verschiedene Systeme miteinander mit IP—Symcon kombinieren, man sollte trotzdem vielleicht nicht alles zu bunt durcheinander würfeln. Der Vorteil ist halt das ein Taster z.B. mit einem Aktor eine Direktverknüpfungen eingehen kann, dieser kann dann also auch ohne IP Symcon schalten. Das funktioniert nicht wenn man z.B. ein Homematic Taster nimmt und einen Aktor von Z Wave dann erfolgt die Kommunikation immer über IP Symcon.

Hallo!

Nach 9 Jahren in einem „Smart home“ ist meine Erkenntnis dass ein Haus selbstständig reagieren muss - dann ist es smart. Licht ein aus und per IPS schalten ist nützlich wie bei einer Anwesenheitssimulation, aber viel wichtiger sind andere Dinge wie Heizung, PV überschusssteuerung, etc. die kann man „überwachen“ müssen aber selber laufen. Auch nach einem Stromausfall.
Ich habe Moeller/Eaton in den Dosen in der Wand (hier bitte unbedingt die langen Unterputz Dosen einbauen - die Schalter im Haus sind alle geklebt und batteriebetrieben - ich habe noch bei keinem Schalter in 9 Jahren die Batterie wechseln müssen.
Ich habe Licht samt Fussbodenheizungsaktoren von Eaton, alle anderen Steuerungen setzen sich aus HM, HM-IP, IPS etc zusammen. Der Vorteil ist dann wenn der Hausserver steht oder mal was in Wartung ist, das Licht in vollem Umfang geht da Moeeller/Eaton (xComfort) autonom funktioniert - das isst besonders für den WAF wichtig!
Das läuft heute alle stabil über Jahre - ich würde so wie bei uns nur mehr die Lichtpunkte bzw Steckdosen mit Dimmer - Aktoren und Schalt-Aktoren versehen und keine Schalterkabelungen machen. Spart Arbeit, Zeit und evtl auch Geld.
Wichtig ist für alle Teile Ersatz zu haben zumindest ein Stück - ausgefallen ist von den vielen teilen bei mir nur einer den ich selbst zerstört habe, aber es kann immer sein - hier habe ich Dimmaktor, Schaltaktor, Gateway, Schalter
Letztlich ist es eine persönliche Entscheidung.
Eine Empfehlung von mir - von Anfang an alles dokumentieren mit Plan und Beschreibung, habe ich am Anfang in der Euphorie nicht gemacht - das Nachwassern später ist extrem mühsam.
LG
RedRaz