Monitoring bei unidirektionalen Aktoren

Ich bin derzeit noch in der Planungsphase und mir macht ein generelles Problem etwas zu schaffen, aber vielleicht gibt es hier ja konzeptionelle Lösungsvorschläge und Erfahrungen die mir helfen einen Lösungsweg zu finden.

Problem: PC basiertes System bedeutet Abhängigkeit vom PC als Steuerzentrale

Wie löst man das Problem, dass auch bei Ausfall des PC an einem Samstag abend das System ohne PC autark arbeitet und manuell weiter geregelt werden kann?

Schaltaktionen von Licht, etc. lassen sich ja ggf. direkt in die Aktoren einlernen, um aber ein sicheres Monitoring zu ermöglichen müsste man immer über die zentrale software schalten, damit möglichst sichergestellt ist, dass der Zustand wirklich dem entspricht was die Software als Status des Aktors annimmt (aber auch hier kann ein Befehl ja verlorengehen). Diese Schaltaktionen bzw. deren Effekt sieht man ja auch unmittelbar (Licht an/aus).

Komplizierter wrd es bei der Steuerung von Heizkörperthermostaten oder umgebungsabhängigen Aktionen bei Wind, Regen, Lichtstärke, Temperatur.

Wie geht ihr damit um, um auch einen Fallback-Betrieb bei Ausfall des Rechners sicherzustellen und wenn der Rechner wieder aktiv wird sofort wieder in einen geregelten Zustand überzugehen (sodass „Monitoring“ und IST-Stand der Aktoren wieder zusammenpassen)?

Ich denke hier würde es sogar sinn machen verschiedene Erfahrungen mal in einem Whitepaper als Ratschläge zu sammeln und ggf. sogar dann noch etwas detaillierter Lösungsansätze bei Verwendung verschiedener Technologien zu dokumentieren. Sobald man mehrere technische Lösungen verheiratet kommt man aber kaum um den PC herum, aber daher ist es umso wichtiger bereits bei der Planung ggf. kritische „Subsysteme“ zu definieren und mit einer Technologie (z.B. einheitlich Enocean für Licht Sensoren+Aktoren, etc.) zu arbeiten.

Ich denke gerade Anfängern kann man so eine Hilfestellung bieten- ich selbst zähle mich da dazu.

Bin auf Eure Vorschläge oder Erläuterungen, wie ihr damit umgeht, gespannt.

Viele Grüße,

Jui

Wie ich damit umgehe kann ich dir sagen…

Ich verlasse mich darauf, dass der Rechner läuft. Und ich habe gute Erfahrungen damit gesammelt. Bei mir auf Arbeit laufen einige Server. Hab sie nie gezählt. Die laufen alle 24/7 und schlimmstenfalls muss da mal einer neugestartet werden und dann gehts wieder. Einmal im Jahr vielleicht (wen überhaupt so oft) ist mal einen Vormittag lang Aufregung, weil tatsächlich einer gestorben ist… Und es sind längst nicht alles redundante Systeme mit zwei Netzteilen und acht Festplatten etc. Einige sind ganz normale, ausgemusterte Arbeitsplatz PCs. Einzig verwenden wir ausschließlich Markenteile um die Stabilität der Rechner zu sichern. Lifetec, Medion, EliteGroup und Co kommt hier ganz sicher nicht zum Einsatz.

Wir sind eh schon so abhängig von Technik. Ich fahre jeden Tag 20 km zur Arbeit. Öffentlichen Nahverkehr gibt es praktisch nicht. Trotzdem habe ich kein redundantes Auto und ich hab mir noch nie Gedanken drum gemacht. Ich verlasse mich darauf, dass es läuft. Und das tut es…

Wenn jemand wirklich, wirklich Angst hat, dass der Rechner einfach so sterben könnte. Soll ja schon vorgekommen sein. Dann ist in meinen Augen die günstigste und einfachste Lösung sich einen zweiten Rechner hinzustellen. Der muss ja nicht laufen, er muss nur in der Nähe sein.

IPS braucht keinen High-End Rechner. Und auch Vista und XP als Betriebsystem sind ein Luxus, auf den man bei einem Server verzichten kann. Mein IPS-Server ist ein aus Schrott zusammengebauter 800er PIII. Gekostet hat der knapp 100 Euro. Und das waren eigentlich alles Umbaumaßnahmen die ihn auf 40W Leistungsaufnahme runtergeschraubt haben. Ein Backup-Rechner würde also deutlich günstiger kommen.

Und ein backup sollte man eh haben. Sonst ist man auch selbst schuld… :wink:

Toni

Aus meiner Perspektive halte ich es auch für übertrieben wirklich über explizite Redundanz von Systemen für IPS - insbesondere als „IPS-Starter“ - nachzudenken. Wenn man sich die MTBF-Zeiten von derzeitigen Hardware-Komponenten anschaut, dann ist man ohnehin ziemlich sicher gegenüber Ausfällen. Daneben gehe ich mal davon aus, dass jemand, der sein Haus wirklich komplett auf IPS umstellt (ich selber dürfte bei 60%) liegen auch über mehrere Rechner verfügt, die sich zu den verschiedensten Zwecken im Laufe der Zeit angesammelt haben. So ist es zumindest bei mir, sollte mein IPS-Board wirklich ausfallen, dann sollten Komponenten bis zur normalen Ladenöffnungszeit aus anderen Systemen entnommen werden.

Das einzige worauf ich geachtet habe, ist die Verwendung von qualitativ guten Komponenten (bei mir arbeitet eine Mobile-CPU auf einem MSI Board, dass von MSI der Workstation/Server -Linie zugeordnet ist). Mehrere Festplatten sind ohnehin vorhanden, da mein System auch als File-Server für das gesamte Haus arbeitet.
Anzuführen wäre sicherlich noch, dass man eine (halbwegs) vernünftige Sicherungsstrategie haben sollte. Allerdings kann man aus meiner Sicht auch hier Abstriche machen, da man im Wesentlichen damit auskommen sollte eine Komplettsicherung des Grundsystems zu haben und man vor jeder Änderung von IPS zur entsprechenden Versionierung eine Sicherung ablegt. Damit sollte man eigentlich entsprechend gerüstet sein.
Was sich - zumindest dieses Jahr- bezahlt machte ist eine USV, da wir aufgrund von Wetterkapriolen und lokal durch Bauaktivitäten bedingt schon 5 Stromausfälle hatten, die so ohne Neustart abliefen.
Allerdings bin ich mir aufgrund des Stromverbrauchs der USV nciht sicher, ob ich dauerhaft darauf setzen werden oder nach Abschluss der Baumaßnahmen im angrenzenden Bereich nicht wieder darauf verzichte.
Vielleicht sollte man stattdessen doch auf eine konsequente automatische Sicherungsstrategie setzen - mal schauen.

Insgesamt würde ich Neueinsteigern zu anderen Prioritätensetzungen raten, da IPS bzw. die Nutzung von Funkkomponenten wirklich genügend Herausforderungen zu bieten haben. Ich halte es eher für einen „Nebenkriegsschauplatz“. Die Praxis weicht leider eher häufig von der Theorie ab und wenn man sich eine individuelle Lösung für sein Haus erstellen will, wird man auch auf viele individuelle Probleme ähh natürlich Herausforderungen stoßen.

Viel Spaß bei der Implementierung

Na … hardware ist nicht immer-ware - deshalb steckt in meiner handelsublicher IPS-server P4 1,8G eine RAID 1 karte auf SATA.
Verabschiedet sich eine HD habe ich redudanz zum anderen.
Motherboard oder andere compo’s kaputt -> nehme meine RAID karte raus stecke ihm im anderen und loss gehts wieder.
(PS: redudanz : habe mir gleich 2 identische RAID controller gekauft - es komme mal vor das genau die karte stirbt und dan hat man einem schönen RAID 1 die nicht mehr gelesen werden kann)
15 jahre hardware erfahrung lasst mich nur das machen zuhause und ich bin froh.

RAID1 habe ich auch, auf jeden Fall. Für all meine sensiblen Daten habe ich das.

Nun, Heizung, redundant? Naja, was nutzen dir batteriebetriebene FHT’s und Stellventile, wenn die Zentralpumpe nicht läuft.
Also, richtig ‚redundant‘ für zuhause finde ich ‚overkill‘, das braucht Ottonormalverbraucher wirklich nicht.
Denn wenn du mit sowas anfängst, musst du dann auch mit Äqui-/Antivalenz Aktoren arbeiten, und dann fängt es an wirklich teuer zu werden.

mfG Franz

Hi Toni,

Du hast ja nicht ganz unrecht und Paranoia wäre sicher übertrieben, aber ich habe etwas Bedenken wenn ich im Winter mal 2 Wochen im Urlaub bin und der Rechner stirbt und das System führt dazu, dass das Haus auskühlt, das Wasser gefriert, etc.
Ich habe noch keine Erfahrungen und ich gehe davon aus, dass der letzte zustand vor dem Tod des Rechners dann bei den Aktoren gehalten wird und das wird sicher ein zustand sein in dem das Haus eher zu warm als zu kalt gehalten wird, aber dennoch möchte ich natürlich vermeiden bzw. dann mit einem Sicherheitsnetz gewährleisten dass alles zumindest in einer Art Notfallbetrieb läuft.

Danke auf jeden Fall für das Feedback!

Gruß,

Jui

Danke schonmal für das erste Feedback.

Vielleicht mache ich mir auch noch mangels Erfahrung zu viele Sorgen, dass in meiner Abwesenheit das System dann verrückt spielen könnte und die Auswirkungen denn zu Schäden führen.

Und die Aussage, dass ja die Heizung oder Ventile auch nicht redundant sind ist auch korrekt, aber die MTBF bei diesen Komponenten dürfte deutlich höher sein als bei einem Rechner. durch RAID1 kann man das sicher steugern und auch andere Auswahlkriterien bei der Rechnerhardware beugen hier vor. aber gibt es keine ansätze um das System bei Tod des rechners wirklich autark weiterlaufen zu lassen, sodass sich quasi die „Subsysteme“ selbst regeln?

Temperatur wird ja meist über einen Fühler/Raumregler und einen Stellantrieb geregelt. Komfort erreicht man durch IPS und Regelung abhängig von verschiedenen Fakrtoren über Makros. Sind diese nicht mehr zur Steuerung verfügbar wäre es doch ideal wenn der Raumregler in Verbindung mit dem fühler als IST-Temperatur-Sensor zumindest den Aktor so weitersteuert (Stellantrieb), dass die Temperatur weiter so gehalten wird wie zuletzt eingestellt.

Es gibt ja auch nicht so viele kritische „Subsysteme“. vor allem die Heizung gehört dazu und Alarmtechnik wird man sicher nicht ausschliesslich auf Basis dieser Haussteuerungsmodule umsetzen, aber einige Sensoren kann man dort mit einbinden.

Ich sammle derzeit einfach mal Ideen von euch und versuche das mit meinen Vorstellungen in Einklang zu bringen und daraus zu lernen, daher danke für das rege Feedback.

Gruß,

Jui

Und die Aussage, dass ja die Heizung oder Ventile auch nicht redundant sind ist auch korrekt, aber die MTBF bei diesen Komponenten dürfte deutlich höher sein als bei einem Rechner.

Das würde ich nicht so stehen lassen: Ein PC ist sicherlich nicht so störanfällig, wie z.B. eine Heizkreispumpe (besonders wenn sie im Sommer komplett außer Betrieb ist).

Na … hardware ist nicht immer-ware - deshalb steckt in meiner handelsublicher IPS-server P4 1,8G eine RAID 1 karte auf SATA.
Verabschiedet sich eine HD habe ich redudanz zum anderen.
Motherboard oder andere compo’s kaputt -> nehme meine RAID karte raus stecke ihm im anderen und loss gehts wieder.
(PS: redudanz : habe mir gleich 2 identische RAID controller gekauft - es komme mal vor das genau die karte stirbt und dan hat man einem schönen RAID 1 die nicht mehr gelesen werden kann)
15 jahre hardware erfahrung lasst mich nur das machen zuhause und ich bin froh.

Du sprichst hier auch von einem Hardware Raid, nicht Softwareraid.

Das ist ein Unterschied, der kostet richtig Geld :slight_smile:

Dieser Punkt wird in der Szene der intelligenten Häuser wohl immer ein Streitpunkt sein. Entweder man verknüpft alls Systeme miteinander und geniesst den damit verbundenen Komfort und die Energieeinsparungsmöglichkeiten oder man hat halt lauter autarg laufende Systeme. Das könnte im schlimmsten, aber durchaus üblichen, Fall ein BiMetall Thermostat und eine Heizkreispumpe sein, die nichts voneinander wissen.

Und den Einwand von DJ-Sven ist garnicht schlecht. Was machst du wenn deine Heizungspumpe in deinem Urlaub den Geist aufgibt? Ultimative Sicherheit gibt es eben nicht.

Der Glaube, dass PCs ständig kaputt gehen oder sich nur Viren einfangen, beruht wohl auf der Tatsache, das DAUs bei Aldi kaufen. :cool:

Toni

Unter dem Strich:

Redundante System… zu hause? Wer’s haben muss !? Ich denke, es ist nicht nötig.
Nur eben beim Speichern von Daten macht es sinn. Man macht sich ja auch Fotokopien von Dokumenten, oder ?

mfG Franz