Empfehlung Basissystem / Betriebssystem

Mein seit nun rund 5 Jahren laufendes Symcon-System möchte einmal runderneuert werden. Symcon läuft in einer Win7-VM unter ESXi 6.5 (hat aber bereits einige Umzüge hinter sich). In der letzten Zeit häufen sich die Probleme mit der VM, so steigt Symcon mittlerweile regelmäßig mit der Fehlermeldung „Nicht genügend Arbeitsspeicher“ aus.
Bevor ich nun lange auf Fehlersuche im Basissystem gehe, möchte ich die Umstellung von 4.4 auf 5.0 zum Anlass nehmen und auch das zugrundeliegende Betriebssystem erneuern. Da stellt sich mir grundsätzlich die Frage, auf welches Pferd ich da setzten soll.
Für mich kommen folgende Varianten in Frage:

  1. [li]Raspberry
    [/li]Vorteile:
    [ul]
    [li]Gerät bereits als Z-Wave Gateway (RaZberry) vorhanden
    [/li][li]Autonomer Betrieb das Hausautomatisierung auch ohne laufenden ESXi
    [/li][li]offensichtlich hier in der Community sehr beliebt
    [/li][/ul]Nachteile:
    [ul]
    [li]geringe Leistung (ist das relevant / merke ich einen Unterschied zwischen einem „richtigen“ Server und einen Raspi?)
    [/li][li]permanente Schreiblast auf SD-Karte / keine echte HD, ggf. mit Redundanz
    [/li][li]aus meiner Sicht Ausgliederung des Archivs auf Fileserver erforderlich (siehe letzter Punkt)
    [/li][li]RasPi momentan noch auf Jessy, Upgrade auf Stretch erforderlich (Probleme mit RaZberry?)
    [/li][/ul]

    [li]Ubuntu in VM
    [/li]Vorteile:
    [ul]
    [li]Problemlose Bereitstellung als weitere VM im ESXi
    [/li][li]permanente Sicherung im Rahmen des Backup-Konzepts
    [/li][li]reichlich Leistung
    [/li][/ul]Nachteile:
    [ul]
    [li]kein autonomer Betrieb, d.h. RaZberry und VM müssen parallel laufen
    [/li][/ul]

    [li]Windows 7/10 in VM
    [/li]Vorteile:
    [ul]
    [li]Problemlose Bereitstellung als weitere VM im ESXi
    [/li][li]permanente Sicherung im Rahmen des Backup-Konzepts
    [/li][li]reichlich Leistung
    [/li][/ul]Nachteile:
    [ul]
    [li]kein autonomer Betrieb, d.h. RaZberry und VM müssen parallel laufen
    [/li][li]Stablität von Windows
    [/li][li]bei Windows 10 weitere Lizenz erforderlich
    [/li][/ul]

Grundsätzlich komme ich ja von einem Windows-Setup, was viele Jahre problemlos lief und ich weiss, wie ich damit umzugehen habe. Allerdings bin ich in der Linux-Administration auch nicht komplett ahnungslos, so dass beim Betrieb unter ESXi aus meiner Sicht die Argumente eher bei Ubuntu liegen.
Auf der anderen Seite nutzen hier viele den RasPi und der ist als RaZberry sowieso vorhanden. Hier müsste ich mich m.E. primär um die Auslagerung des Variablen-Archivs auf vernünftige Storage-Hardware kümmern, da ich den SD-Karten nicht wirklich traue.

Wie ist denn eure Erfahrung? Gibt es weitere Gründe, die für oder gegen den Betrieb unter dem einen oder anderen Betriebssystem sprechen? Habt ihr eine Empfehlung?

Ist der beitrag aktuell?

IPS unterstützt/setzt STRETCH als Basis voraus.
Razberry (also auch Z-Way) funktioniert mit einem kleinen Workaround unter Stretch.
(Z-WAY habe ich nur zur gelegentlichen Sicherung des Gateways)

Ich bin dankbar von den vielen Windows Updates / Neustarts… weggekommen zu sein.
IPS 4.3 lief jetzt einige Zeit -ohne Reboot-
Live update auf IPS 5.0 inkl. Upgrade auf STRETCH lief -zwar lange- aber ohne Fehler durch.

Ich hab seit geschätzt 3 Jahren Raspberrys mit IPS - ohne Ausfall -
Im Heizungsraum läuft sogar noch IPS 4.0 -ohne jeglichen Ausfall-…

P.S. ich ziehe bald noch auf eine Raspi 3 um… (Derzeit läuft alles auf dem „ollen“ Rasbi B+)

Hallo,

ich habe mein Symcon auch auf einen Raspberry. Und möchte ihn nicht wieder eintauschen.
Hardware: Raspi 3 B+, SUSV, Z-Wave Razberry, SATA SSD Festplatte.
Software: Stretch, Symcon 5, Z-Wave.me,Owncloud, Roborock

Ich arbeite seit 2016 mit den Raspberry. Als Bootsystem nutze ich den Berryboot Loader. Gearbeitet wird ausschlieslich auf der SSD Festplatte. Die SD wir nur noch zum Booten kurz benötigt. Das kann ich nur empfehlen.

Bei Umstieg auf den neuen Raspi 3 B+ und Symcon 5 waren und sind die größten Probleme pHp7.x und die neue Web-Console. Die Probleme mit pHp7 kann man nach und nach lösen und alles weitere geht aktuell fast nur mit der alten Console.
Ich habe über 1200 Variablen am Start und arbeite mit einer mittleren CPU Last von ca.5-10%.
Mit Z-Way hatte ich beim Umstieg keine Probleme. Software neu installiert, Zway Server ausgeschalten und Symcon Backup eingespielt und alles war wieder da.

Was für ein System man nimmt muß jeder für sich entscheiden. Da ich auch von Windows kam habe ich immer noch mit Linux zu kämpfen, aber das Netz hat meisten eine Antwort.

Ich kann den Raspi nur empfehlen.
Thomas

Ich kann den Raspberry empfehlen, wenn er exklusiv für IPS da ist und man sich selber um das System kümmert. Alles andere mag zwar laufen, aber nicht immer stabil.

Wenn das System schnell und unkompliziert gewartet werden soll, dann die SymBox.

Wenn du einen ESXi hast, und weißt was du tust, würde ich Ubuntu fahren - eben wegen der Backup-Strategie. (Ich gehe mal zusätzlich davon aus, dass dein ESXi Storage ausfallsicher eingebunden ist ;)) Oder falls du auf dem ESXi einen Host hast, der zufällige schon andere Docker Container verwaltet, wäre auch Docker noch ein spannende Alternative.

paresy

Ich würde auch lieber auf eine Ubuntu VM Setzen.
Was dient dir denn als Host für die VM?

Bei mir läuft Ubuntu in einer VM auf einem Qnap Nas.
Für die Z-Wave Anbindung nutze ich einen uzb zwave.me Stick.
Durch das USB passthrough funktioniert dieser 1A.
An einer Lösung für ein sicheres Backup arbeite ich momentan noch.

Wenn man z-way unter Windows genauso wie z-way auf nem Raspi einsetzen kann, wäre die Sicherung des ZWave Gateways ja kein Problem.

Der UZB Stick ist ja baugleich zur Razberry Platine.

Beim UZB Stick müsste beim Kauf halt schauen, dass die Z-Way Lizenz dabei ist.
Ein Nachkauf ist glaub teurer als direkt mit dem Stick…

Aber damit kenne ich mich nicht genau aus… Mein Popp Razberry Hub, hatte z-way nativ inklusive :slight_smile:

Danke für eure Antworten.

Da ich den Raspi über RaspiBackup regelmäßig auf meinen Storage sichern kann, werde ich wohl mal die Variante mit dem Raspi probieren. Das sollte im Vergleich zur VM-Lösung noch ein wenig mehr Ausfallsicherheit bieten. Wenn der RaZberry mal ausfallen sollte, dann geht unabhängig vom Status der Symcon-VM nicht mehr viel, wohingegen Symcon bei Installation auf dem Raspi auch bei Ausfall von ESXi weiterläuft.

Ein wenig Kopfzerbrechen bereitet mir jedoch die Thematik Stretch / Jessie. Gibt es eine gute Anleitung, wie ich das System auf Stretch bringe und Z-Way weiter läuft? Dass Z-Way im Zusammenhang mit Symcon nicht laufen sollte ist bekannt, wird allerdings für Backup-Zwecke Wartung des Z-Wave Netzwerks benötigt…

@edit: Habe den Umzug auf Stretch mal gewagt - scheint alles zu laufen… :slight_smile:

Noch eine Frage zum Raspi:
Ich möchte das Loggen der Variablen nicht auf die SD-Karte laufen lassen, um unnötige Schreiblast zu vermeiden. Wie handhabt ihr das bei euch? Kann man die Lokation in Symcon konfigurieren? Symlink auf NFS-Freigabe?

Ja. Biege einfach /var/lib/symcon/db auf ein NFS Share per Symlink um. Das geht :slight_smile:

paresy

So… Testumzug auf den Raspi habe ich mal durchgeführt. Hat auch anscheinend alles geklappt, bis auf ein Problem:

Ich muss gestehen, das hatte ich gar nicht mehr auf dem Radar: Ich habe noch einen RS485-Stromzähler, der per USB an den (ESXi-)Server im Keller angeschlossen ist. Der Raspi ist jedoch im Erdgeschoss installiert. Gibt es ohne zusätzliche Hardware (USB-Server wäre zwar noch vorhanden, möchte ich aber vermeiden) die Möglichkeit, das Ding virtuell an den Raspi weiterzuleiten?

Wenn auf dem (ESXi-)Server IPS läuft, dann per json-rpc: https://www.symcon.de/service/dokumentation/entwicklerbereich/datenaustausch/

Grüße, Gerhard

@Gerhard: Danke für den Tipp.
Da aber die Idee ist, Symcon auf dem Raspi anstelle einer VM unter ESXi laufen zu lassen, geht das in die falsche Richtung. Das Thema ist jetzt grundsätzlich kein Problem, da ja sowieso die Überlegung da war, Symcon weiterhin unter ESXi (dann in einer Ubuntu-VM) laufen zu lassen.

Als generelle Frage aber trotzdem interessant: Kann ich den entsprechenden USB-Stick (pass-through z.B. an eine Linux-VM) irgendwie zu einem anderen Gerät (hier dann der Raspi) tunneln? Ein USB-Server macht ja nichts anderes, als ein USB-Gerät über IP ins Netz zu hängen und anderen Geräten - die dann entsprechende Software installiert haben müssen - zur Verfügung zu stellen. Der USB-Server wäre dann aber kein dediziertes Gerät, sondern eben mein eh schon laufender Server…

Kurzes Update zum Thema „Weiterleitung USB-Stick“:

Im ersten Versuch wollte ich den Stick über eine Linux-VM mit usbip auf den Raspi zu leiten. Hat nicht geklappt, da ich den Raspi nicht als Client zum Laufen bekommen habe (Probleme mit dem vhci-Treiber).

Der zweite Ansatz ging in Richtung ser2net. /dev/ttyUSB0 in einer Linux-VM einfach auf einen TCP-Socket gelegt und vom Raspi aus in Symcon einen Client Socket darauf eingerichtet - hat auf Anhieb geklappt.