Lohnt sich eine Warmwasser-Heizpatrone (Photovoltaik) bei vorhandener Solartherme?

Hallo.

Ich habe folgendes Szenario:

Installiert sind sowohl eine Solartherme als auch eine PV-Anlage auf dem Haus- bzw. Garagendach. Die Solartherme ist dabei ausschließlich für die Warmwassererzeugung, nicht für die Heizungsunterstützung ausgerichtet. Die PV-Anlage hat 8KwP und ist als Eigenverbrauchsanlage auslegt. D.h. ich bekomme für von mir erzeugten Strom eine höhere Pauschale wenn ich ihn auch selber wieder verbrauche.

Ich frage mich nun ob es sich rentieren würde zusätzlich noch eine Heizpatrone zu verbauen um die Warmwasserbereitung zusätzlich zur Solartherme auch noch über die Photovoltaik zu unterstützen.

Eventuell hat ja jemand hier im Forum eine ähnliche Konstellation schon umgesetzt und entsprechende Erfahrungswerte. So ganz günstig sind die Heizpatronen ja nun auch nicht und unter dem Strich sollte natürlich schon mittelfristig eine Ersparnis dabei herauskommen.

Schon mal an eine Brauchwasser Wärmepumpe gedacht? Beim Heizstab setzt du die Energie ca. 1:1 in Wärme um. Bei der WP sind es je nach Anlage 1:3 oder mehr.

Wieviel kWh hast Du den durchschnittlich über das Jahr gesehen „über“. Danch richtet sich ja dann die Nutzungsmöglichkeit für einen Pufferspeicher (Wasser, Batterie mit Umrichter, sonstige Gleichstromverbraucher welche parallel zum Umrichter betrieben werden können). Die günstigste Lösung ist in der Regel der Ohmsche-Heizstab, in deinem Fall würde ich damit den Vorlauf der Heizung thermisch anheben.

Ich bin gespannt Kronos ob sich jemand meldet, der das umgesetzt hat, und einige Daten liefern könnte.
Mit dem gleichen Gedanken spiele ich auch, wenn ich mal PV bauen würde.

Hi kronos, selbes Thema hier:

Habe 3kWp und 16m² therm. Solar welche auch zur Heizungsunterstützung dient.
Der elektrische Überschuß geht hier in alte Bleiakkus, optimal ist das aber auch nicht.

In deinem Fall bringt eine Heizpatrone ja nur etwas wenn die therm. Solar zu wenig liefert. Tut sie das ?
Ansonsten hast ja nix davon, da du mit zu viel warmen Wasser ja auch nicht wirklich was anfangen kannst. Pool ?

Als günstige Variante könntest dir auch eine elektrische Direktheizung überlegen. Heizkörper gibts billig, Regelung ist auch einfach und ggfls. auch im Selbstbau herzustellen.

schöne Grüße
Bernhard

Hallo Kronos,

Mein Solateur hat das auch angesprochen.
Die Frage ist, was kostet Dich die Leistung in Form von Gas im Gegensatz zur Vergütung durch den Energieversorger.

Meines Erachtens lohnt sich das nicht. Ich habe es nicht installiert, meine Anlage hat aber auch nur 6kWp. Damit bekomme ich im Winter nicht mal denAkkus geladen.

Gruß
Christian

Eine höhere Vergütung bei Eigenverbrauch? Wie geht das?

Ich habe im Gegenteil gelesen, das man auf seinen eigen genutzten Strom auch noch EEG-Umlage zahlen muss`…

Tommi

Sorry, falsch verstanden oder blöd formuliert.

Mit 1 m3 Gas hat man x kW Heizleistung. Der m3 Gas kostet keine Ahnung 20ct.
Ein kW Strom im Gegensatz bringt an Vergütung beim Energieversorger 12ct.

Jetzt musst Du die Investition für die Heizpatrone auch noch rechnen. Damit könnte man dann eine Gesamtrechnung aufstellen. Eigentlich muss dabei aber noch der Verlust der Gasenergie in den Wärmetauscher betrachtet werden, aber das würde ich vernachlässigen.

Also gemeint war, wenn er den Strom nicht selbst verbraucht, und nicht im Akku speichert muss er ihn einspeisen, Dafür bekommt er eine Vergütung durch den Energieversorger.

Hoffe es ist jetzt klarer.

Gruß
Christian

Ich ergänze mal noch ein paar Angaben:

Die PV-Anlage läuft jetzt im 11 Jahr und ich habe daher noch einen alten Vertrag. Wenn ich von meinem erzeugten Strom 30% selber verbrauche bekomme ich für die selbst verbrauchten und selbst erzeugten Kw/h 32 Cent = 2 Cent mehr als für die eingespeisten Kw/h. Ich habe zwar einige Verbraucher 24*7 laufen aber tagsüber wenn niemand zu Hause ist doch einen großen Überschuss (>6KW Peak) welcher folgerichtig eingespeist wird.

Mir geht darum diesen Überschuß sinnvoller zu verwenden und gegebenenfalls bei dem Energieträger der Zentralheizung/Warmwasserbereitung einzusparen. Ich frage mich aber ob sich Solartherme und Heizpatrone eher ergänzen oder in die Quere kommen. Der Charme dieser Lösung liegt halt in den vergleichsweise günstigen Anschaffungskosten und der Installation in Eigenregie.

Die Heizungsunterstützung und die Brauchwasserwärmepumpe sind interessante Anregungen. Ich fürchte nur dass diese sich noch weniger lohnen würden als eine vom Anschaffungspreis her doch recht „popelige“ Heizpatrone.

Die Wärmepumpe geht schon mal mit einem Malus eines 2-3 fach höheren Kaufpreises an den Start - und da lege ich schon den Preis einer vergleichsweise teuren Heizpatrone zugrunde. Und die Installation käme da noch on Top. Ich bin zwar ein durchaus begabter Handwerker aber ob man das selber machen kann/sollte?

Die Heizungsunterstützung kommt nicht ganzjährig zum tragen (Ausfallzeiten Sommer und Schnee auf den Kollektoren). Über die Kosten dafür habe ich keinen Plan aber auch hier dürfte die Installation eher nicht in Eigenleistung erfolgen.

Nein, nicht ganz richtig. EEG Umlage zahlt man erst bei PV-Anlagen ab 10kWP aufwärts. Ab 12kWp rechnet sich auch so eine Anlage wieder (auch wenn die EEG Umlage anfällt).

Was du vermutlich meinst, ist die Tatsache, dass das Finanzamt bei REGELBESTEUERUNG (keine KUR) den Eigenverbrauch als PRIVATENTNAHME wertet.
D.h. es wird geschaut, was hätte die „entnommene“ Strommenge im Einkauf gekostet? Und darauf zahlst du 19% USt, und am Ende des Jahres über die Einnahmen Überschuss Rechnung deine Steuer aus deinem Ertrag.

Wenn man aber direkt zu Beginn, oder 5 Jahre nach Betrieb, in die KUR wechselt, dann kann man privat entnehmen, so viel man will, ohne das Finanzamt daran zu beglücken… (dafür bekommt man bei Rechnungen aber auch keine USt zurück.)

P.S. die EEG Umlage wurde übrigens vor kurzem von der EU gekippt. Mal schauen, bis wann sich DE europäischen Recht fügt, und die EEG Umlage nicht mehr einziehen darf :slight_smile:


Zurück zum Thema: :smiley:
Wenn Solarthermie bereits vorhanden ist, dann rechnet sich so eine Heizpatrone niemals. Je nach Intelligenz kosten die Heizpatrone schnell 400 - 1000€. Das holt man niemals rein. Und wenn die Solarthermie mal keine Leistung bringt (zumal bei der Größe!) dann bringt auch die PV keine Leistung… Von daher - Zielkonflikt.

Man könnte an eine Wärmepumpe denken - aber solange die Solarthermie funktioniert - ist das ein Groschengrab.
Wenn die ersten teuren Reparaturen an der Solarthermie Lösung anstehen, dann könnte man entweder über eine Brauchwasser Wärmepumpe denken (entfeuchtet gleichzeitig den Keller).
Oder eine Wärmepumpe für Heizen + Warmwasser im Bivalenten Betrieb mit der Gasheizung. (d.h. bei milden Temperaturen und wenn PV leistung bringt, Heizen + Warmwasser per Wärmepumpe) - bei starken Minusgraden, heizen per Gasheizung…

Die Wärmemenge die du durch einen Heizstab einsparen kannst, steht in keinem Verhältniss zu den Anschaffungskosten.
Du musst dir nur die eingesparte Wärmemenge z.B. für WW ausrechnen. Gehe einfach von 3 Monaten aus, die du durch den Heizstab an WW erzeugen kannst.
pro Tag benötigte Wärmenge: z.B. 10kWh.
90 Tage * 10 kWH = 900kWH Wärmemenge.
Per Strom „sparst“ du 900kWh * z.B. 0,25€ = 225€.
Per Gas - sparst du 90m³ Gas (angenommen 10kWH/1m³ Gas) - entspricht bei 0,20€/m³ -> 23€…

P.P.S. ich würde bei ner Anlage mit 11 Jahren, die restlichen 9 Jahre - wo es die Einspeisevergütung gibt- eher den jährlichen Ertrag auf die Seite legen, und auf eine AKKULÖSUNG nach den 20 Jahren setzen.
Passender Wechselrichter + Akkutechnik (Li-Ionen) - (Kein BLEI / Kein Gel / kein AGM -> das ist nur zeitaufwendiges HOBBY).

Hallo zusammen,

ich habe mir erst in diesem Jahr, vor 8 Wochen 9,76kWP aufs Dach gepackt. Ich konnte relativ günstig beschaffen und habe selbst installiert. Die Anlage rechnet sich damit noch „relativ“ schnell in 7 Jahren. Mir treibt es aber täglich die Tränen in die Augen, wenn die Anlage nur einspeist und bei 70% abriegelt und die überschüssige Energie verpufft.

Wir sind zusätzlich auch nur morgens und abends da und gerade jetzt im Winter hat man dann nichts mehr von der Anlage.

Ich überlege schon, ob ich meine Ölheizung raus schmeiße und dafür eine Wärmepumpenheizung mit Flächenkollektoren oder Tiefensonden nachrüste. Aber auch hier bin ich mir zwecks Amortisation unsicher. So richtig glaubwürdig vor rechnen konnte mir das auch noch keiner. Alles was sich nicht innnerhalb von 7-10 Jahren rechnet, macht aus meiner Sicht in der Anschaffung einfach keinen Sinn.

@Monk

Hast Du mal weitere Infos was Du Dir so aufs Dach gepackt hast :slight_smile:

Klar. 32x Jinko 305Wp und im Keller Sunny Tripower STP 8000TL-20 mit dem Smart Home Manager.

Heizung und PV ist halt das alte Problem: Da wo man sie braucht scheint meist nicht die Sonne.
Daher finde ich eher die Brauchwasserwärmepumpen gut da kann man schön den Überschuss an PV Strom reinpacken. Das lohnt sich natürlich aber auch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Wie macht ihr aktuell das warme Wasser?

Moin Jungs,

ich habe da auch drüber nachgedacht aber das Lohnt nicht , ich mache was von der 6.4er PV überbleibt in eine WWK und habe so das Warmwasser ohne extra kosten warm :slight_smile: . Bei einer Heizpatrone muss man sehen das die erst sinn machen wenn es schnell warm wird , ich habe nen 500 Liter Wassertank dafür vorgesehen gehabt, der steht auch noch da und wurde nie in Betrieb genommen, ich wollte das zur Heizungsunterstützung nehmen.Dann war ich bei einem Kollegen , der hatte eine 11 KW Patrone drin , die ging dann schon etwas schneller , nur auch da rechnet es sich nicht .

  1. ich habe keine 11 KW auf dem Dach, dh , man kauft immer zu
  2. im Winter wenn es sich bei mir lohnen würde , reicht die Sonne nicht .
  3. auch bei 7 KW Patrone zahl ich drauf .

Die WWK 300 ist für uns Perfekt , es gibt nur wenige Tage an denen ich zukaufen muss um unser Duschwasser zu erwärmen.

die WWK 300 hab ich auch mal auf dem Schirm gehabt. Läuft das gut? Die hat keine Schlauchanschlüsse für die Luft oder?

Merkt man da einen Temeraturabfall im Keller wenn die Abluft nicht nach draußen geleitet wird?

Viele Grüße
Stephan

P.S. WW-Wärmepumpen mit integriertem Speicher gibt es von fast allen Herstellern :slight_smile:
Stiebel, Weishaupt, Vaillant, Ochsner…

Nebeneffekt: Sollte man bei Hausumbau/Kauf/ oder Heizungstausch den erneuerbaren Energieanteil „erfüllen müssen“, dann reicht auch die Kombination aus „einfacher“ günstiger Heizung (Gas/Ölbrennwerttechnik…) und eine WW-Wärmepumpe aus. Das hat in älteren Häusern den Charme der Kellerentfeuchtung, als Nebeneffekt.

Die WW-WP lässt sich dann zumindest im Sommer komplett durch die PV Erzeugung decken.
Eine solche WW WP zieht meist 1 - 3 kWh.

Ist dir bewusst, dass man bei der 70% Regelung unterscheiden muss, ob man 70% hart oder weich einsetzt?
70% Hart - da wird „verschenkt“,
70% weich - da kannst du den Rest (abzgl. Blindleistung deines VNBs) selbst verbrauchen.
die „weiche“ Regelung wird durch einen S0 Zähler für den Wechselrichter oder einen Smartmeter für den Wechselrichter erreicht.

Ich habe selbst ne 9,85kWP in Süddeutschland im Einsatz.
Die 70% erreiche ich eigentlich nur im Sommer ( 1 - 3 Monate lang) für kurze Zeit (1-2Std.)

Übrigens gibt es Rechnungen wieviel man bei einer 70% Hart Anlage gegenüber 70% Weich „verliert“.
Das sind knapp 5 - 7 % der Gesamtjahresleistung.

Wenn ich also 70% hart hätte, dann entspricht das bei 5% etwa 500kWh.
500kWH hätte zur Einspeisung (12,3Cent) gebracht: 60€
500kWh im Einkauf hätten gekostet: 125€

Der Austausch einer Heizung rechnet sich leider nie, sofern die alte keine hohen Wartungskosten erzeugen.
Ansonsten tauschen, wenn Heizung defekt. (Meine Meinung).

Im WP-Umfeld gibt es in den letzten Jahren gute Förderungen im Bestandsbau. aber auch dadurch rechnet sich die neue Heizung nicht so schnell. Zur WP muss auch das Haus passen, und die Wärmeträger (Fussbodenheizung mit niedriger VL Temp). Meist ist das alles suboptimal, was den Austausch von mehreren Komponenten notwendig macht…

P.S. gut das ich generell eine WP habe, die einfach zur besten Zeit das WW macht, wenn unsere beiden Dächer voll Sonne bekommen.

Hallo,

die 70% Regel ist mir bekannt. Ich kann das direkt im dem Smart Home Manager auf 70% Regel einstellen. Ich komme allerdings recht häufig hin, zumindest war ich da an den sonnigen Tagen noch vor ein paar Wochen.
Da der Grundbedarf bei uns im Haus auch gerade mal ca. 200W beträgt ist man auch bei der weichen Lösung schnell da. Oder habe ich da etwas verkehrt?

Wie bzw. wann du die 70% erreichst ist natürlich abhängig von der Ausrichtung deiner Anlage + Dachneigung.

Ich habe beispielsweise zwei Dachseiten belegt (Ost + Südwest mit DN20).
Durch die BLINDLEISTUNG (was dein VNB vorschreibt) zwackt man dir erstmal (in aller Regel 5% ab).
In deiner Doku (was dein VNB vom Solateur ausgefüllt bekommen hat) müsste etwas von z.B. Blindleistung 0,95 stehen.

Und wie gesagt, erreicht man die 70% nur kurz.
Bei uns wird zu der Zeit eh in aller Regel gekocht, und meine Frau lässt bereits konsequent Waschmaschine/Trockner zu der Zeit laufen. Die WP macht WW in der Zeit, von daher kann ich die „verschenkte“ Energie sehr sehr gut verwerten.

Nach ner gewissen Zeit wenn die 70% Leistung überschritten werden, verlieren die PV Module eh an Leistung aufgrund der HITZE. Von daher, sind die 70% überbewertet.
Und nur wegen den „Peanuts“ eine Heizpatrone für hunderte Euro anschaffen, ist eigentlich overkill.
Aus technischer Sicht -nice to have-. Nachrechnen darf man aber nicht :slight_smile: