Kombiniert ihr mehrere Sensoren/Datenquellen für "Schlüsselgrößen"?

Ich beobachte bei der steigenden Komplexität meiner Installation und dem wachsenden Anspruch an Zuverlässigkeit und Flexibilität (Gerätetausch) häufiger, dass es mir nicht mehr reicht, einfach per Skript irgendeinen Sensor, bspw. für die Außentemperatur auszulesen und anzunehmen, dass der Wert schon so stimmen wird, um ihn dann ohne jede weitere Prüfung als Messgröße für meine Steuerung, beispielsweise der Heizung zu benutzen…

Stattdessen mache ich mir zunehmend die Mühe, Daten aus verschiedenen Quellen zu kombinieren. Beispielsweise habe ich eine Variable „Tageslicht“, welche ich per Lichtsensor setze, aber nur falls dieser aktuelle Daten gesendet hat. Sonst falle ich auf andere Sensoren und zuletzt auf die Tageszeit zurück.

Beim Wetter gibt es ja nicht nur Sensoren, sondern auch noch die Wetterdaten verschiedener APIs, so dass ich in der Regel mehrere Werte habe und sogar einen „Plausiblitätscheck“ machen könnte.

Machen sich andere eigentlich auch diese Mühe? Oder habt ihr einfach super tolle Sensoren die „too expensive to fail“ sind und macht euch deshalb keine Gedanken über so etwas?

Würde mich mal interessieren :slight_smile:

Mein IPS wurde im Jahr 2006 „gegründet“ und ist seitdem gewaltig gewachsen. Leider fallen immer mehr uralte Sensoren aus.
Div. Anwendungen erhalten auch Werte ausverschiedenen Quellen und da ist immer was, das sich verändert.

Was mir Sorge macht, wenns mich auch im Fall der Fälle wohl nicht mehr berühren dürfte:
Ich bin im Alter von 76 Jahren als „Methusalix“ wohl der älteste IPS-Nutzer und die Chansen, das ich zur Administierung meines Systems nicht mehr zur Verfügung stehe, werden doch immer größer, auch wenn ich nicht darauf warte:D und mich auch nicht so fühle.

Der Versuch, das System für andere durchsichtig zu machen, ist bisher gescheitert. Nicht zuletzt, weil ich gerne am Experimentieren bin und laufend neue Versuche mache.

Ich glaube, das lässt sich leider auch nicht wirklich realisieren. Die Freiheit, dass sich jeder seine eigene Lösung zusammenfrickeln kann ist halt Fluch und Segen zugleich.

Mir fehlt aber zunehmend eine „systemnahe Komponente“, um Szenarien wie das beschriebene zu lösen, also aus den Mess- und Statuswerten verschiedener Sensoren und APIs einen verlässlichen „offiziellen“ Wert zu ermitteln. Es ließe sich damit auf jeden Fall die Betriebssicherheit erheblich steigern, insbesondere wenn ein Fehlerstatus einer Datenquelle auch noch sinnvoll reportet wird.

Klar, die versierten unter uns haben sich da längst was gestrickt, aber eben halt wieder jeder anders.

Ich finde jedenfalls, ein „Smart“ Home sollte nicht bloß aus verknüpften Geräten bestehen und wenn mal eines ausfällt dann geht gar nix mehr. Es sollte im Gegenteil darauf ausgelegt sein, dass es zu Ausfällen kommt und trotzdem möglichst weiter funktionieren, während der Ausfall an die zuständige Person reportet wird.

Wenn wir sowas entweder gar nicht lösen, oder jeder mit einem eigens zusammen gefrickelten Skript, dann werden Dritte nie etwas instandhalten können und es bleibt im Schlimmsten Fall nur der komplette Rückbau.

audi2010, ich wünsche dir jedenfalls noch viele viele lange Jahre des Experimentierens.

Danke, wünsch ich mir auch;)

Hi
Das was du möchtest ist in der Automotiv Branche als ASIL bekannt.

Automotive Safety Integrity Level - Wikipedia

Der Aufwand eine gewisse Fehlertorleranz bzw. Redundanz in ein System reinzubringen ist enorm.
Da ich mich täglich damit rumschlagen muß möchte ich das zu Hause eigentlich nicht haben. :banghead:

Runtergebrochen auf Audi2010: Es bewahrt dich ja nicht davor einen defekten Sensor trotzdem tauschen zu müssen, denn irgendwannmal hat auch die Redundanz ein Problem und dann geht erst recht nix mehr. Redundanz hilft ja nur unmittelbare die unmittelbaren Auswirkungen von Ausfällen zu verringern.

@sockenheld: Prinzipiell wirst du am ehesten bei der Anwesenheitserkennung fündig werden. Hier werden noch am häufigsten mehrere Parameter verknüpft um eine zuferlässigeren neuen Parameter zu bekommen.

gruß
bb

Ich finde, es hält sich in Grenzen, solange ich mich an simple Algorithmen halte (bspw. Fehlerzustand eines Sensors checken, gucken ob Daten aktuell sind, sonst andere Datenquelle als Fallback + Nachricht).

Plausiblitätsprüfung ist eine andere Sache, aber auch da kann man ja bspw. erstmal gucken ob der Wert allgemein sinnvoll aussieht, also bspw. >-20 <40 oder so. Und dann halt, wenn man mindestens 3 Datenquellen hat, gucken ob es bei einer davon eine zu große Diskrepanz zu den anderen beiden gibt. Und die in dem Falle als „seltsam“ flaggen und nicht verwenden.

Ich finde, das ist alles keine Raketenwissenschaft, jedenfalls solange es sich um die Ermittlung eines brauchbaren Außentemperaturwerts handelt und nicht um sicherheitsrelevante Einrichtungen an Fahrzeugen.

Wichtig ist halt, wie du schon sagst, dass ich bei Ausfall einer Datenquelle (Sensor oder API) benachrichtige, denn natürlich kann die Redundanz nicht endlos sein und sich ein kaputter Sensor nicht selbst reparieren…

OK, wenn es nur um eine einfache Überwachung von (Temperatur) Sensoren geht sehen wir uns mal die Defekte und deren Auswirkungen an. Hier der Ansatz einer FMEA:

  1. Sensorelement defekt -> liefert flasche Werte
  2. Sensor mechanisch beeinträchtigt oder abgefallen -> falsche Werte
  3. Übertragungsstrecke gestört -> kein Update der Werte
  4. Softwareseitiege Fehlkonfiguration -> falsche Werte, keine Werte

wie wahrscheinlich
zu 1) im Verhältnis zu anderen Defekten sehr unwahrscheinlich
zu 2) durch ordentliche Montage bzw. Schutz ebenfalls unwahrscheinlich
zu 3) erfahrungsgemäß der häufigster Fehler-> sollte bei kritischen Funktionen daher unbedingt abgefangen wedren
zu 4) der zweithäufigster Fehler, der sitzt immer vor dem Bildschirm

also konzentrieren wir uns auf
3) dies läßt sich mit dem IPS eigenen Watchdog Modul prima erkennen, welche Maßnahmen dann bei einer Erkennung zu treffen sind muß für dann im einzelnen entschieden werden. (Notabschaltung, Reboot, Fallbacksensor ect.)

  1. dies gliedert sich in
    a) unsaubere Programierung (bspw. mögliche Div/0)
    b) experimente am Live System
    Beides ist wohl nur durch entsprechende Disziplin abzufangen. Denn wenn ich bspw. für irgendwleche Versuche oder Umbauten mein Sicherhestsystem abschalten muß/ Gateway wegkonfigurieren und dann vergesse es wieder einzuschalten bin ich selbst schuld.

So, nach viel Theorie nun die Praxis:

  • Die Heizungssteuerung und therm. Solar läuft hier über 1Wire. Der Bus wird dahingehend überwacht ob der kritischte Sensor regelmäßig Daten liefert. Wenn nicht 2x reboot IPS, wenn immer noch nicht. Abschaltung IPS und automatsicher Notbetrieb.
  • Auariumwasserwechsel ist in sich sicher aufgebaut, ein Einfachfehler fürht zwar zur Abschaltung der Scripte kann aber keine zerstörerischen Auswirkungen haben. Alarmierung geht über Sprachausgabe.
    Für alles andere war es mir den Aufwand auch hinsichtlich möglicher Fehlalarmen noch nicht Wert, da ein Ausfall schlimmstenfalls Ärger mit der Family bringt aber nix weiter bewirkt.

hoffe ein paar gedankenanstöße gegeben zu haben
Bernhard

p.s: Übrigens vor vielen Jahren wurde doch auch mal in IPS eine Funktion eingebaut welche direkt überwachen konnte ob Variablen innerhalb eines erwarteten Bereiches sind. weiß jetzt aber nimmer wie das genau ging. Das war damals aber ein großes Thema.