Brainstorming: Dynamische Strompreise (aWATTar) Verbraucher steuern inkl. PV-Speicher

Hallo zusammen,

ich werde zum 1.4. zum Stromanbieter aWATTAr wechseln. Für alle die jetzt ein großes Fragezeichen vor Augen haben: aWATTar bietet einen Stromtarif bei dem sich die Strompreise stündlich nach den Börsenpreisen richten. Der Strompreis kann also je nach Bösenspreis um mehre Cent je Stunde schwanken. Das sieht dann so aus: Preis: https://www.awattar.de/services/charts/hourly
Jetzt bin ich natürlich am überlegen was und vor allem wie könnte man gewisse Verbraucher und vor allem den Speicher (9,3 kWh) der PV-Anlage sinnvoll steuern.

Gerade beim Speicher würde es sich ja anbieten diesen z.B. in den günstigen Zeiten (meist Nachts) zu deaktivieren. Natürlich nur wenn von der PV-Anlage nicht genug Strom gekommen ist um z.B. die ganze Nacht zu überbrücken. So hätte man am nächsten Tag noch genug Strom im Speicher um die teuren Spitzen abzufangen.

Die Strompreise für den kommenden Tag werden ab 14 Uhr veröffentlicht. Dank eines IPS Moduls ist das einlesen der Preise auch kein Problem.

Welche Geräte könnten sinnvoll in die günstigen Zeiten verschoben werden?

  • Kühlschrank, Tiefkühler?
  • Waschmaschine, Wäschetrockner (wenn vom Wäscheaufkommen eine Maschine z.B. nachts reicht)
  • Wärmepumpe, leider noch nicht vorhanden :frowning:
  • Legionellenprogramm mit Heizstab vom 250l WW-Speicher (WW läuft im Winter über die Ölheizung mit, im Sommer mit PV-Strom)
  • PV-Speicher

Würde es z.B. funktionieren den Kühlschrank 2-3 Stunden abzuschalten? Oder hält der in dieser Zeit nicht die Temperatur?

Wie könnte man so eine Steuerung am besten umsetzen?

Möglichkeit 1:
Die einfachste Lösung wären natürlich einfache Timer die gewisse Geräte zu festen Zeiten steuern. Nachts ist der Strom meisten am günstigsten, Morgens und Abends am teuersten. Aber wir sind ja nicht hier um es einfach und simple zu haben :rolleyes:

Möglichkeit 2:
Für jedes schaltbare Gerät wird eine benötigte Mindestlaufzeit festgelegt inkl. maximaler Abschaltzeiten (z.B. Kühlschrank). Man prüft den Preisverlauf für den nächsten Tag und legt die benötigten Laufzeiten fest.

Sonderfall PV-Speicher:
Hier wird’s kompliziert weil es Variablen wie das Wetter etc. gibt.
Die Einbindung des Speichers macht nur Sinn in der schlechten Jahreszeit wo nicht genügend PV-Erzeugung vorhanden ist um den ganzen Tag/Nacht zu überbrücken.

Ziel: Wenn absehbar ist das der Speicher nicht die ganze Nacht und Morgen abdecken kann dann abschalten in den günstigen Stunden (meist Nachts) und wieder einschalten wenn die teuren Stunden beginnen (morgens). Theoretisch könnte man den Speicher sogar mit Netzstrom laden wenn besonders günstige Preise anliegen. Wobei hier natürlich die Speicherverluste etc. berücksichtigt werden sollten. Keine Ahnung ob sich eine Netzladung lohnen würde, vermutlich nicht…

Ich würde mich über reges Feedback freuen.
Aber bitte keine Grundsatzdiskussion zu aWATTar. Klar kann man mit jährlichem Anbieterhopping und Prämien noch ein paar Euros mehr sparen, darauf habe ich aber keine Lust. Und ein netzdienlicheres Verbrauchsprofil ist für die Energiewende auch nicht schlecht :wink:

Viele Grüße
Stephan

Ach herrje, wie will man denn das händeln.

Ich wohnte mal in einer Wohnung mit Nachtspeicherheizung. Da war klar, dass die Teile Nachts laden. Aber in der Praxis könnte ich meine Frau niemals überzeugen, die Zeiten für Waschmaschine und Trockner den jeweiligen Tiefpreiszeiten unterzuordnen. Auch andere Großverbraucher wie Kochen oder Ähnliches haben ihre Zeit.
Also ich halte das nur bedingt für umsetzbar.

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Einfache Physik:
Spezifische Wärmekapazität – Wikipedia
mit anderen Worten mindesten ein 1000l Speicher oder Elektro-Auto.
Ich bin gerade dabei es im alten SymOffice umzusetzen (Solaranlage, Speicher, Wärmepumpe ect.) Bilder folgen im Mai 2020.

MST

Interessantes Thema. Habe mich auch schon mit aWATTar beschäftigt, bin aber leider zu dem Schluss gekommen, dass sich der Tarif für mich durch den teuren Grundpreis nicht rechnet.
Aktueller Anbieter 7€ Grundpreis - aWATTar 14€
Bei einem Verbrauch von 100kWh pro Monat, gemittelt aufs Jahr hat sich dann ergeben:
Aktuell bei 0,26€ -> 26€ / Monat
aWATTar -> Meistens um die 0,22€ - wären das 4€ weniger auf die Arbeit und 7€ mehr Grundgebühren.

Wenn man keine großen Verbaucher hat, die man bei günstigen Preisen sinnvoll aktivieren kann, bringt das aktuell noch nicht so viel.

Was wirklich Sinn machen würde, wäre es ein Elektroauto mit Schnellladegerät nachts zu günstigen Preisen zu laden.

Waschmaschine 1-2kWh pro Waschgang -> 0,20€? gespart pro Druchgang?

Anders schaut das dann schon aus, wenn man ein „Smartmeter“ per Zwang aufgedrückt bekommt. Dann wird aWATTar richtig interessant.

Ich bin sehr gespannt auf die Entwicklung und bin dabei, sobald aWATTar oder ein ähnlicher Anbieter bei mir relevant wird.

Grüße
Stefan

Das hängt sicherlich davon ab, wie oft er geöffnet wird.

Zum Tiefkühlschrank gab es hier mal Überlegungen (damals wg. PV-Nutzung) und auch Messungen:
Erhöhung des Eigenverbrauchsanteil der pv durch Abschaltung der Gefriertruhe

darum hab ich ja geschriebe das es nur Sinn macht wenns vom Wäscheaufkommen her passt. Momentan läuft das eigentlich super um den PV Direktverbrauch zu erhöhen. Waschmaschine morgens beladen, Starten, den an der Maschine angebrachten Funkschalter betätigen, Strom wird abgeschaltet und wenn genügend PV da ist eingeschaltet. Falls bis X Uhr nicht eingeschaltet dann einschalten. Läuft… Genau so könnte man es ja auch nachts machen.

Gruß Stephan

Ich verstehe schon, wie das laufen kann.

Am Beispiel Wäsche:

In der Praxis läuft das bei uns - wie in vielen Mehrpersonenhaushalten - auf jeden Fall nicht im Voraus berechenbar ab.
Meine Frau geht Vollzeit arbeiten und die Wäsche mit anschließendem Trockenvorgang und der Weg bis zum Schrank ist erstens nicht planbar, da die Familie nicht konditioniert vorausschauend die Wäschebehälter füllt und auch viele anderen Faktoren hier eine Rolle spielen. Das ganze muss ja im Prozess auch sinnvoll umsetzbar sein. Es nutzt ja nichts, wenn irgendwann eine Maschinenfüllung fertig ist, die Wäsche aber nicht schnell den Weg in Trockner und Schrank findet, weil es einfach zeitlich nicht passt.

Für mich ist das theoretisch (wie so oft) simpel aber im richtigen Leben schwierig umzusetzen.

Für zeitlich wenig geforderte Menschen sicher eine schöne Beschäftigung.

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ist bei uns im Prinzip nicht anders. Es gibt sicher Tage wo mehrere Maschinen Wäsche hintereinander gewaschen werden und dann natürlich auch Zeitnah in den Trockner wandern. Komplett lässt sich das natürlich nicht steuern. Wir haben aber z.B. häufig die Situation das man Abends noch eine Maschine laufen lässt. Da würde sich die Steuerung dann halt anbieten. Ob dann die Waschmaschine oder der Trockner um 21 Uhr oder erst um 3 Uhr startet ist dann irrelevant… Und am Ende ist es einfach nur ein Knopfdruck.

Da gebe ich Dir Recht.
Ich hatte das auch mehr ganzheitlich gesehen. Der Einspareffekt bei solche einem Tarif hängt ja gerade von einer umfassenden Anpassung ab. Wo das geht, macht es Sinn

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hat jemand eine Idee wie man das programmieren kann?

Nehmen wir mal an Gerät X muss am Tag:

[ul]
[li]5 Stunden laufen
[/li][li]innerhalt von 10 Stunden
[/li][li]oder bis Uhrzeit X
[/li][li]
[/li][/ul]

Ich habe die Strompreise je Stunde. Wie berechne ich dann an welchen 5 Stunden das gerät am besten eingeschaltet wird?

  • Strompreise in ein Array
  • nach Preis sortieren
  • die 5 ersten auslesen
  • nach Uhrzeit sortieren
  • entsprechende Timer stellen?

Jemand ne bessere Idee?

Gruß Stephan