Hausverkauf mit Symcon

Hallo zusammen,

bei mir steht ein Verkauf eines 2016 gebauten Hauses mit KNX, Dali und Symcon an. Da Symcon in meiner Sichtweise eher ein System für User ist, welche sich auskennen, wollte ich gern mal andere Meinungen hören. Ich würde vor Verkauf das System
auf das wesentliche reduzieren, heißt die Steuerung der Sauna oder die Messung der Raumtemperaturen mit 1Wire und die Rückführung ins KNX System. Themen wie Anwesenheitssteuerung, Szenen für Licht etc. würde ich rausnehmen mit dem Hinweis,
dass der neue Besitzer sich einarbeiten muss/kann oder einen Dienstleister in Anspruch nimmt. Licht und Verschattung läuft eh komplett ohne IPS über KNX und Dali.

Gibt es Erfahrungen mit IPS im Umfeld von technisch nicht so versierten Benutzern? Ich denke die Integratoren werden nicht nur bei Nerds Häuser installieren oder?

Viele Grüße Thomas

PS: das wird dann wohl auch mein Abschied von Symcon.

Servus
Ich würde einen ortsansässigen Elektriker kommen lassen und einen Kostenvoranschlag für Komplettrückbau auf ein von ihm unterstütztes System anfragen.
Dann dem Käufer die Wahl lassen ob er IPS übernimmt oder lieber einen Rückbau hat.
Im Kaufvertrag explizit die Smarthomesteuerung incl. Umbauten erwähnen und jedwede Haftungsansprüche ausschließen. Auf die Rückbauoption incl. Kostenvoranschlag hinweisen.

Bin kein Jurist, aber gesundem Menschverstand nach sollte das reichen, denke ich.
bb

Wenn das System störungsfrei läuft, würde ich es in die Symbox überführen und es dann mit einer Einweisung an den neuen Hauseigentümer übergeben.

Viele Grüße aus dem Norden

Ich schildere es mal von der anderen Seite. Ich empfehle Bauherren immer, dass so viel wie möglich ohne jegliche Art von Server laufen sollte und nur die Komfortfunktionen von einem Server (idealerweise natürlich IP-Symcon :loveips:) übernommen werden. Zum einen empfehle ich das den Kunden, die Hardwareempfehlungen ignorieren und IP-Symcon auf suboptimaler Hardware laufen lassen, die gerne mal ausfallen kann. Zum anderen empfehle ich das genau für die angesprochene Situation - den Hausverkauf. Gleichzeitig empfehle ich, auf sämtliche Bastelgeschichten zu verzichten.

Du hast jetzt 1-Wire verbaut. Das war vor ein paar Jahren modern, ohne Frage. Die Sensoren sind ja ohne zentralen Server quasi wertlos, daher kommst Du ja fast nicht drumherum, ein IP-Symcon in irgend einer Form und Weise am Leben zu erhalten.

Ich würde es daher genau so machen: Verkauf den Teil, der ohne Server nicht läuft, unbedingt mit dem Hinweis, dass sich der spätere Besitzer diesbezüglich einarbeiten muss, oder einen Systemintegrator in Anspruch nehmen muss. Für den Systemintegrator wäre es dann sehr hilfreich, wenn Du Deine Installation gut strukturierst, Skripte kommentierst, etc. Im Schlimmsten Fall würde ich dem neuen Besitzer übrigens zu einer Neuinstallation raten, die exakt zu seinen Bedürfnissen passt. (Steuerung der Sauna wäre übrigens für mich ein Thema, welches ich aufgrund von Haftung niemals anfassen würde).

Ich würde mal sagen, 90% meiner Kunden nutzen die IP-Symcon Konsole nicht und wissen auch gar nicht, dass sie existiert. Die wollen einfach nur, dass es funktioniert. Der technische Hintergrund ist da uninteressant. Der Teil der Kundschaft wird dann noch mal unterteilt in diejenigen, die das System nicht aktiv nutzen, es also nur für irgendwelche Automatiken im Hintergrund (Beschattung etc.) zuständig ist und diejenigen, die es per Symcon App oder Browser auch aktiv bedienen. Zu meinen Kunden zählen auch ältere Menschen jenseits der 60 Jahre, die ihre KNX Häuser vom Handy aus bedienen. Gerade aus diesen Kreisen bekomme ich die Rückmeldung, dass es eine große Erleichterung ist, das Haus vom Sofa aus steuern zu können, denn nicht jeder ist mehr gut zu Fuß. Die Beschreibung „technisch nicht so versiert“ trifft hier zu 100%.Wichtig ist in diesen Fällen, dass das System absolut stabil läuft, also auf vernünftiger Hardware läuft und keine unzuverlässigen Bastelmodule im Einsatz sind.

Bei Nerds werden Integratoren eher selten tätig. Die können das meistens ganz gut alleine. :wink:

Was ist danach geplant?

Ich vermute, das geht komplett in die Hose. Da draußen sind noch genug Elektriker unterwegs, die der Meinung sind, dass KNX in einem Privathaushalt nichts zu suchen hat …

Ich weiß jetzt nicht warum man bei einem anstehenden Verkauf diesen „Vorteil“ rückgängig machen sollte…

Warum nicht einfach mit Integratoren aus der Umgebung Kontakt aufnehmen und sie fragen ob sie eventuell einen Hinweis/Aufkleber auf ihre Firma mit IP-Symcon Systemkenntnissen helfen können.

Und mal ganz pauschal auf die Elektriker einzuprügeln … ist auch keine Hilfestellung. Als Integrator…genauso könnte ich als Elektriker plaudern hol Dir keine selbsternannten Systemadministrator, Da gibt es genauso wenige gute Leute, die wie „der Standard“ gute Arbeit leisten.

Der Ersteller hatte ja schon KNX, also immerhin schon „etwas bessere Installationstechnik“ und KNX-Leute gibt es sicher in der Gegend die den Rückbau auf „nur“ KNX schaffen.

Wobei ich meinen erst genannten Vorschlag viel besser finde.
Gruß Helmut

ups… wollte keine Grundsatzdiskussion lostreten.

Bis auf die Saunasteuerung läuft alles zu 100% ohne Server und die könnte ich mit Symbox oder halt Wiregate abdecken. Da in einem modernen Haus eine Einzelraumreglung faktisch überflüssig ist, wäre die Erfassung der Raumtemperaturen auch eher unnötig.

Und wie war das : ein Smarthome, was man über ein Smartphone bedienen muss…

Ich werde mal mit dem Elektriker reden, die Netzwerkverkabelung kann ja bleiben und Sonos bekommt auch jeder geregelt.
Wenn der Elektriker halt auf den Gira-Homeserver geht wäre das auch ohne weiteres möglich und 1Wire ( sind alles Esera Module ) kann man auch sehr gut integrieren.

PS was danach : Mietwohnung ohne Smarthome. Das Einzige was ich vermissen würde, wäre Lichtsteuerung bei Bewegung in Funktionsräumen und Fluren, alles andere ist Luxus und verzichtbar :cool:

Ich wollte nur kundtun, dass dieses Haus mit IP-Symcon doch ein Plus ist.
Wenn ansonsten auch noch Bedienstellen im Haus sind, sodass ein Server nicht unbedingt laufen muß,

Was machen denn Die, die mit Openhub, oder andere Systeme ihr Haus Smart gemacht haben, da sind die IP-Symcon Häuser doch besser dran. Gibt sogar IP-SYMCON PREMIUM SUPPORT, was will man mehr :wink:
Gruß Helmut

Weil es 99% der möglichen Käufer abschreckt. „… oh got da hat einer rumgebastelt, wer weiß weche Risiken da drinstecken…“.
Dann fragt er seinen Strippenzieher (den schon angesprochene Typ, den der kein KNX kennt) was er tun soll. Der sagt dann: Finger weg gefährlich- alles raus ich mach dir das neu und ordentlich (er will ja ein Geschäft machen).

So, glaubst du derjenige kauft dein Haus ?

Darum der Vorschlag das DU einen wissenden Elektriker suchst und dem möglichen Käufer gleich passende Varianten präsentierst.
Wennst es dann geschickt machts kannst evtl. auch einen kleinen Mehrwert erzielen.

Eigenbauten sollten aber in jedem Fall (Saunasteuerung) raus.

Ich habe meiner Frau übrigens gesagt: Wenn mir mal was passiert, da liegen 5k€ am Konto, nimm die gehe zum x-beliebigen Elektriker und lass das Haus neu machen. Alles andere bringts nicht.

schöne Grüße
Bernhard

Das würde ich genauso einschätzen, ist leider wertmindernd weil mögliche Risiken für den Käufer nicht abschätzbar sind und er (vernünftigerweise) mit dem Schlimmsten rechnen wird.

ok. verstehe ich. Bei mir ist bis auf die KNX Programmierung, welche ich dann an den Elektriker übergeben muss, alles zu 100% vom Elektriker gemacht. Licht, Heizung etc. läuft seit Einzug ohne einen einzigen Aussetzer, das war ja genau der Grund für KNX und für die Sauna finde ich eine Lösung. Die Heizung läuft inzwischen so gut , dass ich bei 190qm gerade mal 60,- für Strom pro Monat für WW und Heizung habe.

Da wären ja moderne Häuser im 7-stelligen Bereich faktisch unverkäuflich, die alle smart sind. Ein Rückbau auf herkömmliche Elektrik ist faktisch unmöglich, dann eher ein Update auf Gira HS, der ja bekanntlich auch in großen Häusern läuft wo kein
User Ahnung hat.

ach ja… Alle Leuchten werden über Wandtaster oder Bewegungsmelder gesteuert, also es ist nirgends eine App oder Visu notwendig um Schalt- oder Dimmvorgänge zu realisieren. Das war eine Bedingung beim Konzept ( ok. bei der Sauna hab ich ne Ausnahme gemacht :slight_smile: )

Wir werden sehen. Danke bis hierher für den Input.

Thomas

Lieber Volker, lieber Bernhard,
Bei Openhub, glaube ich Euch, aber bei KNX.?.. das läuft vollkommen autark auch ohne IPS.

Dann sind Einbruchschutz bei Fenster und Türen, 3-.fach Verglasung und Brennwerttherme wichtigere Themen, denn die Elektrik funktioniert sicher. Ich hatte, damals hieß es noch EIB, über 400 EIB-Aktoren/Bedienstellen in meinem Arbeitsgebiet.

Da gehen mal Druckpunkte von Tasterwippen, z-Dioden in Aktoren und mal Relaiskontakte kaputt, das wars denn schon.

Das sind ja Rückschritte in die Steinzeit :wink: Wie schon erwähnt: such Dir 'ne Fachkraft die Das versteht und verweise auf ihn und sowas gibt es sicher in der Gegend, mein Vorschlag.
Gruß Helmut

Ich bin da bei Bernhard.

Wobei es auf den Kaufpreis ankommt. Bei hochpreisigen Immobilien interessiert sich der Käufer nicht für Installationen.

Bei einem Haus im bezahlbaren Preissegment
wird es 97% der Käufer erst einmal abschrecken, weil es noch unbekannte Probleme und Kosten nach sich ziehen kann.

Wenn alles autark läuft, kann man es beiläufig ansprechen und hoffen, dass nicht nachgehakt wird. Wenn man es thematisiert, kann es ein Showstopper werden.

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Als KNX-Nutzer bin ich bei dir, obwohl auch das zur Falle werden kann, wenn Projektdateien fehlen. Eigentlich meinte ich aber die Exoten wie 1-Wire, die ein engagierter Hausherr mit KNX zusammengeführt hat und die niemand außer ihm überblickt. Sowas würde ich zurückbauen, das verschreckt sonst nur potentielle Käufer.

Ja, das ist ein wichtiger Grundsatz: immer ein Datenpaket über die Installation verlangen oder liefern.

Grundsätzlich kann man eine „normale Hausinstallation“ heute schon Smart machen: Beispiel Shelly Dimmer/Schalter hinter einem normal Taster in der Schalterdose.

Jeder IP-Symcon User kennt das, ist auch schnell rückgebaut. Darüber muß man nicht reden.

Mein selbst programmierter CAN-Hausbus, könnte man auch, weil mit KNX-Leitung aufgebaut zur KNX-Installation machen.

Da ist ein solcher Aufschrei ok, das gilt natürlich als Oje Oje was ist das denn.

Aber jemand, der 190qm relativ neuwertiges Haus mit einer KNX-Installation verkaufen will, der muß keine Ängste, zumal gerade Betongold gewünscht wird, haben. Ich gehe von einer Datensammlung aus.

Jemand, der einen Eisenbieger nach der Qualität der Betondecke in dem Hausangebot fragt, kauft auch bei Netto :wink: Will sagen, einen Sachverstand oder einen Sachverständigen sollte man schon haben, wenn man kaufen will.

Nun habe ich darüber auch genug gequasselt…war ein wenig enttäuscht, dass so viele Smart-Home User so schwarz sehen, trotz anerkannter Qualität von KNX… und natürlich MIT IP-Symcon.
Gruß Helmut

Nun habe ich darüber auch genug gequasselt…war ein wenig enttäuscht, dass so viele Smart-Home User so schwarz sehen, trotz anerkannter Qualität von KNX… und natürlich MIT IP-Symcon.
Gruß Helmut

Das wundert mich irgendwie auch, weil Symcon in meinen Augen lange raus ist aus dem Bastelbereich. 1-Wire hab ich halt nur genommen, damit mich die Sensoren nicht erschlagen, aber die sind schnell welche auf KNX Basis nachgerüstet. Doku ist komplett vom Elektriker vorhanden incl. der kompletten Kabelpläne und eine Projektdatei würde ich natürlich übergeben… und ja wir sind eher im gehoben Preissegment. Vielleicht will der Käufer ja meinen 42HE Schrank auch übernehmen :D.

In diesem Sinne. Allein einen störungsfreien und aktuell wohl vor allem gesunden Tag.

Thomas

Wie wäre es mit einer Dokumentation und der Übergabe an einen Integrator? Der kann dem Käufer mit vermittelt werden und es ist ein Win-Win… der Käufer kann die tollen Features eines Smarthome nutzen und hat einen Ansprechpartner bei Veränderungen. Denn eigentlich ist ein Integrator bei einem stabil aufgebaute Haus nur bei letzterem nötig.
Es ist aber egal ob Symcon, KNX oder sonst etwas, dokumentiert und von einem Fachmann muss es immer angepasst werden, solange es der Eigentümer nicht in Eigenregie kann. Das gilt auch für die ganzen Häuser die man von der Stange kaufen kann (nehmen wir mal Viebrockhaus mit Enocean). Technik braucht immer Wartung, egal ob Heizung, Klima, Lüftungsanlage oder Smarthome. Ob nun Verschleßteile in der Heizung oder Update oder Austausch beim Smarthome, wo ist der Unterschied?

Man kauft halt heute kein Haus mehr das nur noch aus Steinen, Wasserleitungen und ein paar Kabeln besteht…

Das erscheint mir eine sehr brauchbare Lösung zu sein.

Was KNX betrifft ist es schon heikel, wenn eine Komponente defekt ist. Wenn das ETS-Projekt nicht vorliegt kann das sehr schwierig werden, weil man eben nicht einfach eine identische Ersatz-Hardware anstecken kann.

Wenn der Brenner deiner Gasheizung defekt ist, machst du das auch nicht selber.
Klar, wenn für ein System Software oder Konfiguration notwendig ist, sollte die vorhanden sein… die Soll-Temperatur und die Heizzeiten an einer Heizung neu zu erfassen, beim Austausch eines Mainboard , ist sicher nicht so eine Katastrophe wie die gesamte Smarthome-Steuerung neu zu konfigurieren, aber ansonsten ja das selbe. Gerade deswegen sind Backups und Dokumentation so wichtig. Das machen nur leider die wenigsten. Ich selber muss da aber ehrlich gesagt auch noch mal nacharbeiten :smiley: der Schuster und seine Leisten… ihr kennt das… ach ne, das mit Sprichwort mit den Schuhen war es…