Solar - Heizung + Warmwasser Sinn ?

Hallo zusammen,

es gibt unzählige Foren und Meinungen zum Thema Solar. Da ich die Fachurteile des Ip-Symcon Forums sehr schätze , hier eine Frage

Ich beabsichtige eine Solar Anlage mit Heizungsunterstützung zu installieren. Vorteil ist, die Rohre bis unters Dach liegen und die Dachseite , auf welche die Kollektoren installiert werden, ist noch nicht ausgebaut.

Das Haus selbst ist ein Fertighaus nach Niedrigenergiestandard ( ca. 65 kWh/a ) . Heizung erfolgt mit Flüssiggastherme ( Zentrale Einspeisung im Wohngebiet ) . Heizung ist BJ 2000 und das Haus hat ca. 190 qm mit 3 Bewohnern. Warmwasserverbrauch ist also nicht wirklich hoch . Mit der Heizungsunterstützung macht es Dank Fussbodenheißung im EG wahrscheinlich schon eher Sinn.

Kosten der Anlage mit 11qm Fläche und 400 L Puffer ca. 5200,- .

Nach meiner Rechnung sind die Kosten nach ca. 10-15 Jahren wieder drin, Preissteigerungen noch nicht migerechnet.

Nun meine Frage, wie sind eure Erfahrungen ? Macht der Aufwand Sinn ? ist das nur was fürs gute Gewissen ? Welche Hersteller sind zu empfehlen ?

Hoffe das spengt nicht den Rahmen des Forums

Gruss Thomas

Hallo Thomas,

also ich besitze seit ca. 10 Jahren eine Solaranlage. 8qm. Ausrichtung 45Grad Neigung Richtung SO. Ich habe so ca. von 08:00-14:00 die Sonne drauf. 400l Solartank. Ich heize damit nicht, sondern verwende sie nur zur Warmwasseraufbereitung. Wir sind ein 4-Personen-Haushalt und ich frage mich immer wieder, wie man 25min zum Duschen brauchen kann!
Ich sammle seit ca. 5 Jahren minütlich einige Temperaturwerte. Da kann man so einiges herauslesen.

Meine Erfahrung ergab folgende Dinge:

[ul]
[li]So ca. Ab Ende April bis Mitte September erzeuge ich mein Warmwasser fast zur Gänze durch Solar.
[/li][li]Scheint im Winter die Sonne, wird ebenfalls Warmwasser erzeugt. Aber die Tage mit ausreichendem Sonnenschein sind halt eher spärlich.
[/li][li]Du solltest Dir überlegen, was Du im Sommer mit der überschüssigen Energie machst. Bei mir gibt’s oft genug Tage, wo ich am Kollektor 110Grad und im Boiler bereits 70Grad habe. Problem ist halt immer, dass im Sommer, wo du die Energie nicht so benötigst, zu viel produziert wird. Abhilfe wäre eine Poolheizung mit zu integrieren.
[/li][li]Ich glaube, dass sich eine Solaranlage für Warmwasser auf alle Fälle rechnet. Für Heizung kann ich es nicht wirklich beurteilen. Hängt wahrscheinlich sehr stark von der geografischen Region ab.
[/li][li]Denke mal an Eigenanteile. Ich habe bis auf die Montage des Kollektor alles selbst zusammengelötet. Spart natürlich auch Kosten. Ist natürlich die Frage, wie bei euch eine staatliche Förderung aussieht.
[/li][/ul]

Hoffe, ich konnte Dir ein paar Denkanstöße geben. Anbei nur zur Veranschaulichung der typische Temperaturverlauf in meinem Boiler an einem Jännertag 2007.

Gruß
Erich

Das tehma würd mich auch mal reitzen.

Was ich immer lese, ist das es sich lohnt „„herstellerseitig““.
Andere Rechnungen sagen alles Lüge.

mich würde auch mal die amotisationszeit sowie mal in etwa die kosten interressieren.

Gruß und Dank

Ich habe mich vor dem Hausbau auch sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt. Sehr geholfen hat mit dabei u.a. das beobachten von http://www.david-online.org sowie die Aussage des Vertriebsleiters von http://www.IDM-Energie.at

Ergebnis all meiner Studien: Solarthermie ist eine tolle Sache, wenn man im Winter eine relativ teure Heizung hat, die man im Sommer komplett abstellt. Auch in Verbindung mit einer zentralen Kachelofenheizung macht so etwas sicher Sinn, da man wunderbar nebenbei Energie gewinnt und im Frühjahr und Herbst Holz spart.

Bei einer Wärmepumpe rechnet es sich definitiv nicht! Außerdem hängt es auch sehr von den örtlichen Gegebenheiten ab: Wenn man viel Nebel hat, dann bringen die Kollektoren wenig. Im Sommer viel Sonne heißt, viel Energie … die will erst einmal abgeführt werden und das ist mit Stromkosten für Umwälzpumpen verbunden, also eher ein negaiver Effekt.

Ich denke auch, der ganze Hype um Solarthermie ist in erster Linie mal gut für die Hersteller. Toll wäre es, wenn man die überschüssige Energie vom Sommer für den Winter bevorraten könnte, aber da gibt es noch keine wirklich praktikabelen Lösungen.

Rechnen wir doch mal: damit würdest Du etwa 13000 kwh/a verbrauchen.
Bei einem gegenwärtigen Ölpreis von 70 ct/l wären das also rund 1000 Euro/a.

Du müsstest also rund 500 Euro/a sparen, um die Kosten reinzubekommen.

Das entspräche aber 50% Deiner jährlichen Heizkosten (wenn keine Solaranlage installiert wäre).

Nun halte ich das mal eben für realistisch bei der Warmwasserbereitung, da diese gleichmäßig über das Jahr verteilt ist, aber beim Heizen der Wohnung
ist das damit sicherlich nicht drin.

Da man die Warmwasserbereitung grob mit 15% der Gesamtheizkosten
abschätzen kann (hatte ich mal in einem technischen Bericht von Buderus gelesen), halte ich eine Gesamtersparnis von 7% für Warmwasser

  • vielleicht das Gleiche nochmal für die Raumheizung, also 15% bis maximal
    20% Ersparnis bei den Gesamtheizkosten eher für realistisch.

Du kannst also m.E. etwa 150 - 200 Euro im Jahr sparen, aber niemals 500.

Genau und die 8.000€ zur Bank gebracht bei 3,5% Zinsen macht 280€ p.a.

Selbst positive Hersteller Versprechen sprechen von 80% Ersparniss beim Warmwasser (160€) und 20% bei der Heizung (auch 160€). Hmm also 320€ zu 280€ wenn nicht finanziert wird :-)) Wenn man also die 8000€ sowieso über hat. Wenn finanziert wird rechnet es sich NIE selbst wenn das Gas irgendwann dreimal so teuer ist wie heute.

Solar ist was feines fürs Gewissen und vielleicht für die Umwelt aber nicht für die Geldbörse.

Gruß

MH

Deckt sich mit meinen Kostenrechnungen. In der Firma wird die Warmwasserversorgung umgestellt. An jedem Waschbecken und in jedem Duschraum werden kleine Durchlauferhitzer installiert. Grund hierfür sind Leitungsverluste und Instandhaltungskosten für das doppelte (eben Warm- und Kaltwasser) Leitungsnetz.
In absehbarer Zeit muss ich ein Bad sanieren. Ich überlege, ob ich nicht den selben Weg gehe und evtl. sogar langfristig meine ganze Warmwasserversorgung auf Durchlauferhitzer umstelle.

Gruß
Dieter

Besten Dank für die Anworten

@himtronics : ich war auf ähnliche Werte gekommen, bis max. 25% Gesamteinsparung und damit keine wirklich sinnvolle Anschaffung.

@DJ-Sven : danke für den Tip mit der überschüssigen Energie im Sommer, das hatte ich gar nicht beachtet, dass man da ja wieder mehr Strom für die Pumpen braucht

@Rubberduck: also das mit den 25 min bekommt bei uns keiner hin :wink:

Fakt ist, mein Haus ist super gedämmt und die Heizung halbwegs aktuell, ich werde lieber nochmal 500-1000,- in die Hand nehmen, um die Steuerung der Heizung mit 1-Wire und IPS zu optimieren .

Vielen Dank bis hier für alle Antworten

Du hast aber geschrieben, dass nach Deiner Rechnung die Kosten
nach 10 - 15 Jahren wieder drin seien, wie kannst Du bei 25%
Gesamteinsparung 5200 Euro reinholen (von entgangenen oder
angefallenen Zinsen, Kosten für Pumpenstrom und Wartung mal
abgesehen)? Das klang für mich deutlich optimistischer.

Da du ein Fertighaus hast, somit wahrscheinlich keine Betondecken, würde ich es eher mit FHTs machen.
Vorteile:

  • Keinerlei Kabelverlegung
  • sehr gutes Regelverhalten
  • funktioniert auch Standalone ohne IPS.
  • sehr guter WAF (Woman Acceptance Factor). Meine Frau würd mich würgen, wenn sie die Temp am PC einstellen müsste.

Nachteil:

  • Funk
  • Batteriebetrieb

Ich habe seit mehreren Jahren die FHTs völlig problemlos im Einsatz.

Gruß
Dieter

Hallo Dieter,

Ansichtssache. Meine Frau nimmt dafuer gern die Fernbedienung vom Fernseher zur Steuerung - ueberhaupt kein Problem. Noch schoener wird es demnaechst auf dem SimPad aussehen. Meine Frau wuerde mich wuergen, wenn etwas nicht funktioniert, und da hatte ich bei FS20 andere Erfahrungen. Aber das muss jeder fuer sich selbst entscheiden.

stimmt, sorry. nachdem ich gestern den Beitrag reingesetzt hatte, hab ich nochmal gerechnet und war heute morgen mal bei meinem Heizungsbauer

Und man solls nicht glauben, auch wenn er damit Geld verdient, hat er mir nicht wirklich zu einer solchen Anlage geraten. Ich werde evtl. erstmal die Sonnendauer messen, befürchte aber, dass nichts wesentlich anderes dabei rauskommt.

In unserem Wohngebiet gibt es einige Solaranlagen, aber alles Photovoltaik und keine thermischen Anlagen. Dafür reicht aber meine Dachfläche nicht aus, weil ich ein Winkelhaus habe.

Alles in Allem muss das sicher jeder selbst entscheiden, aber ich denke eine thermische Anlage macht wirklich nur bei einem Mehr-Personenhaushalt und/oder uneffektiver Standardheizung Sinn.

na das geht ja schnell mit den Antworten.

Ich habe im OG FHTs, weil dort normale Heizkörper sind . Funktionieren auch einwandfrei. Im EG hab ich Fussbodenheizung, ergo die Ventile sind alle im Keller an einer zentralen Stelle, da brauch ich nur ein Kabel ziehen und die Steuerung direkt an den Ventilen platzieren.

Ich will auch nicht massiv in die Steuerung eingreifen, weil die schon ganz gut ist und FB Heizung ist auch nicht ganz so einfach zu regeln. Ich will nur z.b. Früh-/Spätschicht programmieren können, weil die Änderung selbst an der komfortablen Buderus Steuerung 2 min dauert und da bin ich zu faul zu.

Wie man das steuert ist auf jeden Fall Geschmackssache, aber ich will auch nen Touchpanel in den Flur machen… aber das ist ein anderes Thema

Hallo,
also ich muss sagen das meine Bodenheizung mit Wärmepumpe sehr gut Läuft. Mir wurde von einem Heizsysteme Unternehmen empfohlen lieber eine Wärmpumpe als Wassererwärmer zu nutzen als Solar, da ich in einer Senke im Wald wohne und wir nur auf 40 m.ü.NN liegen. Da war das die bessere Variante für eine Bodenheizung.

Gruß