Spots und LED-Stripes an WAGO im ganzen Haus

Liebes Forum,

ich möchte diesen Herbst endlich meine zum Umbau vor einigen Jahren vorbereiteten Leitungen für LED- und Spots im ganzen Haus anschließen um der Dunkelheit den Garaus machen :slight_smile:

Wie einige sich vielleicht noch erinnern, liegen meine Stärken als IT-ler eher in der Programmierung als in der Physik …

Ich habe im ganzen Haus an die Stripes 7x1,5 Steuerleitung (Y-JZ 7x1,5 TR500m grau) und an die Spots 3x1,5 verlegt. Die Leitungslängen sind zwischen 10m und 25m. Meistens ist kein Platz um die Dimmer dezentral zu verteilen und im Keller habe ich auch einen Schaltkasten für die „zentralen“ Dimmer-Komponenten hängen.

Die Spots wie auch die LEDs sollen logischerweise alle dimmbar sein.

Meine WAGO könnte auf einer RS232-Karte ein DMX Signal erzeugen und um die Kosten pro Kanal möglichst überschaubar zu halten, ist meine bisherige Überlegung Dimmer bei DMX4All zu kaufen.

Nun stellt sich die Frage, ob ich für die Spots (LED-Spots?) und für Stripes die gleichen Dimmer nutzen kann oder auf unterschiedliche Konzepte setzen sollte?

Was würdest ihr bei den Leitungslängen von 10m bis 25m empfehlen? Konstantstrom vs. Konstantspannung vs. 12V vs. 24V oder sogar 37V? Mein Elektriker hat mal gesagt, umso höher die Spannung umso geringer der Verlust bei längeren Leitungen und umso geringer die Frequenzen die ich im ganzen Haus erzeuge.

Ich habe vor dem Umbau mal ein großes 12V Netzteil und einen DMX4All 9-Kanal RGB-Dimmer zum testen gekauft …

Da ich noch keine weitere Hardware gekauft habe, bin ich aber offen für alternative Vorschläge, auch DMX würde ich bei besseren Vorschlägen noch nicht als endgültig gesetzt sehen :slight_smile:

Insgesamt werden es im Endausbau ungefähr 20m bis 30m an Stripes und 44 Spots sein …

Vielen Dank für eure Anregungen,

Bertram

Bei wie viel €/Kanal bist du denn?
Preislich interessant wäre auch ein Shelly als Dimmer 1Kanal 230v oder 4kanal RGBW 12/24V

Willst du unbedingt von der Wago mit DMX raus oder nutzt du das nur als Bridge? Würde bei DMX direkt mit ArtNET aus IPS gehen. Die Schnittstellen-Karte der Wago ist vermutlich recht teuer. Da ist ein ArtNET-DMX Wandler günstiger und macht ohne Probleme das was er soll :grin:

ich habe noch nicht ausgerechnet, was es pro Kanal kostet. Als ich es vor einigen Jahrenmal ausgerechnet hatte, war DMX pro Kanal aber deutlich günstiger als z.B. DALI oder andere Komponenten die pro Kanal sind. Bei DMX gibt es ja mehrere Kanäle auf einem Board.

In der WAGO habe ich schon eine RS232-Karte stecken und kam aufgrund von Zeitmangel die letzten Jahre nicht dazu, mein IPS sauber mit der WAGO zu verbinden. IPS soll eigentlich nur die Oberfläche werden und High-Level-Funktionen erledigen, aber alle Steuersachen sollen auf der WAGO laufen. Shelly sieht auf den ersten Blick nicht so aus, als ob ich es mit der WAGO direkt ansteuern wäre und wahrscheinlich auch pro Kanal (weil man einzel-kanäle kauft) teurer ist als ein DMX-merhfach Dimmer.

Da die WAGO ja schon ein DMX-Signal erzeugen kann, sehe ich in ArtNet keinen großen Vorteil.

Kannst Du was zur Leitungslänge und 12/24/37V vs. Konstantstrom und Konstantspannung sagen? Und Stripes und Spots gleich oder unterschiedlich?

10m bis 25m Leitungslänge und da ein PWM Signal rauf, bei ZentralerVersorung ?
Würde ich nicht machen, ergibt viel Störstrahlung im Haus.
Osram hat füher mal gute Fibeln, was Leitungslängen zwischen Trafo und LED anging, da war die Rede von max 10mtr, aus EMV Gründen.
War mal ein Teil von meinen beruflichen Aufgaben, EMV Störungen an Leuchten zu messen.

Zum Thema 24V und zentrale Dimmer ist ein sehr beliebtes Thema im knx-user-forum.de. Vielleicht magst du dich dort mal umsehen?

Die meisten Spots sind entweder 11,8V AC oder Konstantstrom und benötigen spezielle Vorschaltgeräte. Voltus bietet 24V Spots an, welche sich mit handelsüblichen 24V PWM Dimmern dimmen lassen.

Wenn du DMX nutzen möchtest, rate ich von der Nutzung der Wago für RS485 ab. Denn der RS485 DMX Bus ist sehr zeitkritisch und benötigt sehr viel Rechenleistung. Nach meiner Erfahrung schafft man nur die ersten ca. 35 Kanäle anzusteuern. Sinniger erachte ich hier auch Art-Net. Ich verwende seit Jahren an einer Wago SPS in Verbindung mit einem AVR Net-IO auf DMX Art-Net umgebaut. Hierzu eine Bibliothek von Rayk (aka enra hier im Forum).

Wenn du die Komponenten ohnehin schon hast und die WAGO auch die Logik übernimmt macht das auch Sinn dabei zu bleiben.

Es kommt immer darauf an was du für Lampen hast.
Grundsätzlich ist es auf jeden fall so, dass eine höhere Spannung bei den Verlusten natürlich immer besser ist.

Bei Konstant-Strom hast du den Vorteil, dass der Verlust der Leitung einfach durch eine höhere Spannung am Netzteil ausgeglichen wird. Mehrere Lampen werden hierbei in Reihe geschaltet. Der Strom kann dann „gedimmt“ werden sprich Typischerweise von 0…700mA.
allerdings funktioniert das natürlich nur bei Lampen die auch ein Konstant-Strom-LED-Modul verbaut haben. Hierfür brauchst du jedoch spezielle Dimmer!

LED-Streifen sind i.d.R. für Konstant-Spannung ausgelegt (5,12, 24V). Dies macht aufgrund der Bauweise Sinn, da alle X cm ein neuer Teil des Streifens beginnt und alle Teile parallel geschaltet sind. Für Konstant-Spannung sind auch die meisten Dimmer ausgelegt, da dort die Spannung (z.B. 12V) einfach mit einer PWM gesteuert werden kann (günstig). Dies führt jedoch auch zu Störungen, die sich gerade bei langen Leitungen auch schön ausbreiten können. Hier sollte dann ggf. mit zusätzlichen LC-Gliedern entstört werden.

Ich würde mal schauen ob es überhaupt geeignete und bezahlbare DMX-Dimmer gibt und es dann abhängig von der Lampe machen.

Ok, das ist schon ein guter Hinweis - damit fällt PWM mit zentralen Dimmern im Keller wohl weg :frowning:

Ok, das hört sich plaubsibel an - ich habe eben mal geschaut - mit den 20 bis 30m Stripes und 44 Sport im Endausbau wäre ich bei 17 Kanälen. (9 unterschiedliche Stripes und 8 Spot-Flächen). Ich denke ich versuche es anfangs mit der WAGO und wenn das nicht mehr klappt steige ich auf ArtNet um.

Ich habe noch keine Lampen und bin hier noch flexibel. Sorry für die Frage - aber wie gesagt ich bin mehr im IT-ler-Lager zuhause …wie sieht es mit Konstant-Strom und dimmen aus. Ist das auch PWM und macht das auch Störungen im Haus auf langen Leitungswegen?

Danach fange ich an Dimmer zu suchen …

Da habe ich nicht verstanden :frowning: Könnte ich damit doch irgendwie sinnvoll 24V PWM auf lange Leitungen machen?

Ganz generell - jegliche Datenübertragung macht dir größer werdende Probleme. je länger die Leitung - egal welches System.

Bei den Spots würde ich mittlerweile „handelsübliche“ dimmbare Spots verwenden. Mein GH in Offenbach hat mir jetzt ein Muster geschickt, dass mit allen handelsüblichen Dimmern (an 230V, PhasenAN- oder ABschnitt) funktioniert - über einen Schalter an der Leuchte kann ich sogar auch noch die Lichtfarbe einstellen. Bei einem Preis von ~15€/Stück relativiert sich jegliche „Bastelei“ - da wird PWM direkt in der Leuchte gemacht, kürzer geht der Weg nicht mehr.

Aktuell bin ich in zwar Niedersachsen unterwegs - aber wenn ich wieder in Rödermark bin melde ich mich gerne bei dir und zeige dir meine Musterleuchte mal. Dann kann der ITler auch gerne mit dem Elektriker fachsimpeln :wink:

Grüße, Uwe

Ich schmeiße jetzt einfach mal DALI in den Raum. Gibts für die Wago ne Klemme und die LED Treiber gibts günstig bei Ali. Läuft bei mir seit Jahren …

Ja, darüber hatte ich am Anfang auch schon mal nachgedacht. Ich glaube aber, dass DMX-Dimmer im Schnitt etwas günstiger sind als DALI Dimmer (bitte gerne kommentieren …) und das DMX-Signal könnte ich aktuell schon ohne eine zusätzliche DALI Karte einzubauen und in die WAGO reinzubasteln generieren … Ich glaube auch mich zu erinnern, dass die Karte nicht ganz günstig war …

Ich habe heute noch mal durchs Haus geschaut und habe fast überall wo Spots (mit aktuell 3x1,5 liegt) sehr nah für Stripes 7x1,5 liegen. Damit könnte ich auf das 7x1,5 DMX-Signal legen und es jeweils mit den 3x1,5 für 24V oder 230V zusammenlegen. Dann kann ich (wenn ich irgendwie Platz schaffe für die Dimmer und Netzteile) doch überall dezentral und nah an den Leuchten PWM machen.

NÄCHSTE Elektrofrage: wenn ich 24V mache und die Dimmer jeweils mit den Leuchten in den Räumen hänge, kann ich dann sinnvoll ein großes 24V Netzteil in den Keller hängen und die 24V über die 25m Kabel ohne PWM schicken und dass im Dimmer machen. Oder sollte man auch die Netzteile dezentral machen?

Je ein eigenes Netzteil. Einerseits Verlustleistung (Wirkungsgrad, wenn icht alle Lampen an sind) sowie Spannungsabfall. Und das EMV Problem macht quasi nicht an dem PWM Dimmer rückwärtig halt. Sondern geht auch aus ihm raus.

Das bringt nix. Den den gepulsten Strom und die hochfrequenten Störungen aus dem Schaltnetzteil hast du in beiden Fällen auf der gesamten Länge.

Ok, aber wenn ich 230V nach oben schicken und Netzteil und Dimmer in den Raum hänge, habe ich keine Störungen sondern nur normales 230V in der Wand, oder?

Vielen Dank schon mal für die Physik-Erklärungen:)

Dann gehe ich mal auf die Suche, was ich für DMX-Netzteile und Dimmer, finde die ich irgendwie möglichst gut in den Räumen verstecken kann.

Ich habe gesehen, dass es auch ArtNet Dimmer gibt. Habe ich es richtig verstanden, dass ArtNet an sich über UDP läuft. Bei einem ArtNet Dimmer kommt dann das Singal über Netzwerk und es gibt kein DMX mehr? Würde der „AVR Net-IO auf DMX Art-Net“ umgebaut dann aus der WAGO heraus ArtNet sprechen und ein stabileres DMX-Signal erzeugen? Das könnte man das ja mit handelsüblichen DMX-Dimmer bertreiben - vor allen Dingen wenn man nicht an jedem Dimmer Netzwerk sondern nur Steuerleitung hat (wo man auf 3 Adern das DMX-Singal nutzt).

Wenn ich das richtig verstanden habe, würde ich normale DMX-Dimmer kaufen und erst mal mit DMX aus der RS-232 Klemme starten und wenn der BUS zu instabil wird, würde ich auf ein ArtNet zur BUS-erzeugung umsteigen. Oder seht ihr darin Nachteile?

Hallo,

Abschluss-Post :wink:

Wie sieht es mit DMX 3 vs 5-Ader aus? Macht das einen Unterschied? Was macht ihr da? Kommen aus der WAGO 5 Adern?

Wäre toll, wenn ihr noch einen kurzes Statement zu den 4 Fragen geben könntet - ich habe meine WAGO schon upgedatet, dass ich am Wochenende durchstarten kann :slight_smile:

DMX kenne ich nur aus der Veranstaltungstechnik, daher beziehen sich meine Aussagen auf DALI. Ich kann an dieser Stelle leider nur mit gefährlichem Halbwissen dienen, möchte es aber trotzdem anmerken.

Es ist nicht zulässig, ein DALI Signal in der gleichen Leitung zu führen, wie 24V. 24V ist SELV, DALI nicht. DALI und 230V geht auf einer Leitung. Ich weiß daher nicht, inwiefern es zulässig ist, DMX mit 230V oder 24V in der gleichen Leitung zu führen.

Ich vermute, @volkerm weiß da ein bißchen mehr.

Grüße,
Christoph

Also an den Stellen wo beide Kabel liegen, wäre es ja kein Problem. Zwei Kabel (7x1,5 DMX-Signal und 3x1,5 230V für die Dimmer). Nur an den Stellen wo ich nicht beide Kabel haben, wäre dann 230V mit DMX-Signal auf einem 7x1,5. Vielleicht hat ja noch jemand einen Hinweis wie er das bei sich gelöst hat (und wirklich auf der gleichen Leitung geht natürlich gar nicht, falls das vielleicht falsch rübergekommen ist. Es geht nur darum, es auf unterschiedlichen Adern im gleichen Kabel zu haben)

Servus

Bin bei Christoph. Es ist höchstwahrscheinlich nicht zulässig die DMX und 220V im selben Kabel zu führen.

Das angesprochene Problem mit den Störungen durch die Dimmer Schaltflanken bei langen Kablen zu den Lampen ließe sich durch enstprechende Filter lösen. Allerdings gibt es das nicht „von der Stange“ sondern muß individuell berechnet werden.

Da wäre es einfacher deiner ersten Idee zu folgen und doch ein zentrales 24V Netzteil zu verwenden. An der Dimmerseite dann einen dicken Kondensator und /oder. Entstördrossel VOR dem Dimmer geschaltet dann sollte die Sache passen.

Artnet wäre für deinen Fall eher eine recht teure Notlösung, das würde ich jetzt nicht unbedingt ins Auge fassen.
Denn dann kannst gleich eine komplett andere Dimmer Technologie nehmen. Gibt ja inzwischen unendlich viele und IPS kann mit allen.
Von Hue über Shelly bis Zwave gibt es ja genug Auswahl. DMX ist zwar auf den einzelnen Kanal runtergerechnet sehr günstig und im Betrieb sehr robust. Aber wie du siehst schwierig in eine vorhandene Infrastruktur zu integrieren.

schöne Grüße
Bernhard

Nichts sicher, aber ich würde das Argument auch anders aufbauen:

DALI selbst nutzt auf dem Bus eine ungefährliche Kleinspannung. Aber DALI ist explizit dafür gemacht, daß man es mit 230V in einer gemeinsamen Leitung führen darf. Daraus ergibt sich, daß man an die DALI-Installationen keine SELV-Anforderung stellt, denn bei SELV dürfte man es nicht mit 230V in einer Leitung führen.

Also weil man es mit 230V gemeinsam führt ergibt sich ein Schutzniveau, das schlechter ist als bei SELV-Technik.

DMX: Ich kann bei den Komponenten keinen Schutz gegen 230V erkennen. Meine Einschätzung ist, daß man sich bei DMX ganz auf die sichere Isolation verlässt. DMX in einer Leitung mit 230V ist meiner Einschätzung nach ein Sicherheitsrisiko.

Man würde auch noch eine Gleichtaktdrossel haben wollen, um Störungen aus dem Netzteil zu unterdrücken. In der Osram LED-Fibel sind konkrete Typen genannt für kleine Ströme. Bei einem dicken Netzteil passen die eventuell nicht - oder doch, weil sich durch die Art der Wicklung der hohe Gegentaktstrom aufhebt und nur das differentielle Störsignal auf den Kern wirkt.

5-Ader ist eigentlich für den Rückweg gedacht.
Für normales DMX512 reichen 2 Adern + Schirm
Das ist auch bei 5-Poligen Geräten normal der Fall.

Ich empfehle:

Was ist der Unterschied zwischen einem Kabel und einer Leitung? Einfach erklärt | FOCUS.de

Ich glaube nicht, dass Du bei Dir Kabel verlegt hast. Ich glaube, Du meinst den oben zitierten Satz folgendermaßen:

und wirklich auf der gleichen Ader geht natürlich gar nicht, falls das vielleicht falsch rübergekommen ist. Es geht nur darum, es auf unterschiedlichen Adern in der gleichen Leitung zu haben

Oder? :confused: :confused: :confused:

Volker hat auf jeden Fall alles richtig ausgeführt - Danke dafür. Auf seine Einschätzung kannst Du Dich in diesem Fall zu 100% verlassen.