IPS-PC mit OS auf CF Card

Hallo,

hat schon jemand Erfahrungen gemacht mit einer CF Card anstelle einer HD.
Dass die Schreibperformance relativ gering ist, weiß ich, ist aber bei ausreichendem Arbeitsspeicher egal und kostet nur sehr wenig Strom ggü. einer HD. Ich hatte mir eine 2 GB gekauft und per IDE Adapter angesteuert. Das funktionierte auch, war dann aber leider zu klein für die Installation XP-SP2. Jetzt habe ich eine größere (8GB), die ich seit 2 Tagen zu installieren versuche. Mal mit einer 3 GB Partition, mal komplett, mal mit NTFS, mal mit FAT32 formatiert. Das Ding produziert nur Abstürze bei der Installation mit Schreibfehlern.
Funtioniert das nur bis zu einer bestimmten Größe?

Bei CF-Karten gibt es immense Unterschiede. Nicht jede Karte spielt mit jedem Adapter zusammen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die CF-Karte nicht groß genug sein kann. Und zwar aus folgendem Grund:
Die Speicherstellen können nur eine bestimmte Anzahl Schreibvorgänge. Der Controller auf der Karte „verteilt“ die Schreibvorgänge gleichmässig auf die Speicherstellen. Dies kann er natürlich umso besser je mehr Reserve vorhanden ist. Gute Erfahrungen habe ich mit den Scan-DiskExtreme III oder Extreme IV gemacht. Lt. Datenblatt könne diese Karten 20MB/s Lesen und Schreiben. Damit ist der IDE-Adapter eher der Flaschenhals. Wenn es dein Motherboard unterstützt, bist du evtl. mit einem USB2.0-Cardreader besser bedient, als wie mit einem IDE-CF-Adapter.

Gruß
Dieter

Hallo Gremlin36,

ich würde dir von der Verwendung von CF anstatt HDD dringend abraten.

Das Problem mit den CF ist, dass diese nur sehr geringe Schreibzyklen (meist 200.000) erlauben. Durch die ständigen Auslagerungen von standart Windows hast du die Lebensdauer je nach Hersteller bereits nach gut 2 - 3 Monaten erreicht. Wenn du keine Möglichkeit für ein XPe hast, kannst du den Einsatz mit CF fast vergessen. Achja, Linux ist hier nicht besser. Labert auch ständig aus.
Noch dazu kommt, dass es große Probleme beim Einsatz mit CF gibt, die für Kameras hergestellt wurden (z.B. Scan-DiskExtreme III oder Extreme IV). Hier ist der hohe Datendurchsatz das primäre Ziel. Schreibzyklen und Datenzuverlässigkeit pro Zelle nicht. Bei einem Bild ist es Tolerabel wenn ein Bit fehlt, bei einem Betriebssystem kann das Fehlen eines Bits zu dramatischen Auswirkungen kommen.

Wenn du es doch versuchen möchtest, kann ich dir nur Industrietaugliche CF von Silicon Systems empfehlen. Diese CF sind nach unseren Untersuchungen in der Firma die derzeit einzig verbliebenen CF die für ein Betriebssystem zu gebrauchen sind.

Zu deinen Problem stellt sich mir die Frage, unterstützt dein Reader und dein CF UDMA oder nur PIO mode?
CF stellen ein IDE Device wie eine Festplatte dar, von daher sind Adapter für den IDE Anschluß grundsätzlich am besten geeignet. Alternativ sind manche PCI Adapter bootfähig.
Diese Info bekommst du nur über das Datasheet des Herstellers raus.
Wenn du keine Info´s zu den CF und Adaptern bekommst, verwende weiterhin eine 2,5" HDD. Diese sind von Hausaus sehr Stromsparend. In meinem HomeServer setze ich diese auch ein, und meiner wird per (kostbarem) Solarstrom versorgt.

Ein anderer Gedanken, ein guter Ansatz zum Stromsparen ist das Mainboard selbst. Hier gibt es viele „Schmutzfinken“ aber nur wirklich wenige „Green Boards“. Hier als Tipp, schau mal nach ULV CPU´s.
Im Vergleich benötigt z.B. eine standart VGA Karte meist mehr Strom als eine 2,5" Laptop HDD

Grüße
Andrge

Die c´t hat vor Kurzem Tests zur Lebensdauer von CF- Karten gemacht. Dazu haben sie vorsätzlich ständig auf die Karten geschrieben und zwar in einem Ausmaß, wie es kein Betriebssystem macht. Fazit: Selbst nach Monaten trat kein einziger Schreib-/ Lesefehler auf.

Die Anfälligkeit der CF- Karten hinsichtlich der Schreibzyklen ist bei modernen Karten wohl ein Märchen.

Die Aussage, Linux sei hier auch nicht besser als Windows ist auch falsch. Für Linux gibt es spezielle Dateisysteme, die auf CF- Karten ausgerichtet sind. Außerdem könnte man auch ein System konfigurieren, dass gar nicht auf das Medium schreibend zugreift, ähnlich wie Knoppix.

Bis dann.

Kuno

Also wir haben mit den Sandisk Extreme III und Extreme IV nur gute Erfahrungen gemacht. Nach bislang ca. 1,5 Millionen Schreibzugriffen keine Ausfälle. Eigentlich auch nicht verwunderlich, da sich die von dir genannten 200000 Schreibzyklen auf die einzelne Speicherzelle beziehen. Wir schreiben nur Log-Dateien und kurze Datensätze auf die CF und somit hat der Controller der Karte genügend Spielraum beim Verwalten der Speicherzellen.

Gruß
Dieter

Hallo Dieter,

wenn du nur Log Dateien schreibst sind deine 1,5Mil. Zyklen bei großen CF verständlich, durch die Firmware des CF werden die Zugriffe auf alle Zellen verteilt. Wenn du die CF jedoch wie eine HDD für ein Betriebssystem verwendest schaut es andert aus.
Bitte meinen Beitrag genau lesen, mich habe mich auf ein Betriebssystem wie XP oder standart Linux bezogen. Durch die systembedingten Auslagerungen werden hier erhebliche Mengen an Daten über einen größeren Zeitraum geschrieben. Hier können die Kapazität der CF Zellen nach kurzen erreicht werden.

P.S.: Ich halte niemanden von dem Einsatz von CF ab, wollte nur die Erfahrungen aus dem Industrie PC Bereich weiter geben. Hier gibt es erhebliche Probleme beim Einsatz von CF´s.

Schönen Abend.

andrge

Hallo Kuno,

ich habe aus der Praxis mit CF im Industrieumfeld berichtet. Es kann sein, dass eine Zeitschrift andere Testergebnise hat.
Ich kann über erhebliche Probleme mit CF im weltweiten Einsatz von CF von verschiedenen Herstellern berichten. Ob es Märchen bei CF oder anderen Speichermedien gibt kann jeder gern selbst herausfinden.

Es ist richtig, dass es spezielle Lösungen für Betriebssysteme zur Unterbindung der Auslagerungsdateien gibt, so z.B. bei XPe oder auch bei dif. Linux Distributionen. Nur in der Standartinstallation von Windows oder Linux (Suse, Redhead, usw.) sind diese Mechanismen nicht aktiviert bzw. nicht vorhanden. Hier wird im Industriebereich viel Geld ausgegeben um zuverlässige Systeme (über viele Jahre oder Jahrzehnte) zu bekommen.

Ich wollte Info´s aus dem professional Bereicht weiter geben. Jedem ist überlassen was er Zuhause macht.

Grüße

andrge

Ich habe deine Ausführungen schon verstanden. XPe ist natürlich besser anpassbar an diesen Einsatzzweck als ein Standard-XP. Das Auslagern ist deutlich reduzierbar, aber ganz wegbekommen hab ich es unter XP auch noch nicht. Aber für IPS reicht es.

Auf Linux treffen deine Aussagen nicht zu. Mit genügend Arbeitsspeicher kannst du jederzeit auf eine Swap-Partition verzichten. (Auch bei einer 08/15 Distribution wie Ubuntu oder Open SuSE)

Gruß
Dieter

Hallo,

da stellt sich mir dann doch die Frage, warum es immer mehr Laptops mit SSDs als HD- Ersatz gibt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Hersteller wie z.B. Apple riskieren, dass ihnen demnächst ihre ganzen Laptops von ihren Kunden um die Ohren gehauen werden, weil die Daten weg sind.

Bis dann.

Kuno