Wer kennt das nicht: Man kommt nach Hause und in der Wohnung oder dem Haus riecht es etwas muffig…
Der Handel bietet dafür verschiedene Duftspraygeräte an (u.a. Airwick Freshmatic), die eine Duftsprühdose mehr oder weniger regelmäßig betätigen, teilweise sogar mit integriertem Bewegungsmelder. Der Haken daran ist oft, daß die Geräte relativ unflexibel alle 9, 18 oder 36 Minuten einen Sprühstoß Duft verteilen. Das kann dann schon mal nerven, wenn das auch nachts um 4 Uhr hörbar stattfindet oder die Küche gerade zwangsbeduftet wird, obwohl man gerade dabei ist, die Sauce für die Spaghetti Bolognese abzuschmecken.
Die einfachen Geräte lassen sich allerdings leicht so umbauen, daß sie bei Anschluß der Stromversorgung unmittelbar einen Sprühstoß auslösen. Man muß dazu nur einfach den Taster für den Sprühstoß überbrücken. Da die meisten Geräte mit 2 Mignon-Batterien (also 3V) arbeiten, der in diesem Fall verwendete HomeMatic Batterie-Schaltaktor jedoch mindestens 5V voraussetzt, kommt ein Low-Drop-Spannungsregler am Ausgang des Schaltaktors zum Einsatz (in diesem Fall ein Gaptec LC78_03-0.5), der die Spannung auf anwendungskompatible 3,3V herabsetzt.
Von Experimenten mit 5V oder mehr am Duftspraygerät würde ich abraten, da die simple Plastik-Konstruktion aus Getriebemotor mit Zeitansteuerung sicher auf Dauer zu oft „gegen die Wand fährt“ und mechanisch kaputt geht oder schlicht und einfach laut wird. Der Schaltplan sollte recht deutlich auf dem zweiten Bild erkennbar sein.
Der HomeMatic-Schaltaktor wird mit dem Spannungsregler in ein externes Gehäuse eingebaut, für die Stromversorgung werden Löcher durch das externe Gehäuse und der Rückseite des Duftsprühers „gedremelt“, die Kabel durchgeführt und mit den Batteriekontakten verlötet. Ein geeignetes Gehäuse läßt sich an der Rückseite mit Schmelzkleber anbringen und nimmt auch die 4 Mignon-Batterien auf. Wer es kleiner haben will, nimmt Microzellen-Batteriehalter (die haben jedoch nur ca. 50% der Kapazität einer Mignon-Batterie und sind somit deutlich schneller leer). Das Gehäuse sollte man mit der Unterseite des Sprühergehäuses auf gleiche Höhe anbringen, damit die Sache nicht bei leerer Sprühdose kippelig wird.
Den Schaltaktor bindet man in IPS ein und triggert ihn mit einem einfachen Skript auf etwa 4 Sekunden:
<?
HM_WriteValueFloat(12345 ,"ON_TIME", 4);
HM_WriteValueBoolean(12345 ,"STATE",true);
?>
wobei natürlich 12345 durch die ID des entsprechenden HomeMatic-Batterieschaltaktors zu ersetzen ist.
Der Rest ist dem eigenen Empfinden überlassen. In meinem Fall wird das Raumspray eingesetzt, wenn die Wohnungstür geöffnet wird oder man aus dem Bett aufsteht. Und genau das sind doch die Situationen, in denen man einen frischen Duft in der Wohnung zu schätzen weiß…
Und ganz ehrlich: Wenn man sowieso schon zuhause ist, hat man sich schon längst an den Geruch gewöhnt… Somit wird die ca. 4€ teure Spraydose effizienter genutzt und hält durchaus ein halbes Jahr oder länger.
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Kosten:
- Raumspraygerät mit Sprühdose: 5 €
- HomeMatic-Batterieschaltaktor (Bausatz): 16,95 €
- Spannungsregler z.B. Gaptec LC78_03-0.5: 2,80 €
- Gehäuse ca.: 4 €
Zeitaufwand ohne HM-Bausatz: etwa 1h
Feedback in Sachen WAF-Faktor ist sehr erwünscht!
P.S: Interessant, auf den TRX-Transceiver-Modulen des Schaltaktors ist scheinbar ein für das menschliche Auge unsichtbarer Aufdruck angebracht, der erst mit der Kamera sichtbar wurde. Normalerweise erscheint das hier rote Modul mit der Ziffer 1 als blanke Metalloberfläche…