Mein Homepilot 1 (Version 1, der im weißen Gehäuse) hat vor einigen Tagen seinen Dienst eingestellt. Aufgefallen war es daran, dass die Rollläden am Morgen geschlossen blieben. Ein Griff an das Gehäuse hat mir sofort signalisiert, dass er nicht arbeitet, da das Gehäuse nur Raumtemperatur hatte. Im Betrieb wird er normalerweise so warm, dass man ihn gerne wieder loslässt ;).
Nun war guter Rat teuer: die Unterstützung des DuoFern-USB-Sticks (wie bei FHEM) gibt es (noch) nicht in IPS, also muss sein Nachfolger, der Homepilot 2, her. Laut Auskunft des Herstellers hat dieser die gleiche Befehle auf der Netzwerk-Schnittstelle, so das einer problemlosen Integration nichts im Wege steht. Allerdings kostet der Homepilot 2 zur Zeit etwa 260 €. Ein stolzer Preis wenn ich bedenke, dass der Homepilot 1 im Mai 2014 auch 250 € gekostet hat und nach nicht einmal 3 Jahren seinen Dienst quittiert hat, ist das schon ärgerlich. Also habe ich mich mal auf die Fehlersuche begeben:
Den Homepilot 1 aufgeschraubt und schon ist unschwer zu erkennen, dass darin ein GuruPlug verbaut ist. Die Recherche im www hat dann sehr schnell das Hauptproblem des GuruPlug aufgezeigt: die Wärmeentwicklung.
Es ist schon erstaunlich, wie der GuruPlug GuruPlugs aufgebaut ist: Der Rechner besteht aus zwei Platinen. Auf dem Prozessorboard ist ein Kühlblech angebracht. Ist an sich schon kein guter Wärmeableiter. Das verwendete Wärmeleitpad noch viel weniger.
Dieses Board ist nun im Gehäuse nach unten hängend installiert, so das die erwärmte Luft schön nach unten sinken kann. Moment, war das nicht so, dass heiße Luft aufsteigt und kalte Luft absinkt? Da haben wir also schon mal die erste Fehlerquelle! Die warme Luft kann nicht nach oben abgeführt werden. Die winzigen Lüftungsschlitze im Gehäuse helfen auch nicht wirklich. Und als ob das nicht genug ist, haben die Hardwareentwickler mit einem Abstand von vielleicht 1…3 mm unterhalb des Kühlblechs das Netzteil angebracht :mad:. Dadurch wird das Netzteil so richtig schön gekocht, bis es eben kaputt ist. Und genau das war letztendlich das Problem an meinem Homepilot 1.
Zum Test den GuruPlug an das Labornetzgerät angeschlossen, 5V eingestellt und vola, der Homepilot 1 ist wieder online .
Diese Schreibtischlösung ist nun wirklich kein Zustand für den Dauereinsatz, also habe ich mich hier Refactoring the guruplug server plus · linux & the mountains und hier Improved cooling inspieren lassen.
Das Original-Gehäuse des Homepilot 1 (GuruPlug) hätte massiv abgeändert werden müssen, um auch nur annähernd den üblichen Anforderungen an Wärmeableitung zu entsprechen. Die Optik hätte dabei massiv gelitten.
Herausgekommen ist dann letztendlich folgende Lösung:
Bopla Gehäuse mit Lüftungsschlitzen, Meanwell-230VAC/5VDC-Netzteil, Noctua-5V-Lüfter mit nur 18 db(A) und diversen Kühlkörpern.
Was noch fehlt ist der Berührungsschutz über das 230VAC-Netzteil.
Der Lüfter an sich ist sehr leise, im Zusammenspiel mit dem Gehäuse verursacht er dann doch durch die Strömungsgeräusche an den Luftschlitzen etwas „Lärm“ ;). Die IC’s sind nun maximal handwarm . Werde mal die 5VDC-Versorgung des Lüfters und damit die Drehzahl des Lüfters [FONT=arial]etwas reduzieren. Vermutlich würde der Homepilot 1 in diesem Aufbau auch ohne die Kühlkörper problemlos arbeiten.
Anstatt ein 230VAC-Netzteil in das Gehäuse zu implementieren könnte auch ein (eventuell vorhandenes) 5VDC-Steckernetzteil verwendet werden. Dadurch könnte das Gehäuse deutlich kleiner ausfallen.
wolkensurfer
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