In folgendem Post möchte ich gerne einmal meine Erfahrungen mit Wetterstationen teilen - ich hatte sie alle
Für mich ist die Wetterbeobachtung mehr oder weniger nett - wichtiger ist für mich die Hausautomation, also
- Beschattung (Rollo / Markise)
- Windschutz (Markise)
- Sprinkler (Rasen)
Bisher hatte ich die folgenden Wetterstationen:
- Homematic OC3 (die erste Version)
- Eltako Multisensor
- Oregon WMR200
- Davis Vantage Pro via Meteobridge
Homematic OC3
Als Anwender der Homematic Landschaft hatte ich natürlich erstmal die HM Wetterstation und die schätzt das Wetter ganz gut. Ja - ich habe schätzen geschrieben, da es meist nicht mehr ist oder war. Temperatur bekam sie gut hin, aber bei Wind war es schon eher schätzen und bei Helligkeit eher raten.
Der große Vorteil der OC3 ist ganz klar die Integration in die HM Landschaft und die ist erwartungsgemäß sehr gut. Der große Nachteil für mich war die Funktion als Windwächter, da man hier nur sehr grob einstellen kann wann und wie das Ganze reagiert. Da unser Grundstück recht groß ist, hatte ich aber immer wieder Probleme mit dem Funk (ich hatte sie an einer freien Stellen im Garten montiert, damit sie auch Wind bekam) … was das Teil wieder als Windwächter disqualifizierte.
Das größte Defizit in meinen Augen bei der OC3 ist aber der lange Abstand in dem er Daten übermittelt … klar man wollte Batterie sparen, aber so doll ist das nicht und die Konfiguration für schnelleres Senden, wollte meist nicht schnell senden.
Eltako Multisensor
Da ich mit der OC3 so meine Herausforderungen hatte, habe ich dann mal den Multisensor von Eltako probiert … der ist schon ganz gut, vor allem was Helligkeit und Temperatur angeht, aber was Windrichtung, Regenmenge etc. angeht merkt man, dass es rein für die Steuerung gedacht ist und auch hier nicht tief geht was Funktionen für die Wetteraufzeichnung angeht. Vor allem die fehlende Regenmenge war doof, da ich diese auch in der Steuerung für die Sprinkler berücksichtige. Somit habe ich ihn recht schnell wieder kauft.
Oregon WMR200
Wenn hier nicht die mangelnde Funkreichweite wäre, wäre das Teil fast perfekt. Die Übermittlung der Daten kommt häufig und sie stimmen auch ziemlich (im Vergleich zu anderen Datensammlern). Die Anbindung via USB an Windows oder Raspberry in IPS funktioniert ausgezeichnet und somit ist das Teil für IPS eigentlich perfekt. Problem hier ist leider der Funk. Neben einem großen Grundstück, haben wir auch ein hohes Haus (und diesem setzte ich die Sensoren in den 4. Stock). Raspberry mit Empfänger war im Keller und Wetterstation auf dem Dach. Mindestens einmal im Jahr musste ich alles wieder neu koppeln, da irgendein Sensor leider den Kontakt zur Basis verloren hatte. Lithium Batterien halfen hier, aber es kam immer wieder zu Ausfällen. Ich habe dann auch mir USBIP und einem anderen Raspberry experimentiert, aber so richtig doll war das auch nicht.
Am Ende wollte ich auch von Raspberry auf die Symbox wechseln (SD Karte Thema) und der große Nachteil war und ist, das die Symbox kein USB kann und Oregon nichts mit IP Kommunikation hat.
Ich fand dann per Zufall den Hinweis auf den Meteohub und experimentierte mit diesem und konnte somit Oregon via IP Anbinden (das geht gut). Dank eines Scripts im Forum war dann auch die Integration in IPS nicht weit und an sich war die Welt in Ordnung …
Davis Vantage / Vue mit Meteobridge
… „leider“ kam ich bei der Recherche rund um Meteohub auf die Meteobridge, den „großen“ Bruder für die Wetteraufzeichnung. Natürlich habe ich immer wieder in die Richtung der Davis Vantage oder Vue geschielt, aber der Preis ist halt heftig (Punkt!) - auch war die Integration in Symcon alles andere als super (aus meiner Sicht). Die Meteobridge gibt es als sog. Nano und man kann sie als Erweiterung in die Basis der Vantage oder Vue stecken und somit direkt die Daten abgreifen. In einem Anfall von Wahnsinn habe ich dann die Vantage Pro mit allen Sensoren gekauft und nach Rückfrage mit dem Entwickler von Meteobridge auch diese als Nano.
Die Vantage ist (oh Wunder bei dem Preis) halt was GANZ anderes als die o.g. Teile. Hier hat jedes Teil eine Wasserwage damit es auch wirklich gerade ist, die Sensoren machen einen sehr robusten Eindruck und senden alle 2.5 Sekunden! Auch sind die Daten sehr genau und man kann vieles Erweitern. Mehr geht nicht. Die Vue steht der Vantage nur in wenigen Punkten nach - ist aber deutlich günstiger, kann aber nicht so erweitert werden.
Dank MeteoBridge kann man auf alle Werte direkt zugreifen, wofür ich ein Modul für IPS geschrieben habe. Dieses sammelt alle Werte und stellt sie direkt für die Nutzung bereit. Somit muss man auch nicht mir seriellen Befehlen etc. arbeiten - ich finde es echt klasse!
Mein Fazit
Leider wie so oft - wer nicht richtig kauft, kauft öfter.
Es ist keine Überraschung das ich ganz klar die Davis Produkte mit Meteobridge empfehle, aber das hat seinen (saftigen) Preis (wobei die Vue m.E. noch OK ist). Die HM Wetterstation ist zum Schätzen ok, wobei in Vollausbau mit 300€ auch nicht wenig ist. Die Vue liegt bei ca. 400€ und man braucht noch die Bridge für 200€ und landet schnell bei 600€, aber dafür tut es auch zuverlässig. Mit Meteohub kann man evtl. noch etwas sparen – der ist günstiger, kann aber auch weniger und läuft auf einem eigenen Raspberry.
Die Oregon WMR200 ist an sich auch wirklich gut - hat aber Probleme mit dem Funk und ist leider nicht mehr verfügbar (außer evtl. bei Ebay).
Ich habe auch die Diskussion rund um die Froggit verfolgt. Da ich für diverse Steuerungen eine zuverlässige Lösung suchte, wollte ich nicht wieder basteln. Ich hatte sie schon bestellt, aber dann kamen in den ersten Posts immer mehr Zweifel und ich bestellte sie ab und blieb bei Oregon. Mir ist klar, dass die Davis Teile VIEL mehr als Froggit und vergleichbare kosten, aber wie gesagt – je nachdem was man machen will, braucht man halt bei Wind und Regen halt was zuverlässiges und alles bisher war mehr oder weniger gebastelt.
Ich hoffe der Post hilft bei der Auswahl - gerne beantworte ich Fragen.
Link zum Meteobridge/Meteohub Modul: Modul Meteobridge / Meteohub (z.B. für Davis Vantage, Vue, …)